Sonntag, 28. Februar 2010

CeBit 2010 steht vor der Tür

Am kommenden Dienstag, dem 02. März, öffnet die Cebit in Hannover und lädt wieder einmal technikbegeisterte Besucher ein, sich über Trends und neue Produkte aus der vielfältigen Welt der Bits und Bytes zu informieren. Bis einschließlich 6. März werden auf dem Messegelände Neuheiten wir USB 3.0 präsentiert, spiegeln sich Trends wie 3D an zahlreichen Ständen wider und werden aktuelle Themen in Vorträgen und Podiumsgesprächen diskutiert.

Die Deutsche Messe organisiert die CeBIT seit 1986 jährlich im Frühjahr in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Zur letztjährigen CeBIT kamen 4.300 Aussteller aus rund 69 Nationen und etwa 400.000 Besucher aus aller Welt. Die CeBit gilt als weltweit wichtigste Messe für die Informations- und Kommunikationsbranche.

GEMA wehrt sich

Nachdem der Artikel  "Melodien für Millionen" in der Ausgabe 07/10 des Nachrichtenmagazins SPIEGEL, in dem der Verwertungsgesellschaft Intransparenz, Ineffizienz und eine ungerechte Ausschüttungspolitik vorgeworfen wurden, hohe Wellen bei Freund und Feind der Musikrechtewahrer schlugen, setzt sich die zum wiederholten Mal ins Kreuzfeuer der Kritik geratene Vereinigung zur Wehr.

Mit dem Tenor "Stimmt ja alles gar nicht" versucht man per Newsletter und auf der eigenen Homepage die Kritik Punkt für Punkt zu widerlegen. Wie schon so oft sieht sich die GEMA ungerecht behandelt und erinnert einmal mehr an einen Geisterfahrer, der sich über all die ihm entgegenkommenden Fahrzeuge aufregt.

Donnerstag, 25. Februar 2010

USA: Online- und Mobil-TV werden beliebter

44 Prozent Aller US-Konsumenten betrachten Fernsehsendungen nicht nur am TV-Gerät, sondern auch via Internet oder mit Hilfe eines mobilen Endgerätes. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage von Horowitz Associates, die im HomeMediaMagazine zitiert wird.

Bei Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren liegt die Quote derer, die mindestens einmal im Monat online oder am Smartphone fernsehen, sogar bei 82 Prozent. In der Studie wurden Nutzer-Generierte Inhalte wie sie bei YouTube zu finden sind, bewusst nicht berücksichtigt, sondern lediglich Serien und andere Sendungen, die für die TV-Ausstrahlung produziert wurden. [ProSieben.de]

Mittwoch, 24. Februar 2010

SellaBand ist pleite

Die Musikplattform SellaBand ist pleite. Der Insolvenzantrag wurde in Amsterdam am 19.02. gestellt und am gleichen Tage bewilligt. Die Büroräume des in Bocholt  gegründeten Unternehmens sind in der niederländischen Hauptstadt beheimatet. Heute verkündete Insolvenzverwalter Paul Schaink, das Unternehmen sei an Münchener Investoren verkauft worden, welche die Zahlungen an Künstler und ihre "Believer" sicher stellen. Bei SellaBand handelt es sich um eine Art Börse für Musikprojekte. Bands uns Musiker können für ein Vorhaben wie CD-Produktion oder Großauftritt Gelder anderer Nutzer sammeln. Diese "Believer" werden im Gegenzug an den Einkünften der Musik-Projekte beteiligt. Derzeit ist das Portal, das erst im vergangenen Juni eine deutsche Version an den Start gebracht hatte, nicht nutzbar und auf der Hauptseite steht nur ein Infotext zur derzeitigen Krisensituation. [Foto: sellaband.com]

Eigenlob stinkt - Peinliche Xing-Werbepanne

Bei einer aktuellen Werbekampagne setzt die Business-Plattform XING auf den Slogan "Und es hat XING gemacht". Auf Bannern ist zu lesen, wie unter anderem "Hazel A." oder "Florian S." positive Erfahrungen mit dem Karriere-Portal gemacht haben. Dumm nur: Die in der Reklame gezeigten, zufrienenen Kunden sind vielfach XING-Mitarbeiter, wie "Spießer Alfons" auf seinem Blog off-the-record.de berichtet. Abzuwarten bleibt, wie die Hamburger Agentur, die für die Kampagne verantwortlich zeichnet, den entstandenen Imageschaden verkraftet. Von der durch den peinlichen Reklameaussetzer hervorgerufenen Aufmerksamkeit könnte XING eventuell sogar noch profitieren. Das Business-Network hat bereits mit einer Stellungnahme reagiert. Inzwischen seien bereits auch fünf (!) externe "Testimonials" im Bannerportfolio von "Und es hat Xing gemacht", liest es sich dort. Na denn herzlichen Glückwunsch zu solch breitem Rückhalt der eigenen Community... [Foto: XING.com]

