Mittwoch, 27. Mai 2009

Studie zum Werbemarkt in der Krise

Während die Masse der Unternehmen ihre Werbeausgaben drosselt, erhöhen die großen Firmen gerade in der jetzigen Krisenzeit ihr Budget für Reklame. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Pressemitteilung von media-control. Die jeweils fünf größten werbenden Firmen aus den Bereichen Telekommunikation & Internet, Touristik & Gastronomie, Verkehrsmittel, Körperpflege und Ernährung tätigten im ersten Quartal 2009 Werbeinvestitionen in Höhe von 1,05 Milliarden Euro. Dies ist ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Gesamtausgaben der aufgeführten Wirtschaftszweige für Reklame schrumpften im gleichen Zeitraum um 3,7% auf 2,26 Milliarden Euro. Die Ernährungs-Branche, die namhafte Lebensmittelhersteller wie Ferrero und Dr. Oetker einschließt, erhöhte entegen dem Trend ihre Werbeausgaben über alle Unternehmen gesehen um satte 4,3% auf 587 Mio. Euro. Die Top-5-Firmen dieser Branche zeigten sich mit einem Plus von 17,1% auf 256 Mio. Euro sogar extrem werbefreudig. Die 5 größten Autohersteller investierten 11,2% mehr Geld in Reklame, während die Ausgaben über die gesamte Branche gesehen um 8,7% auf 450 Mio. Euro schrumpten. Im Bereich Körperpflege gab es ein ähnliches, wenngleich weniger extremes Ergebnis. Um 0,4% erhöhten die größten 5 Unternehmen dieses Wirtschaftszweiges ihre Ausgaben, die gesamte Branche wendete 2,5% weniger für Werbung auf. Anders im Gastro- und Touristikbereich. Hier stagnierte die Summe der Werbeetats der Top-5 Unternehmen, während die ganze Branche ein Plus von 7,1% aufweist. Firmen aus dem Bereich Telekommunikation brachten für Werbung 16,9% weniger Geld auf als im Vorjahr. Dabei stagnierte das Ausgabenniveau der 5 größten werbetreibenden Unternehmen.

Presswerke zu versteigern

Gerade noch berichten wir über die (immer noch aktuelle) Möglichkeit, sich eine eigene Jewelcase-Produktionsstätte zuzulegen, da erreicht uns auch schon die Information, dass zwei heimische Presswerke versteigert werden. Zum einen B+B Datadesign aus Olpe, die Ihre schon 2008 diskutierten finanziellen Schwierigkeiten nicht in den Griff bekamen und offenbar auch keinen solventen Investor fanden, so dass am 16. Juni ab 10 Uhr das Inventar der Firma zur Auktion aufgerufen wird. Zum anderen werden für das Equipment von OK Media Disc Service aus Nortorf neue Besitzer gesucht. Die Auktion beginnt hier am 30. Juni ebenfalls um 10:00 Uhr. Offensichtlich findet die Weltwirtschaftskrise auch in der Medienindustrie namhafte Opfer. [Foto: Fred Chess@wikimedia]

Dienstag, 26. Mai 2009

Die Medienbranche trinkt zuviel

Laut Studie des britischen Ministeriums für Gesundheit steht die Medienbranche in puncto Alkoholkonsum gemessen an anderen Wirtschaftszweigen an unrühmlicher erster Stelle. Mehr als 4 Flaschen Wein oder 19 Halbliter-Flaschen Bier trinkt demnach z.B. ein durchschnittlicher Journalist oder TV-Schaffender pro Woche. Dies entspricht nach Rechnung der Politiker 44 Alkohol-Einheiten, doppelt so viel wie der nationale Gesundheitsdienst des vereinigten Königreichs empfiehlt. Auch IT-Angestellte übersteigen laut der Umfrage das "gesunde Maß" und landen bei 34 Einheiten pro Woche, dicht gefolgt vom Dienstleistungssektor (33 Einheiten) so wie der Finanz-, Versicherungs- und Immobilienbranche (29 Einheiten). Die soziale Komponente vieler Medienberufe, in denen man mit zunächst fremden Menschen zwecks "flüssiger" Kommunikation warm werden muss, mag eine Erklärung für den gesteigerten Alkoholkonsum der Branche sein, der sich laut Studie auch auf Hochprozentiges erstreckt. Auch jobbedingter Stress kann ein Grund für den Griff zur Flasche sein. Allerdings dürfte die Arbeit in anderen Bereichen ähnlich viele Nerven kosten.

