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Freitag, 6. Juli 2012

AWA-Studie: Zeitungen weiterhin gefragt

Anders als beispielsweise in den USA kann in Deutschland von eine flächendeckenden Zeitungssterben weiterhin keine Rede sein. Wie eine Studie der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) zeigt, konnten überregionale Abo-Zeitungen und Wirtschaftsblätter ihre Leserschaft in den letzten Jahren sogar vergrößern. 2012 gab es in diesem Segment einen Reichweitenzugewinn von 6,2 Prozent.

Der Trend geht allerdings zu Lasten der regionaler Abo-Zeitungen. In den letzten Jahren konsumierten immer weniger Menschen die Blätter mit Lokalkolorit, 2011 gab es einen Reichweitenrückgang von 2 Prozent. Auch der Absatz von Zeitschriften und Wochenzeitungen ist rückläufig. Nur rund jeder fünfte (22%) kauft mindestens wöchentlich eines dieser Printprodukte. 2006 investierte noch mehr als jeder Vierte (27%) in diese Gatting von Druckerzeugnissen.

Zeitunglesen gehört zudem immer weniger zur deutschen Tagesroutine. Rund zwei Drittel (65,8%) der Menschen ab 30 Jahren gab bei einer Befragung an, am Tag zuvor eine Zeitung gelesen zu haben. 1980 lag der Anteil noch bei 84,4 Prozent. Vor allem die junge Klientel ist nicht mehr an den morgendlichen Blick ins Blättchen gewöhnt. Nur noch 36,5 Prozent der 14-29jährigen gaben an, gestern eine Tageszeitung gelesen zu haben. 1980  war der Prozentsatz noch rund doppelt so hoch (72,3%).

Interessanterweise hat das Internet die Printmedien noch nicht als beliebteste Infoquelle für aktuelle News abgelöst. Nur 19% der Befragten gaben an, sich am Vortag via Web über das Tagesgeschehen informiert zu haben. Die Tendenz ist allerdings zunehmend. 2006 lag der Anteil noch bei lediglich 9%.
[Foto: Zeitung bleibt wichtigste News-Quelle | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Artikel von agent-media.de

Montag, 7. November 2011

Verlage erwarten positive Marktentwicklung

Auf der Jahrespressekonferenz des Verbands Deutscher Zeitschriftenverlage (VDZ) konnte Hauptgeschäftsführer Wolfgang Fürstner Positives vermelden. Laut Herbstumfrage wird der Umsatz der Verlage um 1,4 Prozent steigen. Die Zahl der Beschäftigten steigt um 2,0 Prozent auf 33.000. Befragt wurden über 100 Unternehmen. Bereits 2010 waren die Einnahmen leicht gestiegen. Für das kommende Jahr gehen die Verlagshäuser von einem etwas geringeren Plus aus.

Der klassischen Einnahmequellen Vertrieb und Anzeigengeschäft haben 2010 etwa 80 Prozent der Umsätze ausgemacht. 2014 wird dieser Anteil nach Einschätzung der Branche bei nur noch 70 Prozent liegen. Die Verlage rechnen mit einer Verschiebung hin zu mobilen Diensten. Das Online-Geschäft soll 2014 11 Prozent der Umsätze sichern. Die auf eine breitge Leser-Basis ausgelegten Publikumszeitschriften rechnen sogar mit 15 Prozent.

Fürstner forderte auf der Pressekonferenz faire Spielregeln. Er prangerte an, dass für die hiesigen Pressehäuser strenge und teure Datenschutz-Richtlinien einzuhalten sind, während "für globale Internet-Giganten weitgehend freie Bahn" gebe. Als besonders wichtig erachtet Fürstner das laut Koalitionsvertrag von 2009 politisch bereits geplante Leistungsschutzrecht und die verringerte Umsatzssteuer auch auf dem digitalen Vertriebsweg. Die Online-Nachrichten der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten sind dem VDZ seit längerer Zeit als gefühlt kostenlose Konurrenz ein Dorn im Auge. Die Forderung nach Beschneidung dieser Services blieb folglich auf der Pressekonferenz der Lobby-Organisation nicht unerwähnt.

Artikel von agent-media.de

Montag, 19. September 2011

Werbemarkt wächst moderat

Laut aktueller Erhebung des Marktforschungsinstituts Nielsen sind die Investitionen in Werbung hierzulande gestiegen. Bis Ende August 2011 flossen in Deutschland 15,517 Mrd. EUR in Reklame, ein Plus von 4,6% gegenüber den ersten acht Monaten des Vorjahrs.

