Donnerstag, 9. Februar 2012

Kinodigitalisierung schreitet voran

Erstmals ist die Mehrheit der Kinosäle in Europa mit Digitaltechnik ausgestattet. Die Durchdringung lag im letzten Quartal 2011 laut Studie von Screen Digest bei 52%. Angetrieben wird die Entwicklung nicht zuletzt durch das "Virtual Print Fee"(VPF)-Modell. Im Rahmen dieser Solidar-Vereinbarung geben die Vertriebe einen Teil ihrer Einsparungen an die Kinos weiter. Durch die Digitalisierung entfallen bei den Distributoren zum Beispiel Kosten die für die Produktion der analogen Filmrollen.

Allein in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres wurden 2.400 Kinoanlagen umgerüstet. In nunmehr 18.500 Film-Vorführräumen werden keine Bänder mehr abgespult. In 16 Ländern auf dem hiesigen Kontinent sind die digitalisierten Säle nun in der Überzahl. Davon befinden sich 13 Nationen auf der noch immer gemeinhin als in technologischer Hinsicht fortschrittlicher geltenden westlichen Seite Europas.

61% der nicht-analog laufenden Anlagen sind 3D-fähig. Der Anteil ist verblüffenderweise rückläufig. Ende 2010 lag der Prozentsatz noch auf einem Rekord-Niveau von 74,5%. Viele Lichtspielhäuser schrecken offenbar vor den gegenüber der 2D-Digitalisierung nicht unerheblich höheren Kosten für eine 3D-Umrüstung zurück.
[Foto: Kinos werden digital | cc-by-sa 2.0 Otto Normalverbraucher]

Artikel von agent-media.de

Mittwoch, 8. Februar 2012

Urteile zur Promi-Berichterstattung

Die Vertreter der Boulevardpresse wandeln rechtlich in Zukunft auf etwas weniger dünnem Eis. In gleich zwei aktuellen Urteilen hat der Europäische Gerichtshof jüngst die Praxis der ungefragten Berichterstattung über justiziable und moralische Verfehlungen Prominenter bestätigt.

So hatte Caroline von Monaco die Urlaubsbilder beanstandet, die während der Krankheitsphase des 2005 verstorbenen Vaters Rainier geschossen und veröffentlicht wurden. Bereits der Bundesgerichtshof hatte die erfolgte mediale Dokumentation des fürstlichen Treibens für einwandfrei erklärt. Die EU-Instanz bekräftigte die Entscheidung mit der Begründung, das Wohl des Fürsten sei von allgemeinem Interesse gewesen.

In einem weiteren Verfahren hat die Axel Springer AG erfolgreich gegen ein in einem deutschen Gericht ergangenes Urteil geklagt. Dem Verlag war untersagt worden über einen auf dem Münchner Oktoberfest wegen Koks-Konsums verhafteten Prominenten zu berichten. Der europäische Gerichtshof widerrief die Entscheidung mit Hinweis auf das Recht der freien Meinungsäußerung.
[Foto: Kein Erfolg vor Gericht: Prinzessin Caroline | cc-by-sa 2.0 simone.brunozzi]

Artikel von agent-media.de

Dienstag, 7. Februar 2012

Piraten organisieren ACTA-Demos

In etwa 50 Städten ruft die Piratenpartei am 11. Februar zu Demonstrationen auf. Der Protest der Webgemeinde richtet sich gegen den das Anti-Counterfeiting Trade Agreement, kurz ACTA. Das Abkommen soll unter anderem Internet-Provider in die Pflicht nehmen. IP-Adresse sollen sie auf Verlangen der Urheberrechtsvertreter ihren Kunden zuordnen. Im Falle ausbleibender Kooperation sollen sie juristisch belangt werden können.

Kritiker befürchten die Überwachung der User ohne Anfangsverdacht. Auch der Umstand, dass die Vereinbarung großenteils unter Aussschluss der Öffentlichkeit zustandegekommen ist kann keinem Demokratiewächter gefallen.