Australische Super-DVD

Wie das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, ist australischen Forschern die Entwicklung eines Speichermediums in DVD-Format gelungen, welches Platz für 1.600 - 10.000 (!) Gigabyte bieten soll. Möglich wird diese Explosion der Speicherkapazität vermittels der Beschichtung mit Nanopartikeln aus Gold, durch welche eine Speicherung in fünf Dimensionen ermöglicht werden soll. Während herkömmliche DVDs zwei (DVD5) bzw. 3 (DVD9) dimensionale Strukturen zur Datenspeicherung nutzen, kommen bei der australischen Super-DVD (keine ofizielle Formatbezeichnung!) zwei zusätzliche Dimensionen ins Spiel: eine für die Farbe und eine für die Polarisation des Lichts. Beide Dimensionen können zur Speicherung weiterer Informationen genutzt werden. Den Forschern zufolge könnte die Entwicklung in 5-10 Jahren Marktreife erlangen. [Foto: Marcin Sochacki@wikimedia]

Jewelcases zu versteigern

Verstopfte Staubsauger, ausrangierte Papstmobile, unliebsame Familienmitglieder: es gibt nichts, was im WorldWideWeb auf den einschlägigen Auktionsplattformen nicht versteigert werden würde. Neuerdings auch CD-/ DVD-Presswerke und Artverwandtes, wie schon vor einiger Zeit cd-agent Mitglied oomoxx media in seinem Blog berichtete. Derzeit bietet sich die Gelegenheit, eine komplette Jewelcase-Produktionsstätte zu erwerben. Hierzulande aufgrund der geringen Margen eher unlukrativ, was ehemalige Hersteller wie cd-agent Mitglied CDA schon vor Jahren veranlasste, sich von diesem Geschäftsfeld zu verabschieden und auf die reine Medienproduktion (jüngst ergänzt durch die hauseigene Produktion von Drucksachen) und -verarbeitung zu konzentrieren. Aber möglicherweise ist eine solche Verpackungsfabrik ja dennoch für den einen- oder anderen von Interesse? Die entsprechende Internetauktion läuft noch bis zum 02. Juni 2009.

"Das weiße Band" - Sieg europäischer Filmkooperation

Auf den gestern zu Ende gegangenen Filmfestspielen von Cannes wurde der unter dem österreichischen Regisseur Michael Haneke und dem deutschen Produzenten Stefan Arndt gedrehte Film "Das weiße Band" (The White Ribbon) mit dem Hauptpreis der goldenen Palme geehrt. Das Drehbuch des in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gefilmten Vorkriegsdramas stammt ebenfalls von Haneke, der den Preis auch entgegennahm. Der Film wurde mit personeller und finanzieller Unterstützung aus Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien hergestellt. Daher lässt sich in der Ehrung auch eine politische Dimension erkennen. Angelika Krüger-Leißner wertet den Preis als positives Signal für ein Koproduktionsabkommen zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz, das kurz vor seinem Abschluss steht. Auch für entsprechende Verhandlungen mit Russland sieht die filmpolitische Sprecherin der SPD in der goldenen Palme ein gutes Omen. [Foto: Palme d'Or; Karel leermans@wikimedia]