Die Zeitungen konnten nicht vom Aufwärtstrend profitieren. In die Anzeigen der Tages- und Wochenblätter flossen bislang 3,25 Mrd. EUR, 1,2% und somit rund 40 Mio. EUR weniger als bis August 2010. Sie sind damit aber nach wie vor der zweitwichtigste Werbeträger.

In TV-Reklame wird weiterhin mit großem Abstand am meisten investiert. 6,4 Milliarden EUR waren die Einblendungen im Fernsehen den Marketingabteilungen bislang wert, das Plus fällt hier mit 3,0% jedoch recht moderat aus.

Das Internet baut bei einem Umsatzplus von 23,6% seinen Marktanteil weiter aus. Mit 1,75 Mrd. EUR kommt der Online-Anzeigenmarkt langsam auf Augenhöhe mit den Publikumszeitschriften (2,22 Mrd EUR, +3,0%). In Fachzeitschriften wurden im bisherigen Jahresverlauf 264 Mio. EUR investiert (+4,0%).

Die traditionell recht umsatzschwachen Kinospots legten ebenfalls zweistellig zu. In die Lichtspielhäuser investierten Werbetreibende bis Ende letzten Monats 53,3 Mio, EUR, ein Zuwachs von 26,1%. Die Werbeumsätze für Plakate (694 Mio. EUR, +15,4%) und Radiowerbung (880 Mio. EUR, +5,7%) wuchsen ebenso überdurchschnittlich.
[Foto: Zeitungsverlage backen kleinere Brötchen | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Artikel von agent-media.de

Montag, 5. September 2011

Zeitschriften-Anzeigenpreise für 2012

Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hat in Kooperation mit den Verlagen die Anzeigenpreise für 2012 veröffentlicht. Etwa 600 Publikumszeitschriften machten die Kosten für ihre Werbeplätze publik.

Der Durchschnittspreis für eine vierfarbige, ganzseitige Anzeige wird demnach leicht um 2,6% steigen. Eine solche Werbung im Spiegel wird im kommenden Jahr mit 60.447 EUR zu Buche schlagen, 1.474 EUR mehr als derzeit. Die Bunte hebt die Pauschale für die vollfarbigen Reklameseite um 900 auf 33.900 EUR an.

Insgesamt wird der Preis des vierfarbigen Einseiters bei 351 Titeln steigen, 203 Publikumsblätter halten den Preis konstant. Bei einem Dutzend Titeln wird die Werbung billiger als bisher. 98 Zeitschriften bieten jahreszeitlich schwankende Saisonpreise, für sie wurde ein gewichtetes Mittel berechnet und ausgewiesen.
[Foto: Werbeanzeigen: Preise steigen moderat | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Artikel von agent-media.de

Montag, 25. Juli 2011

Absatzschwund bei Presse-Erzeugnissen

Trotz allgemein guter Geschäftslage verkauften sich Zeitungen und Zeitschriften im zweiten Quartal 2011 schlechter als im Vorjahr. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Informationsgesellschaft zu Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) hervor.

Bei den Tages- und Sonntagszeitungen wurden zwischen April und Juni 22,12 Mio. Blätter pro Ausgabe verkauft, ein Rückgang von 3,18%. Wochenzeitungen verloren dramatisch um 10,21%, zuletzt wurden 1,76 Mio. Exemplare abgesetzt. Allerdings mussten mit dem "Rheinischen Merkur" und dem "Europa Ekspress" auch zwei Wochen-Titel die Segel streichen, die Daten sind daher nur bedingt vergleichbar.

Die für eine breite Leserschaft ausgelegten Publikumszeitschriften konnten zusammen zuletzt 108,85 Mio. Abnehmer je Ausgabe erzielen. Dies bedeutet Einbußen von 3,39% gegenüber dem Vorjahr. Im ersten Quartal hatte der Absatz in diesem Segment noch zulegen können. Bei Fachzeitschriften liegt die Zahl der verkauften Exemplare pro Erscheinungstag im Schnitt bei 11,85 Mio. Stück. Dies ist ein kleines Minus von 1,70%.

