Sonntag, 5. September 2010

Googles Musik-Dienst nimmt Gestalt an

google.de
Internetgigant Google möchte in das Musik-Download Geschäft einsteigen. Derzeit verhandelt Google laut Mitteilung der Welt mit verschiedenen Musik-Labels.

Der Service soll den Nutzern die Möglichkeit eröffnen, die Musikstücke überall abzuspielen und nicht nur auf dem Gerät, auf dem der Song heruntergeladen worden ist. Andy Rubin, Googles Chef für mobile Plattformen ist derzeit auf Präsentations- und Werbetour bei den Labels. Rubin war schon maßgeblich für das Android-System für Smartphones verantwortlich.

Die Musikindustrie kann von der Rivalität zwischen Google und Platzhirsch Apple profitieren. Der Onlineriese dürfte es allerdings nicht leicht haben, sich gegen Apple durchzusetzen, da das Unternehmen mit iTunes etwa 70 Prozent aller digitalen Musikverkäufe in den USA kontrolliert. Andy Rubin ließ trotzdem verlauten, er hoffe, dass Googles Angebot bis zum Weihnachtsgeschäft starten könne. Einen konkreten Namen für den Service nannte er bislang nicht.

Apple startet Musik-Netzwerk Ping

(c) Apple Inc.
iTunes 10
bringt Ping
Apple-Chef Steve Jobs kündigte Anfang dieser Woche an, man werde endlich mit dem Online-Netzwerk Ping starten. Ping soll eine Mischung aus Facebook und Twitter sein, sich aber komplett um Musik drehen. So ein Bericht von it-news-world.

Das Prinzip von Ping ist einfach: Anwender der Apple-Musiksoftware iTunes sollen sich über die Plattform mit Freunden und Bekannten über aktuelle Titel unterhalten und austauschen können. Ping wirbt ebenfalls damit, dass hochkarätige Künstler wie Popsängerin Lady Gaga oder die Band U2 eine eigene Seite auf Ping unterhalten werden. So sollen Fans mit ihren Idolen kommunzieren können oder sich über Konzerte und Gigs informieren. Es soll den Nutzern auch erheblich leichter fallen, durch die von anderen Nutzern erhaltenen Tipps die interessantesten Songs aus dem 12 Millionen Songs Angebot von iTunes zu finden.

Der Gedanke dahinter ist ebenso einfach: Apple spekuliert darauf, dass die Debatten auf der Plattform die Nutzer dazu animieren, sich im iTunes Shop die Songs auch zu kaufen.

Die Idee selbst indes ist nicht gänzlich neu: Microsoft versuchte bereits vor Jahren, seinen Musikplayer Zune über ein Social Network mit dem Namen "Zuune Social" bekannt zu machen. Der Versuch scheiterte an der geringen Popularität von Zune, die wenigen registrierten Nutzer der Plattform konnten kaum Gleichgesinnte zum Austauschen finden. Apple hingegen kann auf einen gewaltigen Kundenstamm von 160 Millionen registrierten iTunes-Kunden zurück greifen.

Om Malik, Chef des Technologie-Portals GigaOM ist von dem Erfolg der Plattform überzeugt. "Es gibt drei Medientypen, über die wir gerne sprechen: Filme, die wir sehen, Musik, die wir uns anhören und Bücher, die wir gerade lesen. Das ist eine akzeptierte soziale Norm. Tatsächlich bauen viele persönliche Beziehungen auf der Vorliebe für einen bestimmten Film auf. Und viele Freundschaften haben mit einer individuell zusammengestellten Musikkassette begonnen," ließ er verlauten.

Apple möchte Ping auch durch den behutsamen Umgang mit dem Thema Datensicherheit für Nutzer attraktiv machen. Im Gegensatz zum Branchen-Giganten Facebook, der derzeit das weltweit meistgenutze Online-Netzwerk ist, soll mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der Nutzer genommen werden. So muss der Nutzer vorher explizit zustimmen, dass er von anderen Anwendern kontaktiert werden kann. Außerdem kann eingestellt werden, wer alles die musikalischen Vorlieben sehen kann.

Samsung macht dem iPad Konkurrenz

(c) samsung
Galaxy Tab
Samsung rüttelt am Thron des iPads: Das Unternehmen kündigte an, man werde auf der vom 3. bis 8. September statt findenden IFA seinen Tablet-Computer, das Galaxy Tab, vorstellen. Dieser soll deutlich kleiner und leichter sein als das iPad. Als Betriebssystem fungiert das von Google entwickelte Android.

