Die allgemein noch angespannte wirtschaftliche Lage der Verlagsbranche  ist für den Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG Mathias Döpfner  kein Grund zur Sorge. Der Verlag hat im ersten Halbjahr 2010  Rekordgewinne verbucht. "Die Depression unter den Verlagen ist völlig  unangebracht", verriet der 47-Jährige in einem Interview dem  "Handelsblatt". Das klassische Feld der Print-Medien erfahre zwar einen  Abschwung, doch die Vertriebszweige Mobil und Internet führen nach  seiner Meinung vermehrt zu hohen Zuwächsen.
Döpfner sieht sich  in seinem Optimismus vom Beispiel der "Times" bestärkt. Die Website der  Zeitung wurde vor einem Jahr auf kostenpflichtige Artikel umgestellt.  Die Besucherzahlen sind erwartungsgemäß stark zurückgegangen, doch gibt  es mittlerweile über 100.000 zahlende Nutzer. Auch die Einführung von  Bezahl-Inhalten beim "Hamburger Abendblatt" sieht der Springer-Mann  positiv. Allerdings gibt es keine genauen Zahlen der abonnierten Apps  für iPhone und iPad.
Aufgrund der Entwicklungen hat sich Döpfner  nun für die Einführung einer "multimediale Reichweite" ausgesprochen.  "Uns interessiert nicht mehr die einzelne Zeitungsauflage oder die  Reichweite einer Website," äußerte er sich gegenüber dem "Handelsblatt",  "uns interessiert die die multimediale Reichweite einer Marke und ihrer  Inhalte auf allen Plattformen". Die neue Kenngröße wird derzeit von der  Unternehmensleitung mit der Informationsgesellschaf zur Feststellung  der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) diskutiert.
Das neue  Konzept macht für Döpfner nur Sinn, wenn die Angebote für Internet und  Mobilgeräte gegen Entgelt zur Verfügung gestellt werden. "Gute Inhalte  bedeuten einen Aufwand. Sie stellen einen Wert dar und müssen daher  bezahlt werden", begründete er seine Meinung. "Man kann nicht mit  Aufmerksamkeit bezahlen", so Döpfner weiter. Die These, Aufmerksamkeit stelle einen unternehmerischen Wert dar, hält er für  falsch. [Foto: Matthias Döpfner | (c) Axel Springer AG]
Dienstag, 9. November 2010
Springer denkt multimedial
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