Die Anzahl der (zumeist kostenfrei) verbreiteten Kundenzeitschriften lag bei 54,83 Mio. Exemplaren pro Ausgabe. Gegenüber der im zweiten Quartal ermittelten Zahl von 55,21 Mio. bedeutete das einen moderaten Rückgang um 0,69%.
[Foto: Zeitschriften finden weniger Leser | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Artikel von agent-media.de

Mittwoch, 13. Juli 2011

Werbemarkt Deutschland wächst stabil

Die Bruttoausgaben für Werbung in Deutschland sind im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 in den zurückliegenden sechs Monaten um 4,6 Prozent gestiegen. Die Zugewinne verteilen sich auf 4,5 Prozent im ersten Quartal und 4,7 Prozent im zweiten Kalenderviertel, jeweils in Bezug auf die entsprechende Vorjahresperiode. Dieses erfreuliche Resultat geht aus aktuellen Erhebungen von Nielsen hervor.

Unter den acht Mediengattungen, welche die Marktforscher als "Above The Line" bezeichnen, haben sieben Zugewinne verzeichnet. Nur bei Zeitungen zeigt der Trend mit -0,6% unten. Insgesamt wanderten 2,516 Mrd. EUR in das Anzeigengeschäft der Tages- und Wochenblätter, das somit hinter dem Fernsehen den zweitgrößten Werbemarkt bildet.

Werbung im TV war den Firmen hierzulande 5,076 Mrd. EUR wert, das sind 2,6% mehr als im Zeitraum Januar bis Juni 2010. Die auf eine breite Leserschaft ausgerichteten Publikumszeitschriften landen bei einem Plus von 3,8 Prozent mit 1,694 Reklame-Milliarden auf Rang drei der wichtigsten Werbeträger. Für Fachzeitschriften reicht es bei gleicher Wachstumsrate, allerdings vergleichsweise bescheidenen 205,600 Mio. EUR Werbeumsatz für Platz sieben.

Das Internet bewegt sich bei ungebremsten Zugewinnen von 26 Prozent bereits an Nummer vier der wichtigsten Mediengruppen für Reklame. 1,310 Brutto-Milliarden flossen ins Online-Marketing.

Auch das Kino erlebt einen Werbe-Boom. Um 24,1 Prozent stiegen die Einnahmen aus Spots in den Lichtspielhäusern. Bei 38,543 Mio. EUR Umsatz bildet die Leinwand-Reklame jedoch weiterhin das Schlusslicht unter den Above The Line-Medien.

Für Radio-Einspieler investierten die Firmen 673,813 Mio. EUR aus (+3,2%) für Plakate wurde ein Budget von 508,652 Mio. EUR (+11.2%) ausgegeben.
[Foto: TV bleibt wichtigster Werbemarkt | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Artikel von agent-media.de

Montag, 11. Juli 2011

Print-Abwärtstrend gestoppt - oder nicht?

In Deutschland haben laut Studie der Allensbacher Werbeträger-Analyse (AWA) Zeitungen und Magazine seit 2006 erstmals wieder eine positive Reichweitenentwicklung erzielt. Über alle erfassten Titel ist die Reichweite um 0,7% gestiegen. Bei jungen Lesern von 14 bis 29 Jahren gab es einen Reichweitenzugewinn von 1,1%, bei Frauen betrug er sogar 1,5%. 99 der 243 Presse-Titel konnten ihr Publikum vergrößern, bei 80 blieb es gleich. Bei den übrigen 64 gab es weniger Leser als im Vorjahr.

Die beliebteste Zeitung ist laut AWA die Apotheken-Umschau mit 21,16 Mio. Lesern. Dahinter folgt ADAC Motorwelt, die 13,75 Mio. Interessierte erreicht. Erfolgreichstes kostenpflichtiges Print-Erzeugnis ist die BamS, die von 9,59 Mio. Menschen durchgeschaut wird. Auch Der Stern (7,94 Mio.), Der Spiegel (6,28 Mio.) und die Bunte (3,96 Mio.) erzielten gute Reichweiten. Viele Regionalzeitungen liegen bei der Reichweite allerdings im Minus.