Im Gesamten soll das Galaxy Tab 7 Zoll groß sein und 380 Gramm wiegen. Das entspricht etwa der Hälfte des UMTS-iPads, das dafür aber ein größeres Display bietet. Das LCD-Display des Galaxy Tabs verfügt über eine Auflösung von 1024 x 600 Pixel. In dem Gerät selbst steckt auch ein vollwertiges Mobilfunktelefon. Damit ähnelt das Tablet fast einem Smartphone. Durch die hohe Bildschirmauflösung wird das Gerät aber um einiges attraktiver.

Auch bei der Hardware-Austattung hat Samsung nicht gespart: Das Galaxy Tab enthält alle technischen Rafinessen, die man von aktuellen High-End-Smartphones kennt. So befinden sich zwei 3,2 Megapixel-Kameras auf dem Gerät: Eine auf der Rückseite mit Blitz für Fotos und eine auf der Vorderseite für Videogespräche. Ein 1-GHz-Prozessor soll für vollen Mediengenuss sorgen. Ins Internet kommt der Nutzer über das integrierte UMTS-Modul inklusive HSPA und GPS. Ein Kabel-Headset wird mitgeliefert, das kostenpflichtige Zubehörprogramm umfasst Dockingstationen mit HDMI-Ausgang sowie eine Autohalterung. Der interne Speicher wird zunächst bei 16 Gigabyte liegen, kann aber mit microSD-Karten erweitert werden. Samsung plant jedoch eine Version mit 32 Gigabyte-Speicher, die allerdings erst später auf den Markt kommen soll.

Laut Samsung wird der Nutzer neben allen aktuellen Google-Apps wie zum Beispiel dem Flash-Player, Google Mail oder Navigationsprogrammen, auch eigene von Samsung entwickelte Programme herunterladen können. So wird man beispielsweise im Music Hub Musik kaufen können und im Readers Hub Zeitungen, Zeitschriften und Bücher.

Das für das Lesen von E-Books verantwortliche App erinnert jedoch stark an Apples iBooks. Die heruntergeladenen Bücher liegen in einem virtuellen Holzregal, beim Blättern werden die Seiten hübsch animiert. Bisher arbeitet Samsung fest mit dem Libri-Verlag zusammen, weitere Partnerschaften wolle man demnächst verkünden.

Das Galaxy Tab wird jedoch kein Schnäppchen werden. Mit 800 Euro kostet die 16 Gigabyte-Variante ohne Vertrag genauso viel wie das iPad mit UMTS und 64 Gigabyte-Speicher. Laut Samsung werden alle vier großen Mobilfunkanbieter das Galaxy Tab jedoch ab Anfang Oktober vertreiben.

Donnerstag, 2. September 2010

In eigener Sache: Mailverzögerung wegen Serverumzug

Aufgrund des am vergangenen Wochenende erfolgten Umzugs von agent-media.de auf einen neuen, leistungsfähigeren Server ist es zu einem Ausfall der Auslieferung von System-E-Mails gekommen.

Betroffen sind Newsletter und E-Mails bezüglich Anfragen. Wir bitten Sie, den Posteingang Ihres agent media-Kontos zu checken, um über aktuelle Auftragsanfragen auf dem Laufenden zu bleiben. Das Problem wurde behoben, der Versand der "stecken gebliebenen" E-Mails erfolgt in den nächsten Stunden.

Aufgrund des technischen Problems können in den nächsten Stunden und Tagen E-Mails doppelt versandt werden. Wir bitten dies ggf. zu entschuldigen.

Umsatzeinbußen bei Universal Music

cc-by-sa 2.0
Michael Spencer
Lady Gaga
Das erste Halbjahr 2010 ging laut Musikwoche für das Plattenlabel Universal Music Group (UMG) mit Umsatzeinbußen von 5,4 Prozent zu Ende. 1,9 Milliarden Euro nahm das Unternehmen in diesem Zeitraum ein. Rechnet man Schwankungen bei der Umrechnung von Währungen heraus, ergibt sich sogar ein Minus von 7,9%.

159 Millionen Euro konnte der Konzern als Gewinn vor Steuern (EBITA) verbuchen. Das sind 24,6% weniger als im Vorjahr. Um fluktuierende Wechselkurse bereinigt ist das Ergebnis verglichen mit den ersten sechs Monaten 2009 sogar um 28% geschrumpft.

Trotz zugkräftiger Künstler wie Lady Gaga, Eminem und der Black Eyed Peas ist es dem Major wieder nicht gelungen, das nachlassende Kaufinteresse bei CDs mit den laut Konzernangaben weiterhin positiven Entwicklungen im Digitalgeschäft und im Merchandising auszugleichen.

Amazon möchte Filme per Stream anbieten

cc-by-sa 3.0 Deirdre
Amazon will
Filmklassiker streamen
Passend zu den gerade bekannt gewordenen Plänen der Videoplattform YouTube, Hollywood-Blockbuster per Stream kostenpflichtig anzubieten, kündigte Amazon ein ähnliches Angebot an.

