Das Hollywood-Studio Metro Goldwyn Mayer hat am Mittwoch, den  03.11.2010, Insolvenz angemeldet. Bereits seit einigen Jahren hat sich  das Filmunternehmen am Rande des wirtschaftlichen Abgrunds bewegt.
Die Firma wurde 1924 gegründet und wählte 1928 den berühmten brüllenden  Löwen als Markenzeichen für ihre Leinwandwerke. Mit Erfolgen wie "Vom  Winde verweht", "Ben Hur" oder "Meuterei auf der Bounty" brannte sich  das Maskottchen des von Marcus Loew gegründeten und anfangs von Louis B.  Mayer geführten Studios ins Gedächtnis der Filmliebhaber. MGM zeichnet  auch für 22 James Bond-Streifen verantwortlich.
In den späten  60ern begann der Ausverkauf der Tradtionsmarke mit der Übernahme durch  Kirk Kerkonian. Der Milliardär steckte wenig Energie in die  Filmproduktion und nutzte stattdessen den Markennamen für seine Hotels  in Las Vegas. Auch TV-Mogul Ted Turner, der das Unternehmen 1986 kaufte,  konnte keine wirtschaftliche Wende bringen. Im Gegenteil, sein  Schuldenberg war so immens, dass er große Teile von MGM bald wieder an  Kerkorian abtreten musste.
MGM ist seit 1997 eine börsennotierte  Aktiengesellschaft, 2005 wurde sie von einem von Sony angeführten  Konsortium erworben. Der japanische Elektronikkonzern war wohl vor allem  an den Film-Rechten der MGM-Klassiker zum Zwecke der Vervielfältigung  auf Blu-ray interessiert.
Diverse Filmprojekte wurde in jüngster  Zeit aufgrund der wirtschafltichen Schieflage verschoben, darunter das  "Herr der Ringe"-Prequel "Der kleine Hobbit" und ein neuer 007-Film. Der  Sanierungsplan sieht nun eine Übernahme der Kreativabteilung durch das  relativ kleine Studio Spyglass Entertainment sowie Restrukturierungen  vor. Die Produktion soll auf Sparflamme weiterlaufen. Die Rede ist von  etwa einem halben Dutzend Filmen pro Jahr bei einem Budget von maximal  50 Millionen Dollar. [Foto: cc-by-sa 3.0 Deirdre]
Freitag, 5. November 2010
Metro Goldwyn Mayer ist pleite
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