Die Ergebnisse der 21.000 Menschen ab 14 Jahren umfassenden Umfrage werden allerdings auch heiß diskutiert. Zum einen verbreiterte sich die Datengrundlage von "deutschen" auf "deutschsprachige" Personen und somit von hochgerechnet 64,6 auf 70,3 Millionen Menschen. Außerdem wirken die ermittelten Reichweiten der Allensbacher in Relation zu verkauften Auflagen zu hoch gegriffen. So kam der Stern zuletzt auf 860.000 abgesetzte Exemplare. Auch der Spiegel wird mittlweile von weniger als einer Millionen Menschen käuflich erworben. Es müsste also jedes Exemplar von etwa sechs bis neun Personen gelesen werden. Dies scheint auch bei Berücksichtigung von Lesezirkeln unrealistisch.
[Foto: "Rentnerbravo": Über 20 Mio. Leser | Wort & Bild Verlag]

Artikel von agent-media.de

Mittwoch, 29. Juni 2011

Apple macht Zugeständisse an Verlage

Apple möchte wichtigen Forderungen der Presse-Branche nachgegeben. Vor allem sollen Preis-Zwänge entfallen, die einigen Verlagen den Spaß am App-Vertrieb bisher gründlich vermiest hatten. Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger VDZ und der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger BDZV begrüßten das Einlenken in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die Pressemacher dürfen App-Abos künftig auch außerhalb des App Stores feilbieten, zum Beispiel über ihre Webseite. Hier darf in Zukunft sogar der Preis im Vergleich zum direkt auf iTunes bezogenen Abo niedriger liegen. Dies ermöglicht Kombi-Angebote, in denen man z.B. zwei Zeitschriften zu einem reduzierten Gesamtpreis bestellen kann.

Lob bekam der IT-Riese von den Branchenverbänden auch für den neuen Newsstand. Dieser digitale Kiosk soll digitale Blättchen von übrigen Apps abheben und sie leichter auffindbar machen.

Einige Kritikpunkte bleiben bestehen. Verlinken darf man externe Angebote in einer App nicht. Auch besteht aus Sicht des Computer-Unternehmens aus Cupertino nur eine Geschäftsbeziehung zwischen Abonnent und Apple. Die Verlage erhalten also keine Kundendaten.
[Foto: Apples Newsstand wird sich füllen | (c) Apple]

Artikel von agent-media.de

Mittwoch, 25. Mai 2011

Verlags-Streit unter Freundinnen

Anlässlich der Frauenfußball-WM bringt der 11 Freunde-Verlag als Beilage zum bekannten Magazin ums runde Leder die Zeitschrift "11 Freundinnen" heraus.

Dass dafür auch Markenrechte im Bereich der Frauenzeitschriften angemeldet wurden, rief den Burda-Verlag auf den Plan, der laut Bericht der Süddeutschen Zeitung eine Verwechslungsgefahr mit der hauseigenen "Freundin" befürchtet.

Das Münchner Landgericht soll nun entscheiden, ob der von Gruner+Jahr kontrollierte Sport-Verlag seine Rechte zurückziehen und das Blatt vielleicht sogar umbenennen muss. In einer mündlichen Verhandlung bezeichnete die zuständige Richterin den Streitfall als "wirtschaftlich unsinnig", da 11 Freunde auf dem Markt der Magazine für das weibliche Zielpublikum gar nicht existiert. Sie mutmaßte sogar "reine Rechthaberei". Eine grundsätzliche Verwechslungsgefahr der Titel musste sie aber einräumen. Am 14. Juni soll nun ein abschließendes Urteil gefällt werden.
[Foto: Nationalstürmerin Fatmire "Lira" Bajramaj | Bundeswehr-Fotos]

Artikel von agent-media.de

Donnerstag, 17. Februar 2011

Apple-Erklärung macht Verlage nicht glücklich

In einer Erklärung vom 15.02. ist Apple einen kleinen Schritt auf die Verlage zugegangen. Beim Abschluss digitaler Magazin-Abos sollen Kunden die Länge des Abos wählen können. Die Leser sollen zudem entscheiden, ob sie ihre Daten an den jeweiligen Verlag weitergeben möchten.

Der IT-Riese erlaubt alternative Vertriebswege für Zeitschriften-Abos neben dem App Store. Verlage können also Digital-Editionen auch auf ihrer Webseite anbieten und müssen in dem Fall auch nicht die übliche Provision von 30% an das Unternehmen aus Cupertino zahlen.

Allerdings macht Apple eine Einschränkung beim Eigenvertrieb und stellt hierfür neue Richtlinien auf. Die externen Abo-Angebote müssen zum gleichen oder einen günstigeren Preis auch aus der App heraus erreichbar sein. Somit gäbe es zu jeder Abo-Offerte immer eine nicht minder attraktive Variante, an der Apple mitverdient.

Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) antworteten in Form einer gemeinsamen Pressemitteilung. Die Lobby-Organisationen prangern die Gängelungen an. Sie fordern freie Entscheidung der Verleger über die Ausgestaltung der Angebote auch innerhalb von Apps. Wichtig ist den Verbänden, dass Verlage Abos auch im Rahmen der Mobilprogamme direkt an den Kunden verkaufen dürfen. Apple soll also nicht zwangsweise als Zwischenhändler fungieren und mitverdienen.
[Foto: Apple-Chef Steve Jobs mit iPad | cc-by 2.0 matt buchanan]

Artikel von agent-media.de

Donnerstag, 13. Januar 2011

Deutscher Werbemarkt erholt sich

Im Jahr 2010 sind die Werbe-Ausgaben über alle bedeutenden Mediengattungen gesehen um 11% auf 25 Mrd. Euro gestiegen. Dies geht aus Zahlen von Nielsen Media Research hervor.

In Fernsehwerbung wurde mit insgesamt 10,91 Mrd. Euro am meisten investiert. Dieser Betrag entspricht einem Plus von 11 Prozent verglichen mit 2009. Radiowerbung erwirtschaftete 1,38 Mrd. Euro, das sind 5,2% mehr als im Vorjahr. Auch der traditionell eher kleine Kino-Werbemarkt zog um 12,2% auf 81,24 Mio. Euro an.

Die Budgets für Print-Werbung wurden im vergangenen Jahr ebenfalls wieder aufgestockt. Zeitungen nahmen durch ihre Anzeigen 5,36 Mrd Euro ein. Das sind 1,1% mehr als vor Jahresfrist. Publikumszeitschriften bekamen 3,59 Mrd. Euro vom Werbekuchen und verbesserten ihren Reklameumsatz damit um 4,3%. 398,6 Mio. Euro schwer war das Geschäft mit Anzeigen in Fachzeitschriften. Bei ihnen zeigt der Trend bei einem Plus von 1,3% ebenfalls nach oben.

Ein immer größer werdender Teil ihrer Budgets stecken deutsche Werbetreibende in Internet-Reklame. Der Online-Geschäft hatte mit +34,8% den größten Zuwachs und erwirtschaftete 2010 2,36 Mrd. Euro.

Der Rest der von Nielsen erfassten Spendings floss in Plakatwerbung. 969,9 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftete dieser Markt 2010. Das sind 6,4% mehr als im vorangegangenen Krisenjahr.
[Foto: Zeitschriften-Werbung wieder beliebt | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Artikel von agent-media.de

Donnerstag, 8. Juli 2010

Mehrwertsteuerpläne: Verleger-Lobby schlägt Alarm

Der Bundesrechnungshof prüft derzeit die Aufhebung des ermäßigten Steuersatzes auf Zeitschriften mit Beilagen, die für sich genommen mit voller Mehrwertsteuer verkauft werden müssten. Ein ähnliches Vorhaben war 2002 schon einmal gescheitert.

Für Magazine mit mehr oder minder nützlichen Gimmicks wie CDs, Schminksets und Kleinspielzeug gilt bislang in der Regel der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent.

Da solche Zusatzartikel besonders bei Printprodukten für Heranwachsende beliebt sind, schlug der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) umgehend Alarm und vermeldete: "Bundesrechnungshof will Kinderzeitschriften verteuern".

Der Verband rückt in seiner Gegenargumentation Schulbücher in den Vordergrund. Zudem würden Kinder durch die Dreingaben "an das Lesen herangeführt". Die Mehrkosten bei Kindermagazinen würden zudem zu einer Kaufzurückhaltung führen, Steuermehreinnahmen seien dadurch nicht zu erwarten, orakeln der Lobbyisten weiter.

VDZ-Geschäftsführer Christoph Fiedler hält den ermäßigten Steuersatz aufgrund seines wertneutralen Charakters für unverzichtbar. Er muss nach seiner Auffasung auch auf Digitalprodukte ausgedehnt und möglichst noch weiter gesenkt werden.

Die Argumentation des VDZ ist sicher fragwürdig. Werden Kinder durch Gimmicks zum Lesen angeregt? Ist der erhöhte Steuersatz bei Schulbüchern überhaupt im Gespräch?

