Donnerstag, 14. April 2011

Buchmarkt-Umsatz purzelt in den Keller

Der deutsche Buchhandel musste im März einen Umsatzeinbruch von 12,9% im Vergleich zum dritten Monat 2010 hinnehmen. Der klassische Sortimentsbuchhandel verzeichnete sogar ein Minus von 14,5%. Für das erste Quartal und die erfassten Vertriebswege Sortiment, Warenhaus und Internet ergibt sich ein Rückgang von 4,6%. Dies berichtet der monatlich erscheinende Branchenmonitor Buch des Börsenvereins des deutschen Buchhandels unter Berufung auf GfK-Zahlen.

Alle drei Editionsformen sind vom Einnahmenschwund betroffen. Hörbücher brachten 21,3 Prozent weniger Geld in die Kassen, bei Taschenbüchern betrug das Minus 13,2% und der Verdienst aus dem Verkauf von Hardcovern ging um 12,3% zurück.

Der dramatische Einbruch ist auch mit der in diesem Jahr späten Osterfeier zu begründen. Im Vorjahr fiel das Fest um Jesu Auferstehung in den März, zudem gab es 2010 ein Verkaufstag mehr im dritten Jahresmonat.

Der Rückgang erstreckt sich über alle Warengruppen. Besonders stark betroffen waren Kinder- & Jugendbücher (-21,4%), Reiseliteratur (-15,9%) und Belletristik (-13,0%). Ebenfalls zweistellige Umsatzverluste weisen die Bereiche "Ratgeber" (-10,9%), "Geisteswissenschaft, Kunst, Musik" (-10,6) und "Sozialissenschaft, Recht, Wirtschaft" (-10,2%) auf. Für Bücher aus dem Themenkreis "Naturwissenschaft, Medizin, Infomatik, Technik" schlug ein Minus von 8,8% zu Buche.

Relativ krisenfest laufen derzeit Sachbücher, bei denen das Minus nur 2,8% betrug. Walter Kohls "Leben oder gelebt werden" und die "Guttenberg"-Biografie waren sehr gefragt. Mit dem im März erschienenen Dieter Nuhr-Werk "Der ultimative Ratgeber für alles" reiht sich auch wieder ein Buch zum Schmunzeln und Nachdenken in die Sachbuch-Bestsellerlisten ein.
[Foto: Neuer Sachbuch-Bestseller von Nuhr | cc-by-sa 3.0 Elke Wetzig (Elya)]

Artikel von agent-media.de

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