Disc On Demand Lösungen von X-Net

Die X-Net Technologies GmbH hat sich auf die Einrichtung und den Support von Lösungen zur Disc-Archivierung in Unternehmen spezialisiert. Die Kopierroboter werden in den Geschäftsräumen der X-Net-Kunden betrieben, die Einrichtung und den Support der Software kann X-Net zum großen Teil über das Internet über die Netzwerktechnik VPN erledigen. Dies spart Kosten für Servicemitarbeiter vor Ort. In einer aktuellen Pressemitteilung weist das Linzer Unternehmen auch auf ein besonders kostenschonendes Verfahren zur Produktion individuell gelabelter Discs hin. So können mit einem Grundmotiv vorbedruckte Discs auf einem Freifeld schnell und kosteneffizient mit einem individuellen Text beschriftet werden. Dafür hat X-Net ein Drehteller-System entwickelt. 25% Kosteneinsparung soll es gegenüber vergleichbaren Druckverfahren bieten. Das IT-Unternehmen rechnet weiter vor, dass der Umstieg von papiernen Dokumentationen zu solchen auf Disc festgehaltenen zu bis zu 70% Ersparnis führen kann. Einen Umstieg auf ein Documentation On Disc (DoD)-System wurd mit Hilfe von X-Net bereits von der Endress+Hauser Flowtec AG aus der Schweiz vollzogen. X-Net bietet Maschinen und Software zur CD-, DVD-, und Blu-ray-Archivierung. [Foto: Turntable-System X-TT 3.0; X-Net Technologies GmbH]

Filme aus Nollywood

Die Bezeichnung "Bollywood" hat sich mittlerweile als Synonym für die Filmindustrie Indiens fest etabliert. Ebenfalls in Anlehnung an "Hollywood" wird die Filmindustrie Nigerias gerne auch als "Nollywood" bezeichnet. Und während Bollywood den amerikanischen Kollegen zumindest was die Zahl der jährlich produzierten Filme bekanntlich schon seit Längerem den Rang abgelaufen hat, übertrumpft nunmehr auch Nollywood die Filmwirtschaft der USA. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der UNESCO durchgeführte Studie. Demnach wurden im Jahr 2006 in Indien 1091 Filme produziert, in Nigeria 872 und in den USA 485. Auf den weiteren Plätzen folgen Japan (417), China (330), Frankreich (203) und Deutschland (174). In Ermangelung einer eigenen Kinolandschaft werden Filme aus Nollywood vornehmlich auf Video und für den "Heimkino"-Markt produziert. Filme aus Hollywood dagegen können quantitativ zwar nicht mehr mithalten, dominieren aber weiterhin den weltweiten Kinomarkt hinsichtlich ihrer Popularität - mit einigen Ausnahmen: während indische Kinobesucher ihre eigenen Produktionen aus Bollywood bevorzugen, belegten in Frankreich 7 heimische Titel die TOP10 der meistgesehenen Filme des Jahres 2006, in Japan und Marocco waren es immerhin noch 5.

Donnerstag, 21. Mai 2009

EMI optimistisch

Der Musikkonzern EMI verkündet in einer aktuellen Pressemitteilung, dass er im ersten vollen Jahr der Geschäftsführung durch den Private-Equity-Fond Terra Firma seinen EBITDA im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr fast 163 Millionen Britische Pfund beinahe verdreifachen konnte. Damit zeigen sich erste Früchte der zurückliegenden einschneidenden Restrukturierungs- und Sparmaßnahmen, die dem Finanzinvestor massive Kritik der unter Vertrag stehenden Künstler, darunter die Rolling Stones, Robbie Williams, Coldplay u.a., eingebracht hatte. EMI ist neben Sony/BMG, Universal und Warner einer der vier sogenannten Majors, welche 80 % des weltweiten Tonträgermarktes auf sich vereinen. EMI allein kommt dabei auf knapp über 9 % Umsatzanteil am Weltmarkt. [Foto: emigroup.com]