Die Forderungen des VDZ erscheinen im Hinblick auf andere Zweige der Kulturindustrie, die den ermäßigten Steuersatz nicht genießen, sehr überzogen, der Titel ist reißerisch. Die Instrumentalisierung von Kindern für die Wirtschaftsinteressen der Verlage hinterläßt zudem einen faden Beigeschmack.

Insgesamt dürfte die Pressemitteilung der Verlegerorganisation eher als Paradebeispiel dafür, wie man Lobby-Arbeit eben nicht machen sollte, im Gedächtnis bleiben.
[Foto: "Yps" - Urvater der Gimmick-Magazine | cc-by-sa 3.0 Richard Jebe]

Samstag, 26. Juni 2010

Anhörung zu geplantem Presse-Leistungsschutz

Die Branchenverbände BDZV (Bundesverband deutscher Zeitungsverleger) und VDZ (Verband deutscher Zeitschriftenverleger) werden am kommenden Montag zum geplanten Leistungsschutzrecht für Verlage beim Bundesjustizministerium vorsprechen.

Das neue Recht haben sich die Regierungsparteien im Rahmen des Koalitionsvertrags auf die Agenda geschrieben. Als neue gesetzliche Grundlage neben dem bereits existierenden Urheberrecht für Journalisten soll es vor allem die Position der Verlage gegenüber Internet-Kopien stärken.

In der BDZV-Pressemitteilung betont der Verband, dass die Autoren an künftigen Erträgen aus dem Leistungsschutzrecht beteiligt werden sollen. Gespräche mit den Gewerkschaften zu möglichen Verteilungsstrategien würden bereits geführt.

Aus Sicht der Verleger-Lobby schließt das noch zu schaffende Recht eine Gesetzeslücke, da andere Kreativbranchen wie die Musikindustrie bereits Leistungsschutz genießen. Kritiker befinden Pressebeiträge durch das bestehende Urheberrecht hinreichend geschützt. Das Leistungsschutzrecht verkommt nach ihrem Dafürhalten zur Subventionsmaßnahme für althergebrachte Verlags- und Vertriebsstrukturen.
[Foto: Zeitschriften: Leistungsschutz geplant | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Dienstag, 27. April 2010

Vertriebsweg iPad - VDZ gibt sich kritisch

In einem Beitrag der Süddeutschen Zeitung hat der Hauptgeschäftsführer des Verbands deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) Wolfgang Fürstner Bedenken gegen den Vertrieb von Zeitungen und Illustrierten über das neue Apple-Gadget iPad geäußert. Er mahnt vor Preisdiktaten und sorgt sich, dass Verlage ihre Direktbeziehung zu den Endkunden an die Mac-Macher abegeben könnten. Als schlechtes Beispiel sieht er den Weg der Musikindustrie, die im Digitalvertrieb längst von Apple abhängig sei.

Wie aus dem SZ-Bericht hervor geht, arbeiten die Verlage derzeit verstärkt an plattformunabhängigen Lösungen, um die Hoheit über Vertrieb und Kundenbindung auch im digitalen Geschäft zu wahren und einer Monokultur der Lesegeräte vorzubeugen. Dennoch wird für die schreibende Zunft in Zukunft wohl kein Weg an Apples Tablet-Rechner vorbei führen.

Dienstag, 9. März 2010

Print-Werbeerfolg bald messbar

Mit dem Ad Impact Monitor hat der Verband deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) kürzlich eine Initiative zur Messung der Wirkung von Anzeigen in Printmedien abgesegnet, so ein Bericht von Horizont.net. Eine deutliche Mehrheit der Mitgliedsverlage sprachen sich für das Programm aus. Mit drei Verfahren soll die Reklamewirkung der Zeitschriften gemessen werden.

Bei RFID-Tests werden ausgesuchte Konsumenten auf ihre Lesepraxis hin "seitengenau" untersucht. Diese Methode ist beim Magazin Focus bereits seit einigen Jahren erprobt.

Beim CopyTests wird eruiert, welche Reaktionen eine Anzeige auslöst. Besonders interessant ist dabei für die Werbenden die folgende Fragestellung (Action-Taken Parameter): Wie gehen die Konsumenten weiter vor, wo holen Sie sich weitere Produkt-Informationen ein oder kaufen Sie direkt?

Das Tracking verfolgt die Wirkungen der Werbung: Wie verändern sich zum Beispiel Kaufbereitschaft, Bekanntheit und Verwendung eines Produkts durch die Werbung?

