Dienstag, 31. Januar 2012

Deutsche Gamestage in Berlin

Der Computerspielemarkt ist auch in Deutschland ein Milliardengeschäft. Allein 2010 wurden mit Software und virtuellen Zusatzartikeln aus diesem Bereich nahezu 2 Milliarden EUR Umsatz erwirtschaftet, ein Plus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 10.000 Arbeitsplätze waren in Deutschland direkt oder indirekt von der Branche abhängig. Dies geht aus Zahlen des Bundesverbandes der interaktiven Unterhaltungssoftware (BIU) hervor.

Eine wachsende Zahl von Messen und Events tragen dem gestiegenen Interesse an Videospielen Rechnung. Auf die Gruppe der Spiele-Entwickler und Vermarkter zielen die Deutschen Gamestage ab, die vom 24. bis 28. April zum dritten Mal in Berlin stattfinden. 2011 fanden 1500 Fachbesucher den Weg in die Messehallen. Wie im letzten Jahr werden auch diesmal im Rahmen der integrierten Entwicklerkonferenz "Quo Vadis" zahlreiche Seminare, Workshops und Vorträge angeboten.

 Die Verleihung des Deutschen Computerspielepreises LARA wird eines der Highlights der Veranstaltung sein. Eine Neuerung des Games-Events ist die Einbeziehung der Jobbörse "Making Games Talents", bei der Unternehmen aus der Computerspielebranche Gelegenheit haben, sich angehenden Entwicklern zu präsentieren. Auf diese Art können sie den ebenso begehrten wie raren Entwicklernachwuchs für sich gewinnen. Über 150 Stellen wurden bei den bislang neun Ausgaben dieser Veranstaltung bereits vermittelt.

 Die Erweiterung der Gamestage um insgesamt 2 Tage zeugt von der positiven Resonanz, welche das Branchentreffen erfährt. Veranstalter ist die Förderorganisation "Medienboard Berlin-Brandenburg", "Aruba Events" organisiert die Konferenz .
[Foto: MTV-Daddler Budi & Simon waren 2011 dabei | (c) medienboard berlin-brandenburg]

Artikel von agent-media.de

Montag, 30. Januar 2012

Digitaler Musikmarkt weiter im Aufwind

Wie die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) in einer Pressemitteilung bekannt gab, bleibt die rein digitale Vermarktung von Musik weiter auf Wachstumskurs. Aus der im Auftrag des Branchenverbands erstellenten Studie Digital Music Report 2012 geht hervor, dass 2011 die weltweiten Umsätze aus Downloads, Abo-Angeboten und werbefinanzierten Diensten um 8 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar gestiegen sind.

Im vergangenen Jahr vermarkteten Dienste wie iTunes oder Spotify in 58 Ländern Songs und Alben. 2010 noch waren in nur 23 Nationen legale Musikdienste verfügbar.

In Deutschland setzen sich die gar nicht mehr so neuen Möglichkeiten, Musik über das Internet abzusetzen, vergleichsweise langsam durch. Hierzulande wurden 2011 noch immer 74 Prozent der Musikeinnahmen durch den Verkauf von CDs erzielt. Auf den Digitalmarkt entfielen nur 17 Prozent des Umsatzes. Angesichts der 70 gezählten legalen Musik-Services ein recht geringer Anteil.

Die IFPI meldet auch eine Eindämmung illegaler Downloads in Frankreich. Dort weist seit Oktober 2010 das Warnsystem HADOPI widerrechtlich agierende Filesharer auf mögliche Konsequenzen ihres Handelns hin. Laut Studie haben in dem westeuropäischen Land 2 Millionen P2P-Nutzer ihre das Urheberrecht verletzenden Aktivitäten eingestellt. In den USA wurde mittlerweile ein ähnliches Modell auf den Weg gebracht.

Wie von einer Musik-Lobby-Organisation nicht anders zu erwarten, fordert die IFPI auch von der deutschen Politik Schritte, welche die Internet Service Provider mit in die Bekämfung von Copyright-Verletzungen einbeziehen. Kooperationen mit Hostanbietern und Bezahldienste laufen bereits. Seit März 2011 können dadurch 60 Seiten weniger auf Dienste wie PayPal, Visa oder Mastercard zurückgreifen, um sich unlizenziert feilgebotenen Medien-Inhalte bezahlen zu lassen.

In Zukunft sollen Suchmaschinenbetreiber noch stärker in die Pflicht genommen werden. Es wird geschätzt, dass 25-50 Prozent der Download-Diebe über eine Search Engine auf illegale Angebote stoßen. Bereits erfolgte Sperrmaßnahmen Googles sorgten allerdings für reichlich Unmut in der Internetgemeinde.
[Foto: iTunes & Co. erobern die Welt | (logo)]

Artikel von agent-media.de

Donnerstag, 26. Januar 2012

Fernsehkonsum erneut gestiegen

In Deutschland saßen die Menschen im vergangenen Jahr länger vor dem Fernseher als jemals zuvor. 4 Stunden und 45 Minuten verbrachten die Deutschen 2011 im Schnitt täglich vor der Mattscheibe. Das sind zwei Minuten mehr als 2010, wie Media Control berichtet.

