Wolfgang Fürstner, Hauptgeschäftsführer des Verbands deutscher  Zeitschriftenverleger (VDZ) , gab kürzlich die Ergebnisse der  diesjährigen Herbstumfrage auf einer Pressekonferenz  in Berlin bekannt. Für dieses Jahr erwarten die Zeitschriftenverlage  ein Wachstum von etwa einem Prozent auf 6,9 Milliarden Euro  Inlandsumsatz. Nach dem massiven Einbruch im letzten Jahr scheint es für  die deutsche Zeitschriftenindustrie also wieder aufwärts zu gehen. Nach  Verlagserwartungen soll der Umsatz 2011 um ein weiteres Prozent  steigen.
Den größten Anteil am Umsatz bilden Fachzeitschriften  mit gut 3 Mrd. Euro bei einer Anzahl von 1160 gemeldeten Titeln. Diese  Sparte zeigt damit wieder einen Positiv-Trend. Dagegen haben  Publikumszeitschriften einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Hier wird  die Auflage in diesem Jahr minimal auf 114 Millionen sinken. Die  Umfrage erfasst 870 beim IVW gemeldete Publikumstitel. 40 konfessionelle  Verlagen erwirtschafteten mit 50 Titeln wie im Vorjahr einen  Gesamtumsatz von 100 Mio. Euro.
Das Anzeigengeschäft sorgt  wieder für gute Nachrichten. Die Bruttowerbeumsätze für Publikumsmedien  sind  im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent gestiegen, bei den  Fachzeitschriften sprang ein Plus von 1,3 Prozent heraus. Die Bereiche  Anzeigen und Vertrieb sind zu jeweils 35 Prozent am Umsatz beteiligt.  Das Anzeigengeschäft wird sich nach Verlagserwartungen zugunsten von  Mobil- und Online-Werbung verschieben. Der Anteil dieses Segments soll  bis 2013 von heutigen 8 auf 11 Prozent steigen, erwartet die Branche.
Die Anzahl der im Zeitschriftenverlag Beschäftigten wird sich laut  Umfrage auf 32.400 in diesem Jahr einpendeln, ein Rückgang von 5 Prozent  gegenüber 2010. Die Verlage erwarten eine Erholung um einen  Prozentpunkt für 2011.
Fürstner forderte Leistungsschutzrecht  für Presseverleger und den Erhalt der Werbefreiheit. Die Ausweitung des  reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf digitale Presseerzeugnisse sowie  verbesserter rechtlicher Schutz gegen Eingriffe in die berufliche  Kommunikation von Journalisten und Redaktionen seitens staatlicher  Ermittlungsbehörden standen ebenfalls auf seiner Forderungsliste an die  Politik. Die gefürchtete Konkurenz durch online und mobil verfügbare  redaktionelle Inhalte öffentlich rechtlicher Sendeanstalten blieb vom  Lobbyisten auch diesmal nicht unerwähnt. [Foto: (c) VDZ]
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