Die ins Rollen gebrachten Maßnahmen sollen die Werbung im Printbereich auch mit anderen Medien vergleichbar machen. In der Folge erhoffen sich viele Verlage, verlorenes Vertrauen und Budget in Zukunft wiedergewinnen zu können.

Dienstag, 23. Februar 2010

Verlage erzürnt über Tagesschau.de-Ausbau

Bereits seit einigen Tagen gibt es einen heiß diskutierten Streitpunkt zwischen Zeitungsverlagen und der öffentlich rechtlichen Fernsehanstalt ARD. Hintergrund ist ein geplanter Ausbau des Online-Angebotes von Tagesschau.de. Nach dem Willen des NDR-Rundfunkrates soll die GEZ-finanzierte Webseite die redaktionellen Nachrichten-Inhalte des Senders nach Belieben einbauen und auch vorhalten dürfen, wie Spiegel Online berichtete. Die Plattform soll nach den Plänen des NDR als eigenständiges, nicht sendungsbezogenes Telemedium genehmigt werden. Dadurch entfielen die Einschränkungen des geltenden Rundfunkstaatsvertrags, der zum Beispiel eine Verweildauer von Nachrichten im Netz für nur sieben Tage vorschreibt. Gegen diese Pläne, deren öffentliche Diskussion vom NDR-Rundfunkrat ausdrücklich nicht erwünscht wurde, laufen Zeitungsverlage nun Sturm. Sie sehen ihre Verdienstmöglichkeiten durch eigene, kostenpflichtige Online-Newsangebote gefährdet. Gruner+Jahr prüft daher die Möglichkeit einer Klage und auch der Verband deutscher Zeitschriftenverleger  (VDZ) empfiehlt seinen Mitgliedern rechtliche Schritte einzuleiten. [Foto: tagesschau.de]

Donnerstag, 11. Februar 2010

Werbemarkt: Trendwende spürbar

Laut Bericht von horizont.net basierend auf Zahlen der Marktforscher des Nielsen Instituts sind die Bruttoinvestitionen in den deutschen Werbemarkt gestiegen. Letzten Monat ergab sich ein Plus von 4,3% im Vergleich zum Vorjahr, der gesamte Reklameetat der deutschen Firmen belief sich laut Studie im letzten Monat (inklusive online) auf 1,56 Mrd. Euro. Erstmalig genannt (und daher im Gesamtvergleich außen vorgelassen) wurden auch Werbespendings im Online-Bereich, die alleine 127 Millionen Euro ausmachten. Der größte Anteil der Werbespendings entfiel mit 596 Euro auf TV-Spots. Dieser Markt wuchs mit +16,8% auch am stärksten. Auch in Zeitungen (397 Mio. Euro) wurden wieder viele Anzeigen geschaltet, bei jedoch fallender Tendenz (-4,6%). Die für breite Leserschaften ausgerichteten Publikumzeitschriften konnten 274 Mio Euro Anzeigenbudget abgreifen, ein kleines Plus von 0,8%. In Plakatwerbung wurde mit 52 Mio. Euro (-17,9%) recht wenig investiert, auch Fachzeitschriften hatten mit einem Einnahmenrückgang im Reklamesegment zu kämpfen (31 Mio. Euro, -9,2%). Radiospots leiden ebenfalls unter sinkendem Vertrauen bei den Marketing-Entscheidern. In das Funkmedium flossen noch 87 Mio. Reklame-Euro (-17,9%).  Wohl aufgrund der zur Zeit oft vollen Kinosäle konnten die Lichtspielhäuser ihre Werbeeinnahmen fast verdoppeln. 5 Millionen Euro war die Leinwandwerbung deutschen Unternehmen wert, ein Plus von 94,2 Prozent.

Handelsunternehmen, allen voran Lebensmittel-und Elektronikanbieter, gaben mit 180 Mio. Euro am meisten Geld für Werbung aus. Auch Zeitungen (96 Mio. Euro) und der PKW-Markt (89 Mio. Euro) waren im Januar recht reklamefreudig. Die Pharma-Branche investierte 76 Mio. Euro, ein kräftiges Plus von 15,6%.
[Foto: Plakat-Werbung im Abwärtstrend; cc-by Immanuel Giel]

Dienstag, 19. Januar 2010

Liebste Freizeitbeschäftigung: Musik hören!