Mittwoch, 20. Mai 2009

MySpace bangt um Werbeeinnahmen

Laut Bericht von pressetext hat das soziale Netzwerk MySpace, auf dem auch viele Musiker sich und ihre Werke präsentieren, unter rückläufiger Nutzung zu leiden. Im April soll die Anzahl der Seitenaufrufe (Page Views) von 47,7 Mrd. im Vorjahr auf 38 Mrd. in diesem Jahr zurückgegangen sein. Konkurrent Facebook konnte im selben Zeitraum seine Page Views von 44 Mrd. auf 87 Mrd. nahezu verdoppeln. Auch in den USA, traditionell das Kernland der MySpace-Community, gingen die Zahlen im Laufe des vergangenen Jahres um 16% zurück, während Facebook ein Plus von 13% bei den Seitenaufrufen verzeichnen durfte. Mit dem Rückgang der Nutzung einher gehen auch schwindende Einnahmen aus Werbung auf den Seiten von MySpace. Im letzten Jahr wurden noch 800 Mio. Dollar Umsatz erwirtschaftet, in diesem Jahr werden von Experten nur noch 500 Mio. Dollar erwartet. Die Talfahrt trifft MySpace in einer Zeit, da Internet-Werbung sich zumindest in Deutschland trotz Wirtschaftskrise noch immer im Wachstum befindet. Laut Zahlen des Bitkom sind hierzulande allein im ersten Quartal 340 Mio. Euro in Web-Anzeigen geflossen. Dies bedeutet ein Plus von 11,2% gegenüber dem Vorjahr. [Foto: MySpace.com]

Preisvergleich lohnt sich

Nutzer des Angebots von cd-agent.de wissen es schon seit Längerem: Preise vergleichen lohnt sich! Zu diesem Schluss kommt auch die Verbraucherzentrale NRW in Ihrem aktuellen Newsletter. So habe man beim Vergleich der Preise, welche von den 6 relevantesten Downloadportalen für die Top10-Singles und -Alben vom 17. April 2009 (willkürliches Datum der Datenerhebung) aufgerufen wurden, festgestellt, dass sich die jeweiligen Preise einerseits um bis zu 70 Prozent voneinander unterschieden, andererseits auch die Leistungen voneinander abwichen. So wurden die Tracks zum Teil im kopier- und brenneinschränkungsfreien MP3-Format angeboten, zum Teil im verbraucherunfreundlichen und mit unterschiedlichen Restriktionen ausgestatteten WMV-Format. Preise und Leistungen muss der Verbraucher im Bereich kostenpflichtiger Downloads allerdings noch mühsam selbst vergleichen - im Gegensatz zu Vergleichen im Bereich der CD-/ DVD Produktion, wo mit dem Angebot von cd-agent.de eine komfortable und kostenlose Hilfe zur Verfügung steht. [Foto: Friedrich Kromberg@wikimedia]

Toshiba verklagt Hersteller von Rohlingen

Wie der japanische Elektronikkonzern Toshiba in einer Pressemitteilung bekannt gab, reichte das Unternehmen vor einem US-amerikanischen Gericht Klage gegen zahlreiche Hersteller von DVD-R Rohlingen ein, die nach Auffassung von Toshiba die für das Recht zur Herstellung der Rohlinge obligatorischen Lizenzen an den DVD6C Patent Pool, dem neben Toshiba außerdem Hitachi, JVC, Mitsubishi, Panasonic, Samsung, Sanyo, Sharp und Warner angehören, nicht bezahlt haben. Zu den verklagten Firmen gehören neben dem weltweit größten Hersteller optischer Speichermedien Moser Baer auch andere namenhafte Firmen wie Ritek und Imation. Toshiba war schon in der Vergangenheit bemüht, seine Rechte zu wahren, so etwa 2007 durch eine Klage vor einem kalifornischen Gericht gegen den Import asiatischer Rohlinge, die ebenfalls ohne Lizenzabfuhr hergestellt wurden. [Foto: toshiba.com]

scribd.com bietet professionelle E-Books

Die Filesharing-Community scribd.com hat heute eine Zusammenarbeit mit großen US-Verlagshäusern verkündet. Unter den Partnern befinden sich so illustre Namen wie Random House, Workman Publishing Co., Simon & Schuster, Berret-Koehler, Manning Publications und Thomas Nelson. Auf scribd.com kann auch jeder Hobbyautor seine Werke einem Publikum anbieten, das nach Angaben der Plattformbetreiber schon über 50 Millionen Leser umfasst. Die Konditionen zum Lesen seiner Schriften legt der Verfasser selbst fest. Die große Offenheit für Uploadwillige, die lediglich ein Formular zu bestätigen brauchen, hat natürlich auch ihren Preis. So hat scribd.com auch mit auf den Server geladenen, urheberrechtlich geschützten Werken zu kämpfen. Der nun abgeschlossene Deal dürfte die Qualität der angebotenen Inhalte auf dem "YouTube für Bücher" ebenso erhöhen wie den Druck auf das Portal, widerrechtlich hochgeladene Inhalte von den eigenen Servern zu verbannen. [Foto: scribd.com]