Apple entfernt schlüpfrige Inhalte

Wie heikel es sein kann, von einem Distributionskanal abhängig zu sein, müssen derzeit zahlreiche Softwarefirmen erfahren, die Ihre Produkte auf dem  App Store fürs iPhone und den iPod touch anbieten.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat die Betreiberfirma Apple unangekündigt etwa 5000 Applikationen auf dem Portal entfernt, die nach Ansicht des Unternehmens anrüchige Inhalte enthielten und Beschwerden besorgter Eltern und anderer prüder Zeitgenossen hervorriefen. Das dem moralischem Wohl der Kunden dienende Einschreiten ist für die betroffenen Firmen ein Schlag ins Kontor und beraubt diese zum Teil ihrer Existenzgrundlage, ist der App Store doch zum Teil die einzige offizielle Möglichkeiten, Software für die beliebten Trendprodukte des amerikanischen IT-Riesen zu erwerben. [Foto: cc-by John Ballinger]

Dienstag, 23. Februar 2010

Verlage erzürnt über Tagesschau.de-Ausbau

Bereits seit einigen Tagen gibt es einen heiß diskutierten Streitpunkt zwischen Zeitungsverlagen und der öffentlich rechtlichen Fernsehanstalt ARD. Hintergrund ist ein geplanter Ausbau des Online-Angebotes von Tagesschau.de. Nach dem Willen des NDR-Rundfunkrates soll die GEZ-finanzierte Webseite die redaktionellen Nachrichten-Inhalte des Senders nach Belieben einbauen und auch vorhalten dürfen, wie Spiegel Online berichtete. Die Plattform soll nach den Plänen des NDR als eigenständiges, nicht sendungsbezogenes Telemedium genehmigt werden. Dadurch entfielen die Einschränkungen des geltenden Rundfunkstaatsvertrags, der zum Beispiel eine Verweildauer von Nachrichten im Netz für nur sieben Tage vorschreibt. Gegen diese Pläne, deren öffentliche Diskussion vom NDR-Rundfunkrat ausdrücklich nicht erwünscht wurde, laufen Zeitungsverlage nun Sturm. Sie sehen ihre Verdienstmöglichkeiten durch eigene, kostenpflichtige Online-Newsangebote gefährdet. Gruner+Jahr prüft daher die Möglichkeit einer Klage und auch der Verband deutscher Zeitschriftenverleger  (VDZ) empfiehlt seinen Mitgliedern rechtliche Schritte einzuleiten. [Foto: tagesschau.de]

WDR startet Kinderliedwettbewerb

Nach 2004 und 2007 startet der WDR5 bereits zum dritten Mal seinen Kinderliedwettbewerb. Unter der Schirmherrschaft von Altmeister Rolf Zuckowski sucht der Kölner Sender mit seinen beiden Kinderprogrammen "Lilliputz" und "Bärenbude" diesmal nach Geburtstagsliedern mit Hitpotential.  Der Wettbewerb "KinderLiederWelt 2010" richtet sich an Musiker jeden Alters und Genres.
Die eingesandten Titel sollen fünf- bis zwölfjährige Kinder ansprechen. Alle Sprachen, die in Deutschlands Schulen und Kindergärten gesprochen werden, sind erwünscht, bei den eingesandten Stücken sollte es sich um Neukompositionen handeln. Unter allen Einsendungen wählt eine fachkundige Jury mehrere Gewinner aus, denen ein kleines Handgeld, ein Auftritt vor großem Publikum sowie die Veröffentlichung auf einem Sampler winkt, der landesweit kostenlos verteilt werden soll. Einsendeschluss ist der 15. Mai.

Link: Kinderlieder im agent media-Shop

Blu-ray-Kopien bald Standard?