Zuschauer zwischen 50 und 64 Jahren schalteten sogar sechs Minuten länger ein als im Vorjahr und sahen mit 280 Minuten nochmal fast eine Stunde länger fern als der Durchschnitt. Bei Senioren ab 65 Jahren blieb die Zeit vor der Glotze mit 306 Minuten konstant auf beängstigend hohem Niveau.

In Sachsen-Anhalt (272 Minuten) gab es einen Rückgang von 4 Minuten bei der TV-Nutzung. Das östliche Bundesland bleibt aber wie vor Jahresfrist Spitzenreiter im Ländervergleich. Die Thüringer schalteten ihre Empfangsgeräte 12 Minuten weniger ein als 2010. Mit 262 Minuten Fernsehdauer pro Tag liegen sie trotzdem noch weit über dem Mittelwert.

Der Abwärtstrend in den östlichen Bundesländern mag mit den dort leicht rückläufigen Arbeitslosenzahlen zu erklären sein. In Berlin gab es allerdings trotz steigender Beschäftigung das größte Plus von 21 Minuten auf insgesamt 263 Minuten.

Das Schlusslicht bei der TV-Nutzung bilden die Bayern, die ebenso wie 2010 "nur" 199 Minuten täglich vor dem Bildschirm ausharrten und als einziges Bundesland das 200 Minuten-Limit nicht überschritten. Dies dürfte als weiteres Indiz für die Korrelation von Erwerbslosigkeit und TV-Konsum gelten. Bayern hatte im Dezember 2011 mit 3,4% die geringste Arbeitslosenquote Deutschlands.
[Foto: Fernsehen weiterhin beliebtes Hobby | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Artikel von agent-media.de

Dienstag, 24. Januar 2012

Videoverleih in den USA erlebt drastischen Wandel

Der Markt für den Verleih von Videos erlebt dereit einen drastischen Wandel. Jüngsten Zahlen der NPD Group zufolge ging der Verleih von DVDs und Blu-rays in den USA 2011 um 11 Prozent gegenüber 2010 zurück. Nutznießer der Entwicklung ist der lokale Marktführer Redbox, der seinen Marktanteil von 25 Prozent auf 37 Prozent ausbauen und auch in absoluten Zahlen zulegen konnte.

Unabhängige Videotheken hingegen verschwinden sukzessive von der Bildfläche. Auch etablierte Ketten wie Blockbuster kämpfen bislang erfolglos gegen den Umsatzrückgang. Netflix hingegen setzt auf den Ausbau internetbasierter Dienste wie der Bereitstellung von On Demand- und Streaminglösungen und ist damit im Moment führend. Offenbar weden die Web-Video-Services für die US-Verbraucher mit fortschreitender Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen immer attraktiver. Bereits jeder dritte Blockbuster wird in den Staaten über das Internet ausgeliehen. Damit zeichnet sich eine zum Musikmarkt analoge Entwicklung hin zu digitalen und weg von physischen Formaten ab.

Der herkömmliche stationäre Verleih scheint auf verlorenem Posten. Neben der Konkurrenz aus dem Internet machen ihm auch Angebote aus Supermärkten das Leben schwer. In den Kaufhäusern kann der Kunde beim Erwerb seiner Lebensmittel auch ohne weiteren Umweg die filmische Unterhaltung für den Abend mitnehmen. Ein großer Vorteil für die Bequemlichkeit schätzenden Kunden aus dem Geburtsland der Drive-Trough-Restaurants.
[Foto: Netflix: US-Marktführer beim Leih-Streaming | (logo)]

Artikel von agent-media.de

Montag, 23. Januar 2012

Tageszeitungen verlieren Leser

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Verkäufe der Tageszeitungen im vierten Quartal 2011 um rund drei Prozent zurückgegangen. 21,58 Mllionen Exemplare fanden in dem zurückliegenden Kalenderviertel den Weg zum zahlungswilligen Leser (2010: 22,26 Millionen). Am Kiosk sank der Absatz besonders deutlich von 6,38 auf 5,83 Mio. Stück. Dies berichtet die Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW).

Ein Blick auf die überregionalen Blätter zeigt, dass etwa die Bildzeitung in den zurückliegenden drei Monaten 6,83 Prozent weniger Käufer erreicht hat als in Quartal Vier 2010. Zwar konnte die Zahl der Abonnenten um 20% auf 44.700 gesteigert werden. Leider macht dies nur einen kleinen Teil der in dem Zeitraum verkauften Auflage aus, die zuletzt etwas mehr als 2,7 Mio. betrug. Kleiner Trost für die Axel Springer AG: "Die Welt" (inkl. "Welt Kompakt") erzielte ein kleines Absatz-Plus von knapp 1% bei knapp 253.000 verkauften Exemplaren in der jüngst erfassten Periode. Allerdings ging hier der Abo-Bezug um 2,8 Prozent auf 118.000 Stück zurück.