Als völkerrechtliches Abkommen bedarf ACTA der Ratifizierung durch die einzelnen Staaten. Dieser formelle Akt hat noch in keinem der teilnehmenden Nationen stattgefunden. Dass die Bemühungen der Piraten nicht erfolglos sein müssen, zeigt ein Blick auf unsere östlichen Nachbarn. In Tschechien und Polen wurde die Ratifikation auf Druck der Straße ausgesetzt.
[Foto: Piraten machen wieder klar zum Ändern | (logo)]

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Samstag, 4. Februar 2012

Madonna beim Superbowl

Vier Jahre nach ihrem letzten Hit "4 Minutes" meldet sich die Madonna mit der neuen Single "Give Me All Your Luvin" zurück. Der neue Titel entstand in Zusammenarbeit mit Rap-Newcomerin Nicki Minaj und ist der musikalische Vorbote des zwölften Studioalbums der Popdiva, welches am 26. März unter dem Titel "MDNA" erscheinen soll.

Die Vorauskoppelung wird der mittlerweile 53jährige Weltstar am kommenden Sonntag beim Super Bowl live zum Besten geben. Das hierzulande wenig beachtete Finale der amerikanischen Football-Liga ist mit erwarteten 850 Mio. Zuschauern eines der weltweit bedeutendsten Sportveranstaltungen. Das TV-Event spült dem übertragenden US-Sender NBC während der rund vierstündigen Spielzeit 245 Mio. Werbedollar in die Kasse.

Ob die ewig junge Entertainerin im Stadion eine ähnlich gute Figur machen wird wie in ihrem aktuellen Video zur Single darf gespannt abgewartet werden. Den auf den Football-Cup anspielenden Musikclip kann man sich unterdessen als Premiere auf der Bild-Webseite anschauen.
[Foto: Madonna performt beim Super Bowl | cc-by-sa 3.0 David Shankbone]

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Facebook benennt Risiken für Börsengang

Im Zuge seines mit Spannung erwarteten Börsengangs legt das soziale Netzwerk Facebook seine unternehmerischen Risken offen. Die Plattform tut dies, um späteren Klagen von Aktionären den Boden zu entziehen, man sei über wirtschaftliche Perspektiven des Investments im Unklaren gelassen worden.

Nicht überraschend zählt Facebook zu den wichtigsten Gefahren einer erfolgreichen Zukunft schwindende Nutzerzahlen, wie sie Konkurrent MySpace leidvoll erfahren musste. Auch ausbleibende Werbeeinnahmen und die Konkurrenz von Angeboten ernstzunehmender Konkurrenten wie Google oder Microsoft sieht die Plattform von Mark Zuckerberg als Risiko.

Das Papier, dessen Eckpunkte heise.de in einer aktuellen Meldung veröffentlicht hat, stellt auch die Unternehmenskultur als nicht rein profitorientiert dar. So sind die Mitarbeiten gehalten, neue Produkte auch dann zu entwickeln und einzuführen, wenn dies unter wirtschaftlichen Aspekten zumindest kurzfristig kontraproduktiv ist.

Facebook hat den Börsengang für Ende Mai dieses Jahres geplant und strebt durch den Verkauf eines Teils der Anteile am Unternehmen einen Erlös von 5 Milliarden US Dollar an. Der Wert der Plattform wird unterdessen auf 75 bis 100 Milliarden Dollar taxiert.
[Foto: Zuckerberg offenbart erfrischende Firmenphilosophie | cc-by-sa 2.0 Jason McELweenie]

Artikel von agent-media.de

Mittwoch, 1. Februar 2012

GEMA-Stellungnahme zu CC-Lizenzen

Die deutsche Webseite für Creative Commons (CC)-Lizenzen hat eine Stellungnahme der GEMA veröffentlicht. Darin erklärt die Verwertungsgesellschaft  CC-Nutzungsmodelle für unvereinbar mit ihren laufenden Verträgen. Die verschiedenen CC-Lizenzen erlauben es, kreative Inhalte kostenlos und dennoch im Sinne der Urheber fair zu verbreiten.