Sonntag, 17. Mai 2009

Passgenaue DVD-Verpackung für Keaton-Collection

Disc Hersteller MPO hat für die DVDs der "Buster Keaton Collection" eine auf die Figur des Stummfilm-Stars zugeschnittene Metall-Verpackung vorgestellt. Die Spielfilmsammlung um den stets ungerührt dreinblickendenund und daher oft als "Stoneface" bezeichneten Komiker enthält unter anderem die Werke "The Boat" (Wasser hat keine Balken) und "College" (Der Musterschüler). Neben fehlendem Mienenspiel gilt der "pork pie hat", ein flacher, runder Filzhut, als Markenzeichen des 1966 im Alter von 70 Jahren verstorbenen Künstlers. Diese Kopfbedeckung trägt Keaton auch auf der von Best Entertainment herausgegebenen DVD-Edition mit der ungewöhnlichen Verpackungsform. [Bild: MPO.de]

DVD stabil, Blu-Ray legt zu

Laut Pressemitteilung des Bundesverbandes für Audivisuelle Medien (BVV) blieben die Verkäufe von Bildtonträgern im ersten Quartal 2009 mit 25,1 Millionen Stück auf dem Rekordniveau von 2008. Die Umsätze hingegen gaben leicht nach und sanken von 306 Mio. EUR auf 303 Mio. EURO, was einerseits dem verschärften Preiswettbewerb im Einzelhandel sowie andererseits preisreduzierender Einführungspromotion bei der Blu-Ray geschuldet sei. Differenziere man zwischen DVD und Blu-Ray, so komme man zu dem Ergebnis, dass Rückgängen im Bereich der DVD (Stückzahl minus 3 %, Umsatz minus 5 %) kompensierende Zuwächse bei der Blu-Ray (Stückzahl plus 402 %, Umsatz plus 267 %) entgegenstünden. Angesichts der sich täglich vergrößernden Marktpenetration von Abspielgeräten für das hochauflösende Format sowie der Tatsache, dass der Hauptanteil am Jahresumsatz traditionell vor allem im 4. Quartal erzielt wird, erwartet Verbandssprecher Oliver Trettin daher "trotz preisaggressiver Vermarktung des Handels tatsächlich Blu-ray Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe". Der Videovermietmarkt verleihe dem Blu-Ray Geschäft ebenfalls starke Impulse, Vermietvergänge verzeichneten in diesem Bereich einen Zuwachs von fast 600 % verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt konsolidierten sich Verleihvorgänge sämtlicher Medien sowie der damit erzielte Umsatz in etwa auf dem Vorjahresniveau. [Bild: bvv-medien.de]

Bundesverband Musikindustrie begrüßt Internetverbot

Der (deutsche) Bundesverband der Musikindustrie e.V. begrüßt in einer Pressemitteilung vom 13.05. den Beschluss der beiden französischen Parlamentskammern, Urheberrechtsverletzungen im Wiederholungsfall mit einem befristeten Internetverbot zu ahnden. So soll uneinsichtigen Wiederholungstätern der Internetzugang für die Dauer eines Jahres gesperrt werden, ohne dass die Gebühren für den jeweiligen Provider während dieser Zeit entfallen würden. Der Bundesverband der Musikindustrie sieht in dem französichen Vorstoß ein probates Mittel, den massiven und nicht nur die Musikindustrie in ihrer Existenz nachhaltig bedrohenden Urheberrechtsverletzungen Herr zu werden. Kritiker des Gesetzes bemängeln u.a., dass nach fruchtlosen Verwarnungen der Delinquenten nicht ein Gericht, sondern eine Behörde über die Verhängung der Strafe entscheiden soll. [Foto: wikimedia]