In etwa stabil blieben das Handelsblatt mit zuletzt fast 137.000 verkauften Exemplaren (+0.14) und die Financial Times Deutschland mit einer Absatzsteigerung von +0,21% auf knapp 100.800 Stück in den Monaten Oktober bis Dezember 2011. Nur wenig Federn lassen musste die FAZ, die in der Zeitspanne rund 360.000 mal verkauft wurde (-0,87%).
[Foto: Handelsblatt gegen den Trend im Plus | (logo)]

Artikel von agent-media.de

Freitag, 20. Januar 2012

Sony-Werk in Anif bleibt doch bestehen

Wie agent media aus erster Hand erfahren hat, wird das Sony DADC Presswerk in Anif doch nicht geschlossen und weiter CDs produzieren. Lediglich die DVD und Blu-ray-Produktion wird komplett ins benachbarte Werk in Thalgau verlagert. Dort kann die Auslastung der Anlagen durch einen seit dem 2. Januar gültigen Exklusiv-Kontrakt mit Paramount für die Fertigung aller DVDs und Blu-rays des Hollywood-Studios für Europa als vorerst gesichert gelten.

Der Umstrukturierung fallen jedoch voraussichtlich 76 Arbeitsplätze zum Opfer. Das sind allerdings "nur" etwa 5 Prozent der bislang rund 1400 Personen zählenden Belegschaft der beiden Standorte bei Salzburg, betonte eine Sony-Sprecherin gegenüber agent media. Weitere 82 auslaufende Leiharbeiterverträge werden nicht verlängert.

Das österreichischen Tagesblatt "Die Presse" hatte eine entsprechende Pressemitteilung des Unternehmens in Richtung Werksschließung interpretiert. So entstand die Falschmeldung, die von unserer Redaktion übernommen wurde. Wir entschuldigen uns für die in diesem Fall mangelhafte journalistische Sorgfalt.
[Foto: Sony vs. "Die Presse": Wirbel um Falschmeldung | (logo)]

Artikel von agent-media.de

Wirbel um US-Gesetzesentwürfe SOPA & PIPA

Selten hat die parlamentarische Beratung über Gesetzesentwürfe weltweit für ähnlich viel Wirbel gesorgt wie die im US amerikanischen Senat bzw. im Repräsentantenhaus diskutierten Initiativen Stop Online Piracy Act (SOPA) bzw. Protect IP Act (PIPA).

Beide Entwürfe beschäftigen sich mit Maßnahmen zur Eindämmung von Urheberrechtsverletzungen im Internet. Sie sind noch weit von einer Abstimmung duch die Parlamentarier entfernt. Als wirksames Mittel gegen diese Copyright-Vergehen im Internet wird in etwa erwägt, Provider dazu zu zwingen den Zugang zu mutmaßlichen Piraterie-Seiten zu sperrem. Betreiber von Internetangeboten sollen für urheberrechtliche Verstöße ihrer User mithaften. In der Praxis würde das wohl dazu führen, dass die Portale wie soziale Netzwerke ihre User massiv überwachen und reglementieren müssten.

Die beiden Gesetzesvorstöße dürften auf Druck der Unterhaltungsindustrie zustande gekommen sein, die seit Jahren durch den Mißbrauch ihres geistigen Eigentums milliardenschwere Verluste erleidet. So liest sich die Liste der Unterstützer des Vorhabens auch wie ein Who is Who der US-Entertainmentbranche und ihrer Finanzier.

Der Plan auf diese Art den freien Zugang zu Informationen im Internet zu behindern hat weltweit für Empörung in der Internetgemeinde gesorgt. Auch mächtige Konzerne wie Google, Ebay und Facebook und non-Profit Organisationen wie Wikipedia oder "Reporter ohne Grenzen" wehren sich vehement gegen die als Zensur empfundenen Vorstöße.

Die Proteste fanden ihren vorläufigen Höhepunkt am Mittwoch, als diverse Internetseiten, darunter namhafte Portale wie reddit oder Wikipedia, ihre Angebote als Zeichen ihres Protestes zeitweise abschalteten. Hierzulande schloss sich auch die Piratenpartei der Aktion an und setzte ihre Website für 24 Stunden offline.

Die ungewöhnliche Aktion und die scharfe Gegenreaktion der Kämpfer für das freie Internet zeigt mittlerweile Wirkung. Vormalige Unterstützer von SOPA und PIPA wie Nintendo haben sich mittlerweile aus dem Kreis der Befürworter verabschiedet. Auch die US-Regierung unter Präsident Barrack Obama zeigt eine deutlich ablehnende Haltung.

In Deutschland hätte eine Verabschiedung der Gesetzesentwürfe ebenfalls drastische Folgen. Da viele US-Angebote auch hierzulande wahrgenommen werden, wäre die Informationsvielfalt auch bei uns stark eingeschränkt. Auf der anderen Seite bleibt der legitime Wunsch der Urheber ihr Eigentum wirksam schützen und Mißbrauch bekämpfen zu können. Der Konflikt zwischen Schutz geistigen Eigentums einerseits und Informationsfreiheit andererseits bleibt weiter ungelöst.
[Foto: Vom PIPA-Initiator zum Gegner: Senator Marco Rubio | cc-by-sa 3.0 Gage Skidmore]

Artikel von agent-media.de