GEMA-Mitglieder treten das Recht auf die Lizenzierung ihrer Werke an die Gesellschaft für die Dauer ihres Kontrakts ab. Dabei dürfen sie einzelne Sparten, nicht aber gesonderte Werke vom Vertrag ausnehmen. GEMA-Künstler können selbst also gar keine Bedingungen für die Nutzung und Verbreitung einzelner Songs oder Alben anbieten oder aushandeln. Zwar dürfen die Kreativen ihre Songs auf der eigenen Homepage und Teilschnipsel ihrer Musik auf Fremdportalen kostenlos anbieten. Weitergehende Verwertungsrechte handelt aber die GEMA aus.

Die Musikgesellschaft möchte bei ihren Künstler- und zeitbasierten Verträgen auch künftig keine Einzelwerke ausschließen lassen. Sie erklärt dies mit dem Solidargedanken. Erfolgreiche Musiker könnten auf die Idee kommen, weniger begehrte Songs, Tickets und Merchandising-Artikel über die GEMA verwalten zu lassen, Top-Seller aber selbst zu vermarkten und ihre Erlöse so von der Umverteilung innerhalb der GEMA-Gemeinschaft auszuschließen. 

Warum dies nun ein Argument speziell gegen CC-Lizenzen ist, bleibt jedoch unklar. Diese regeln schließlich im Allgemeinen den fairen kostenlosen Zugang zu kreativen Inhalten. Von der Herausnahme einzelner Werke zugunsten einer CC-Lizenzierung profitiert monetär in der Regel niemand. Wohl aber kann solch ein Schritt zur Steigerung des Bekanntheitsgrades aufstrebender Bands beitragen, für die das befürchtete "Rosinenpicken" noch gar nicht in Betracht kommt.

Ob die Verwerter in der Lage sind, ihre schwer nachvollziehbare Logik in diesem Punkt noch einmal zu überdenken oder Ausnahmeregelungen zu schaffen, wird die Zukunft zeigen.
[Foto: CC-Lizenzen GEMA-Solidarsystem erlaubt kein | (logo)]

Artikel von agent-media.de

Positive Entwicklung im Werbemarkt 2011

Der Werbemarkt in Deutschland ist 2011 brutto um 3,5% auf 25,8 Mrd. EUR gewachsen. Dabei wies das erste Halbjahr eine deutlichere Steigerung um 5,0% auf, während sich die Werbetreibenden in der zweiten Jahreshälfte mit Mehraufwänden von 2,1% beschieden. Dies weiß das Marktforschungsinstitut Nielsen zu berichten.

Tageszeitungen konnten von der allgemeinen Reklamefreude nicht profitieren. Ihre Einnahmen aus dem Anzeigenmarkt gingen um 2,1% auf 5,2 Mrd. EUR zurück. Dafür ist nicht zuletzt Aldi verantwortlich. Der Discounter allein zog 135 Mio. EUR aus diesem Werbesegment ab. Dass Presseerzeugnisse ein wichtiges Medium der Marketing-Kommunikation bleiben, zeigt der positive Trend bei Publikumszeitschriften. In die Blätter für den Massenmarkt wurden 3,6 Mrd. Werbemillionen gepumpt, ein Plus von 1,4%. Auch das Geschäft mit Anzeigen in Fachzeitschriften generierte mit 408 Mio. EUR satte 2,9 Prozent mehr Brutto-Umsatz als 2010.

In TV-Spots wurden 1,8% mehr Geld investiert. Mit 11,1 Mrd. EUR brutto war das Fernsehen weiterhin das umsatzstärkste Werbemedium. Im Radio liefen Verbraucherinformationen im Wert von 1,4 Mrd. EUR, ein Plus von 3,9% verglichen mit 2010.

Den höchsten Zuwachs gab es erwartungsgemäß bei der Online-Werbung. Hier stieg der Werbedruck um 22,5 Prozent auf 2,9 Mrd. EUR.

Neben dem Web-Bereich konnten auch zwei klassische  Medien die Werbeumsätze um zweistellige Prozentsätze verbessern. Das Plakat legte um 11,5 auf zuletzt 1,1 Mrd zu. Kinowerbung lag ebenfalls erneut stark im Trend und ergatterte 96 Mio EUR der Werbespendings (+17,6%).
[Foto: TV-Reklame bleibt bestbezahlte Werbeform | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Artikel von agent-media.de