Neue Bedingungen des Industriekonsortiums AACS-LA, das über die Lizenzvergabe für die Blu-ray-Produktion entscheidet, fordern eine im Medium integrierte Möglichkeit eine Kopie des enthaltenen Films in Originalaufösung herzustellen. Dies berichtet das HomeMediaMagazine. Was sich nach einer  vernünftigen und verbraucherfreundlichen Entwicklung anhört, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Großbaustelle der Elektronik- und Medienkonzerne. So gibt es derzeit keinen Player, der dieses Feature, das bei einigen Titeln bereits integriert ist, auch unterstützt. Nun gut, vielleicht kommt man mit einem Blu-ray-Laufwerk weiter, mag nun mancher denken. Aber auch direkt am Rechner kommt man derzeit nicht an eine Kopie. Das Konsortium schreibt nämlich lediglich eine "Managed Copy", also eine überwachte Kopie, vor. Daher wird auf zentralen Servern die Erstellung jeder Film-Doublette festgehalten. Diese Rechner laufen jedoch noch gar nicht. Zu dieser Gängelung  gesellt sich eine mangelhafte Einbindung des Apple-Konzerns, der sich mit der Untersützung des noch jungen Formats ohnehin schwertut, in die technische Umsetzung des "Managed Copy"-Features. Bis ein auf Blu-ray erworbener Film seinen Weg in einfacher Weise auf iPod, iPhone oder iPad findet dürfte daher noch einige Zeit ins Land streichen.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Disney will DVD-Release-Fenster schließen

Einem aktuellen Bloomberg-Report zufolge versucht derzeit wieder ein internationaler Medienkonzern, die Zeit zwischen der Kinopremiere und der Veröffentlichung auf DVD zu verkürzen. Sehr zum Ärger der Kinobesitzer, welche in der Zeitspanne garantierter Exklusivauswertung eine Grundlage ihres Geschäftsmodells sehen. In den angloamerikanischen Lichtspielhäusern laufen Filme im Durchschnitt 17 Wochen lang, ehe sie auf DVD erhältlich sind. Im Schließen dieses Zeitfensters um einige Wochen sehen viele Filmfirmen eine Möglichkeiten, ihre Umsätze im DVD Bereich zu maximieren, was wiederum erforderlich sei, um weiter in kostspielige Produktionen reinvestieren zu können. Aktuell ist es das Unternehmen Disney, das einen Vorstoß dieser Art unternimmt und den neuen Johnny Depp-Blockbuster "Alice im Wunderland" schon nach 13 Kino-Wochen auf DVD herausbringen möchte. [Foto: Disney.com]

Rihanna wird Filmstar

An der Seite von Samuel L. Jackson wird Robyn Rihanna Fenty, besser bekannt als Rihanna, in einem Remake des Martial Arts-Kultstreifens "The Last Dragon" mitwirken. Ihre Rolle entspricht ihrem durch zahlreiche Videos selbstkreierten Vamp-Image, der Pop-Star wird eine Domina mimen. Dies wird nicht der erste Ausflug Rihannas ins Filmgeschäft, bereits 2006 wirkte sie bei der Cheerleader-Klamotte "Girls United - Alles oder nichts" mit, spielte sich dort allerdings nur selbst.


Links:
Rihanna-CDs im agent media-Shop
Rihanna-MP3s im agent media-Shop
[Foto: cc-by Gemma Mary]

Mittwoch, 17. Februar 2010

Tele 5-Chef wettert gegen FFA

Herbert Kloiber, Inhaber des Senders Tele 5  und beteiligt an RTL II, hat sich in einem FAZ-Interview gegen Zwangsabgaben an die bundesweit agierende Filmförderanstalt (FFA) von seiten der TV-Anstalten ausgesprochen. Er geht noch weiter und sieht keine Notwendigkeit in einer nationalen Filmförderung, wie die FFA sie bereitstellt. Förderungseinheiten auf Landesebene wie den Filmfernsehfonds Bayern, den er mit aufgebaut hat, hält er für wesentlich effektiver.

Hintergrund der Verbalattake sind geplante Zwangsabgaben, die allen Fernsehsendern aufgebürdet werden sollen. Bisher ist die Entrichtung von Geldern an die FFA durch die TV-Anstalten freiwillig, während Kinos einen prozentualen Anteil ihrer Umsätze abdrücken müssen.