Mittwoch, 13. Mai 2009

Hörbücher verzeichnen starken Zuwachs

Wie der Branchenmonitor Buch berichtet, konnte der Buchhandel im April trotz anhaltender Wirtschaftskrise im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Umsatzplus von fast 4 % verzeichnen. Der größten Zuwachs entfiel dabei auf Hörbücher, die ein Plus von 20,9 % für sich verbuchten. Die Zuwächse führt der Branchendienst vor allem auf das Ostergeschäft zurück, welches in diesem Jahr im April und nicht wie im Jahr zuvor im März stattfand. Auch Taschenbücher waren sehr beliebt und verzeichneten ein Umsatzplus von 10,7%. Die dritte Editionsform, Hard- & Softcover, stagnierte praktich mit +0,2% Umsatzveränderung. Besonders gut liefen Kinder- und Jugendbücher, die einen Umsatzzuwachs von 46,5% gegenüber dem April 2008 aufweisen. Auch Belletristik (+6,3) und Sachbücher (+4,8%) liegen im Plus. Literatur aus dem Sektor "Sozialwissenschaft, Recht & Wirtschaft" (-18,4%) so wie "Naturwissenschaft, Medizin, Informatik & Technik" (-16,6%) verkauften sich hingegen sehr bescheiden. Kein Wunder, taugen Bücher aus diesen Bereichen doch nur selten als Ostergeschenk. Auch Ratgeber (-12,4%), Bücher aus dem Bereich "Geisteswissenschaft, Kunst & Musik" (-10,8%) und Reiseliteratur (-5,2%) entwickelten sich negativ. Leider konnte der Negativtrend des Buchhandels in diesem Jahr auch durch den starken April nicht gestoppt werden. Kumuliert über die ersten vier Monate ergab sich ein Minus von 2,4% beim Umsatz. [Bild: © Gerd Altmann / PIXELIO]

3D Film weiter auf dem Vormarsch

Gerade erst feierte der 3D Animationsfilm Monsters vs Aliens beachtliche Erfolge (wir berichteten), da drängt auch schon der nächste dreidimensionale Streifen in die Lichtspielhäuser: Up, so der Titel des jüngsten Vertreters des ambitionierten Genres, eröffnet am heutigen Tag die Internationalen Filmfestspiele in Cannes und ist der erste (3D)Animationsfilm überhaupt, der die renommierte Veranstaltung einläuten darf. Das Filmfestspiel selbst läuft noch bis zum 24. Mai. [Bild: adisney.go.com]

Dienstag, 12. Mai 2009

deutschfilm produziert Goethe

Das von Anatol Nitschke und Christoph Müller neu gegründete Produktionsunternehmen deutschfilm macht seinem Namen alle Ehre und plant die Verfilmung des Lebens des Dichters Johann Wolfgang von Goethe. Die Dreharbeiten zu "Goethe" sollen am 24. August beginnen, wie Blickpunkt:Film berichtet. Nun kristallisiert sich schon der Cast heraus. Den jungen Dichterfürstrn wird Alexander Fehling spielen ("Am Ende kommen Touristen"). In weiteren Rollen werden Miriam Stein, Volker Bruch und Moritz Bleibtreu zu sehen sein. Müller schrieb das Drehbuch zusammen mit Alexander Dydyna und Philipp Stölzl, der auch Regie führen wird. Das von der FFA, der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM), dem Medienboard so wie der Filmstiftung NRW geförderte Projekt wird auch durch Helge Sasse von der Senator Film Produktion und Koproduzent Stefan Gärtner von SevenPictures Film unterstützt. Bleibt zu hoffen, dass die zahlreichen Geldquellen und prominenten Beteiligungen ausreichen, um Leben und Werk Goethes ansprechend und authentisch in Szene zu setzen. [Foto: Kentin@wikimedia]

Tom Jones - 1 Mio. Dollar Stundenlohn

Zeitungsberichten zufolge wird Tom Jones auf der Eröffnungsfeier eines türkischen Luxushotels in Antalya auftreten und soll für seinen Auftritt über eine Millionen Dollar kassieren. Der Bau der Edelabsteige wurde von einem Russen finanziert. Das Hotel verfügt über einen eigens aus ägyptischem Sand aufgeschütteten Hotelstrand. Für dieselbe Gage wie der "Tiger" soll auch Mariah Carey dem erlesenen Publikum ihre Künste darbieten. Der Auftritt von Tom Jones soll weniger als eine Stunde dauern. [Foto: Georgio@flickr]