In einer kürzlich durchgeführten repräsentativen Umfrage hat die GfK das Freizeitverhalten der Deutschen analysiert. 78% gaben an, zur Entspannung gerne Musik zu hören. Immerhin 67% der Befragten lesen gerne Bücher, während der Fernsehkonsum mit 50% Nennungen nicht sonderlich beliebt ist. Die neuen Medien haben das TV mittlerweile in der Konsumentengunst überholt: 55% begeistern sich für Computer, 52% surfen gerne online. Radiohören bleibt indes auch im digitalen Zeitalter ein großer Freizeitfavorit, immerhin 64% der Befragten können sich dafür erwärmen. Trotz steigender Beliebtheit wird das Kino nur von 39% der Befragten gerne besucht. Das Lesen von Zeitschriften gehört trotz abnehmender Tendenz noch bei 59% zu den favorisierten Beschäftigungen. Neben den Medien sind auch soziale Aktivitäten hierzulande beliebt. Besuche empfangen oder jemanden zu besuchen liegt 71% am Herzen, 64% unternehmen gerne etwas mit der eigenen Familie. Weitere Nennungen: 65% der Deutschen gehen gerne spazieren, für 53% ist das Kochen und Backen ein Vergnügen.

Link:
GfK-Studie zur Freizeitgestaltung
[Foto: cc-by Stahlkocher]

Dienstag, 1. Dezember 2009

Verlage planen virtuellen Kiosk


In den USA haben sich mehrere Zeitschriftenverlage, darunter Time, Hearst, Meredith und Condé Nast, zusammengetan und wollen in den nächsten Tagen eine Art iTunes für Magazine präsentieren. Auf einer einzigen online-Plattform werden die verschiedenen Verlage Ihre Magazine präsentieren und verkaufen. Ob es analog zu iTunes auch ein eigenständiges Client-Programm zur Ansicht und zum Erwerb der Zeitschriften geben wird, wurde noch nicht verraten, ist aber zu vermuten. In Deutschland hat laut Meldung von Pressetext der Chef des Verlags Gruner+Jahr sein Interesse an einem solchen Konzept des virtuellen Kiosks geäußert.

Donnerstag, 5. November 2009

Online-Werbung auf Zeitungs-Webseiten in UK unbeliebt

Das in London ansässigen Insitute of Practioners in Advertising (IPA) hat eine im September erstellte Umfrage über die Zufriedenheit der Kunden von Online-Werbenetzwerken veröffentlicht. Zuvor war die Erhebung schon einmal im März durchgeführt worden, so dass auch Veränderungen protokolliert werden konnten. Am Zufriedensten waren die Kunden insgesamt mit dem Angebot von Specific Media. Über 80% der Befragten empfanden die Zusammenarbeit mit dem in Kanada beheimateten Werbenetzwerk als gut. In dieser Rubrik folgen mit gehörigem Abstand Vibrant Media, Channel4.com und Microsoft Advertising, bei denen je rund zwei Drittel der Kunden die Kooperation für positiv befanden. Werte knapp über 60 Prozent erreichten AOL, Facebook, Adconion UK sowie als einziger ürsprünglich im Print-Metier aktiver Anbieter Bauer Media. Verglichen mit der März-Erhebung konnten vor allem AOL (+15%) und der Telegraph (+14%) die Kundenzufriedenheit erhöhen. Letzterem wurde trotz der Verbesserung jedoch nur von etwa 49% der Befragten eine gute Zusammenarbeit attestiert. Insgesamt fallen die Bewertungen gerade für die Netzwerke, die vornehmlich Werbung auf den Online-Angeboten von Zeitschriften und Zeitungen schalten, eher negativ ab. Bei The Guardian fiel der Zufriedenheitswert um 12% auf 48%, Bei News International Ltd. halten nur noch rund ein Drittel der Befragten die Zusammenarbeit für eine gute Sache (-9%). Gerade in Zeichen der Werbekrise im Printbereich ein erstaunliches Resultat. Eine breitere, professionellere und kundenorientiertere Aufstellung im Online-Anzeigenmarkt könnte den Print-Verlagen zusätzliche Einnahmen verschaffen, dies zeigen die Kundenantworten auf weitere Fragen der Studie. Auch hiesige Verlage können hier sicher noch im einen oder anderen Punkt nachlegen. [Foto: aol.de]

Link: Studie der IPA