Im Gegensatz zu dem von YouTube geplanten Dienst soll das Videomaterial, das Amazon anbieten möchte, aus älteren Filmen bestehen. YouTube möchte Blockbuster gleichzeitig zu dem jeweiligen DVD-Release zeigen. Als Begründung gab Amazon an, dass die Medienunternehmen ihr Geschäft weniger bedroht sehen, wenn keine aktuellen Filme zu sehen seien. Derzeit verhandelt Amazon laut Wall Street Journal mit mehreren US-Medienfirmen, darunter NBC Universal, News Corporation, Time Warner und Viacom.

Der Live-Stream soll auf PCs, internetfähigen Fernsehern, über Blu-Ray-Player und auf der Spielekonsole Xbox 360 abspielbar sein. Amazon bietet bereits Episoden von Fernsehserien auf diesen Plattformen an.

Es ist indes noch nicht sicher, ob der Dienst tatsächlich starten wird. Laut Wall Street Journal soll das Angebot pünktlich zu Weihnachten verfügbar sein. Das hänge jedoch davon ab, ob Amazon genug Partner finde. Zwei Medienunternehmen seien jedoch an einer Zusammenarbeit mit Amazon interessiert. Weniger attraktiv dürfte das Ganze jedoch für NBC Universal und die News Corporation sein. Diese betreiben den Joint Venture Hulu, für den Amazons Angebot eine direkte Konkurrenz darstellen würde.

Bertelsmann hebt Gewinnprognose an

Cash-Cow RTL
Europas größter Medienkonzern Bertelsmann kann seine bisherigen Prognosen nach oben korrigieren. Das Unternehmen gab in einer Pressemeldung an, man habe das Operating Ebit im ersten Halbjahr dieses Jahres von 497 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 755 Millionen Euro steigern können. Das Ergebnis liegt sogar mit 246 Millionen Euro im Plus. Im ersten Halbjahr 2009 machte Bertelsmann hier noch einen Verlust von 333 Millionen Euro.

Aufgrund der erfreuhlichen Entwicklung korrigiert das Unternehmen nun seine Prognose. "Den in Aussicht gestellten Korridor von 400 bis 500 Millionen Euro beim Konzernergebnis heben wir auf einen Wert von mehr als 500 Millionen Euro an", sagt Finanzvorstand Thomas Rabe. Das stellt eine deutliche Verbesserung dar. Im Jahr 2009 lag der Gewinn der Gütersloher mit 35 Millionen Euro nur knapp vor der Verlustgrenze.

Die positiven Zahlen gehen vor allem auf den harten Sparkurs des Unternehmens zurück. Das zeigt sich darin, dass der Umsatz um nur vier Prozent auf 7,4 Milliarden Euro gestiegen ist. Die positiven Zahlen beruhen also nicht auf einem Wiedererstarken der Werbemärkte. Im vergangenen Jahr hatte Bertelsmann seine Kosten um rund eine Milliarde Euro gesenkt.

Für die Zuwächse zeichnen vor allem die werbegeprägten Bereiche des Unternehmens verantwortlich. Die traditionell den Löwenanteil zum Ergebnis beitragende Cash-Cow RTL Group konnte im ersten Halbjahr 2010 ein Rekordergebnis von 533 Millionen Euro melden. Die Verlagstochter Gruner + Jahr konnte ihr Operating Ebit von 55 auf 130 Millionen Euro steigern. Allerdings liegt der Umsatz konstant bei 1,217 Milliarden Euro. Die Verlagsgruppe Random House konnte ihren operativen Ertrag von 20 auf 40 Millionen Euro verdoppeln. Auch der Umsatz stieg leicht von 734 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte 2009 auf 791 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2010. Verantwortlich hierfür sei vor allem der rasant steigende Absatz von E-Books.

Weniger gut steht die Dienstleistungstochter Arvato dar, die nach RTL der zweitwichtigste Umsatzbringer im Haus ist. Der Umsatz stieg hier zwar leicht auf 2,312 Milliarden Euro. Das Ergebnis sank jedoch um 4 Millionen Euro auf insgesamt nur noch 99 Millionen Euro. Dafür verantwortlich sind die Spätfolgen der Wirtschaftskrise, mit der Arvato noch zu kämpfen hat. Auch die kleinste Sparte von Bertelsmann, die Direct Group, schwächelt und zeichnet einen operativen Verlust von 6 Millionen Euro.

Konzernchef Hartmut Ostrowski zeigt sich trotzdem optimistisch: "Wir sind für die Zukunft gut gerüstet und entwickeln unsere vielfältigen Geschäfte konsequent weiter. Dabei spielt der gesamte Bereich der Digitalisierung eine zunehmend wichtigere Rolle," sagte er.