Affe pfeift auf CDs

Alarm im Affenhaus und möglicherweise Nachwuchs für die beliebten Talentshows im deutschen Fernsehen: wie die Presse berichtet, veröffentlicht der Heidelberger Zoo zusammen mit dem Musiker Christian Wolf Anfang Juni eine CD mit Orang Utan Ujian. Der pelzige Klettermax habe sich als einer von weltweit nur drei Affen das Pfeifen selbst beigebracht - jedoch nicht, um Popstar zu werden, sondern um den örtlichen Gemüselieferanten heranzuzitieren. Das Pfeifen inspirierte den Musiker Christian Wolf zu dem Song "Ich bin Ujian", auf dem das originale Pfeifen des Affen zu hören sein wird. Die CD soll zunächst exklusiv im Zoo selbst verkauft werden, wohin auch ein Teil der Erlöse fließen wird. [Foto: Orang Utan auf Sumatra; Tbachan@wikimedia]

3D auch in Deutschland erfolgreich

Die 3D Technologie hat offensichtlich auch hierzulande zahlreiche Anhänger. Der jüngste Vertreter dieses Genres, der Animationsfilm "Monsters vs Aliens" wurde in Deutschland in gerade einmal 6 % aller Kinos in der 3D Fassung ausgestrahlt (die eine kostspielige Technik erfordert, über die 94% der Kinos nicht verfügten, weswegen in diesen Lichtspielhäusern die "normale" 2D Fassung des Streifens zu sehen war), erzielte in diesen Filmtheatern aber einen Drittel des Gesamtumsatzes. Auch im Bereich der "Heimkinos" verspricht man sich viel von der 3D Technologie. So soll deren Fortentwicklung und forcierte Verbreitung in den Privathaushalten in Zukunft signifikant zum Erfolg der Blu-Ray beitragen. [Foto: www.ballina.info]

Coldplay verschenkt Musik

Die britische Popband Coldplay wird Ihrem Ruf als "Radiohead für Arme" einmal mehr gerecht und kündigt an, den Besuchern ihrer kommenden Tour eine Live-CD zu schenken, die andernorts nicht erhältich sein wird. Am 15. Mai haben Fans der Musiker zudem die Möglichkeit, sich das 9 Stücke umfassende Album in Form eines Downloads auf der Homepage der Band zu sichern. Ebenso wie Radiohead, die 2007 ihr neues Album zum kostenlosen Download bereitstellten (allerdings mit der Möglichkeit, dafür einen freiwilligen Obulus zu entrichten), lassen sich Coldplay damit stattliche Einnahmen durch die Lappen gehen, die aber immerhin durch kostenlose Werbung für die Tour etwas kompensiert werden dürften. Ob der Hit "Viva la Vida" der Kombo auch auf dem kostenlosen Album vertreten sein wird, ist nicht bekannt - in diesem Fall könnte die Aktion für Coldplay noch zu einem Zuschussgeschäft werden, werfen doch etliche Musiker, darunter Cat Stevens, der Band bei dem Titel Plagiat und Urheberrechtsverletzung vor. [Foto: Karl Axon@wikimedia]

Mittwoch, 6. Mai 2009

Auskunftsanspruch gilt auch bei Sharehostern

Wer urheberrechtlich geschützte Dateien wie Musik, Games oder Filme auf einem sogenannten "Sharehoster" hochlädt, ist vor rechtlicher Verfolgung keineswegs sicher. Darauf macht der Bundesverband der Musikindustrie in einer aktuellen Pressemitteilung aufmerksam. Bei Sharehostern handelt es sich um Internetdienste, über die man ohne vorherige Anmeldung Dateien auf den Server des Anbieters hochladen kann. Dem Uploader wird eine Webadresse mitgeteilt, unter der dieser sich seine Datei wieder abholen kann. Diese Technik kann auch zum illegalen Tauschen mißbraucht werden, wenn urheberrechtlich geschütztes Material hochgeladen und die Downloadadresse an dritte weitergegeben wird. Der neue zivilrechtliche Auskunftsanspruch für Urheberrechtsverletzungen gilt auch für solche Dienste, teilte der Bundesverband nun mit. Viele Sharehoster speichern die IP-Adressen Ihrer Klienten, über die der Uploader ermittelt werden kann. In mehreren Fällen wurden illegal handelnde Nutzer bereits abgemahnt, bei einem User sorgte die Staatsanwaltschaft München sogar für eine Hausdurchsuchung. [Foto: RapidShare.de]

