Montag, 11. Juli 2011

Print-Abwärtstrend gestoppt - oder nicht?

In Deutschland haben laut Studie der Allensbacher Werbeträger-Analyse (AWA) Zeitungen und Magazine seit 2006 erstmals wieder eine positive Reichweitenentwicklung erzielt. Über alle erfassten Titel ist die Reichweite um 0,7% gestiegen. Bei jungen Lesern von 14 bis 29 Jahren gab es einen Reichweitenzugewinn von 1,1%, bei Frauen betrug er sogar 1,5%. 99 der 243 Presse-Titel konnten ihr Publikum vergrößern, bei 80 blieb es gleich. Bei den übrigen 64 gab es weniger Leser als im Vorjahr.

Die beliebteste Zeitung ist laut AWA die Apotheken-Umschau mit 21,16 Mio. Lesern. Dahinter folgt ADAC Motorwelt, die 13,75 Mio. Interessierte erreicht. Erfolgreichstes kostenpflichtiges Print-Erzeugnis ist die BamS, die von 9,59 Mio. Menschen durchgeschaut wird. Auch Der Stern (7,94 Mio.), Der Spiegel (6,28 Mio.) und die Bunte (3,96 Mio.) erzielten gute Reichweiten. Viele Regionalzeitungen liegen bei der Reichweite allerdings im Minus.

Die Ergebnisse der 21.000 Menschen ab 14 Jahren umfassenden Umfrage werden allerdings auch heiß diskutiert. Zum einen verbreiterte sich die Datengrundlage von "deutschen" auf "deutschsprachige" Personen und somit von hochgerechnet 64,6 auf 70,3 Millionen Menschen. Außerdem wirken die ermittelten Reichweiten der Allensbacher in Relation zu verkauften Auflagen zu hoch gegriffen. So kam der Stern zuletzt auf 860.000 abgesetzte Exemplare. Auch der Spiegel wird mittlweile von weniger als einer Millionen Menschen käuflich erworben. Es müsste also jedes Exemplar von etwa sechs bis neun Personen gelesen werden. Dies scheint auch bei Berücksichtigung von Lesezirkeln unrealistisch.
[Foto: "Rentnerbravo": Über 20 Mio. Leser | Wort & Bild Verlag]

Artikel von agent-media.de

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