Innovative Medien-Firmen gesucht

Auch dieses Jahr wird im Rahmen der Popkomm ein junges Unternehmen oder eine außergewöhnliche Geschäftsidee gekürt. Der Gewinner der Auszeichnung mit dem Namen Popkomm-IMEA wird durch eine Experten-Jury und Online-Voting bestimmt. Die Bewerbungsphase endet am 30. Juni. Zur Anmeldung geht es unter popkommawards.com. Alle jungen Unternehmen und Gründer aus der Entertainment-, Medien- und Technologiebranche sind zur Teilnahme berechtigt. Die drei nur von den drei Experten bestimmten Finalisten erhalten ein Coaching. Der Sieger kann überdies ein Preisgeld einstreichen und bekommt kostenlos einen Stand auf der Popkomm im nächsten Jahr. Gesponsert wird die Veranstaltung, die in diesem Jahr schon zum sechsten Mal stattfindet, von Music Ally. Die digitale Musikagentur betreibt Marktforschung und Strategieberatung unter anderem für AOL, die BBC, den Ticket-Riesen Live Nation so wie für die Plattenmajors. [Foto: imea-logo; popkommawards.com]

MP3-Shop unabhängiger US-Musikhändler

Unter der Webadresse ThinkIndie.com hat der US-amerikanische Verband unabhängiger Musikhändler einen eigenen Download-Shop aufgebaut. Die "Coalition of Independent Music Stores" (CIMS) ermöglicht es mit ihrem Angebot den unabhängigen Musikläden, ein Downloadangebot auch in den eigenen Webauftritt zu integrieren. Ihren MP3-Shop können die Händler auch an ihre regionalen Gegebenheiten anpassen, indem sie zum Beispiel Songs lokaler Musik-Helden in den Vordergrund stellen. Bisher sollen laut Bericht von "musikwoche" rund 300.000 Titel zur Verfügung stehen, die allesamt aus dem Repertoire von Independent Labels stammen. Die CIMS verhandelt aber weiter, auch mit den Majors. Die Preise liegen im branchenüblichen Rahmen in der Regel bei 1,11 Dollar pro Track bzw. 9,99 Dollar pro Album. Einzelne Editionen sind jedoch auch günstiger zu bekommen. Die Titel sind in hoher Qualität von 320 kBit/s codiert, eine Minute kann man kostenlos in jeden Song hineinhören. [Foto: ThinkIndie-Logo]

Verhilft Blu-ray VoD zum Durchbruch?

Auf der gerade beendeten Mediatech 2009 präsentierte das Hamburger Unternehmen Enteractive seine Video-on-Demand (VoD) Entwicklung "Videociety" für die Blu-ray. Dabei wird die der Blu-ray eigene BD-Live Funktion dahingehend genutzt, dass nicht nur zusätzliche Inhalte zum eigentlichen Content der jeweiligen Bluray aus dem Internet abgerufen werden können, sondern der Content selbst kostenpflichtig heruntergeladen werden kann. Zum Download erforderlich ist die Anwendung "Videociety", welche auf einer Blu-ray distributiert wird. Der künftige User soll zum Start der Anwendung bereits auf ein Portfolio von über 400 Filmen zurückgreifen können, das Unternehmen sei ausserdem derzeit in Verhandlungen mit weiteren Filmstudios, so ein Unternehmenssprecher. Sollte sich die Anwendung beim Verbraucher durchsetzen, würde ironischeweise ausgerechnet die Blu-ray, von der sich Branche die Rettung der physischen Datenträger erhoffte, VoD zum Durchbruch verhelfen.