Eine Reaktion seitens der Politik ließ nicht lange auf sich warten. So stemmt sich etwa Angelika Krüger Leißner, MDB und filmpolitische Sprecherin der SPD, gegen die Äußerungen und fordert eine Reaktion der FFA, im Wortlaut:

Dieser Frontalangriff darf nicht unwidersprochen bleiben und ich kann nur hoffen, dass sich auch die Spitze der FFA zu Wort meldet. Die Äußerungen über mangelnde Effizienz und Arbeitsweise der FFA dürfen so nicht stehen bleiben. Die ganze Branche und alle, die sich für den Fortbestand der FFA den Kopf zerbrechen, die sich um die Filmfinanzierung in Deutschland mühen, die die deutsche Kinolandschaft erhalten wollen - all diejenigen sind gefordert zu reagieren. [Foto: FFA.de]

Deutschland sucht den Hörspiel-Star

Im Vorfeld der Leipziger Buchmesse läuft derzeit der Wettbewerb "Gesucht: die Hörspiel-Stars von morgen" unter Federführung der www.hoerspiel-gemeinschaft.de. Als Hauptpreis winken den Hörspiel-Enthusiasten zwei Nebenrollen in einem der nächsten Audioproduktionen der Labels Lauscherlounge und Ohrland, außerdem warten Hörspielpakete, Tickets für Live-Events und 40 Eintrittskarten zur Buchmesse in Sachsen auf glückliche Gewinner.

Noch bis zum 1. März können sich Sprechertalente mit der Interpretation des auf der Plattform der Hörspiel-Gemeinschaft abrufbaren Texts zur Wahl stellen. Das Finale findet am 20. März, 15.30 Uhr, im Hörbuch-Café auf der Buchmesse statt.

Die Leipziger Buchmesse lädt vom 18. bis 21. März in die ostdeutsche Messestadt ein und widmet sich gewohnt ausgiebig dem Thema Hörbuch in all seinen Facetten. Mehr als 100 Aussteller präsentieren in diesem Jahr Ihre Produkte, außerdem lockt das FOCUS-Hörbuch-Cafe wie schon in den vergangenen Jahren mit interessanten Vorträgen und Podiumsdiskussionen.

3D ohne Hilfsmittel

Die Firma Sunny Ocean Studios aus Singapur kündigt ein 3D System für Lichtspielhäuser und Heimkinos an, welches ohne die üblichen Hilfsmittel wie Shutterbrillen auskommen und für ein völlig neues dreidimensionales Filmerlebnis sorgen soll. Die Produktion des erforderlichen Equipments soll dafür verhältnismäßig preisgünstig sein, so das Unternehmen. Vorstellen will man die neue Technologie auf der diesjährigen CeBit in Hannover, wo das autostereoskopische Sehen auf einem 27-Zoll-Monitor präsentiert werden soll. Die Cebit findet zwischen dem 2. und 6. März in der niedersächsischen Landshauptstadt statt und gilt als weltweit wichtigste Messe für die digitale Industrie.[Foto: Shutterbrille; cc-by Afrank99]

Bundesverband Regie vergibt Preise

Im Rahmen der Berlinale hat der Bundesverband Regie eine eigene Preisverleihung ins Leben gerufen. In den Kategorien "Beste Regie" sowie Lebenswerk, beste Darstellerin und bester Darsteller sollen die Mitglieder des Berufsverbandes für Filmschaffende die Nominierungen verabschieden, während eine Fachjury des Verbandes über die Preisvergabe entscheidet. Der Bundesverband Regie wird dieser Tage 35 Jahre alt und nimmt auch dies als Anlass für die Initiierung des eigenen Wettbewerbs. Wenn die Verleihung wie geplant im Herbst stattfindet, werden sich die Gewinner voraussichtlich über die höchstdotierten deutschen Regie-Preise freuen dürfen.

Hamburger Musik-Förderpreis zu gewinnen

Der Verein RockCity Hamburg e.V. bietet in Kooperation der Haspa Musikstiftung auch in diesem Jahr fünf Musikern die Möglichkeit, ihr kreatives Hobby zum Beruf zu machen. Eine Fachjury beurteilt das Talent der Einsender, die Gewinner werden in Form 12-monatiger Stipendien auf Ihrem Weg zum Musik-Profi unterstützt. Bewerbungen für die "Starterpakete" sind bis zum 06. April möglich, nähere Infos finden sich auf der Seite Krach und Getöse des Webauftritts von RockCity Hamburg. [Foto: rockcity.de]

Donnerstag, 11. Februar 2010

Umsatzeinbruch im Buchhandel

Mit einem kleinen Schock beginnt das Jahr 2010 für die deutsche Buchbranche. Der Januar ging mit einem Minus von 3,6% im Vergleich zum Vorjahr zu Ende. Dies geht aus der monatlichen Erhebung von Branchen-Monitor Buch hervor. Das Einnahmenloch betrifft alle drei Editionsformen. Mit Hörbüchern wurden 7,9% weniger Einnahmen erzielt, bei Hardcover-Editionen ging der Umsatz um 4,6% in die Knie. Mit Taschenbüchern fiel das Minus von 0,6% nicht ganz so dramatisch aus. Von der Verkaufsflaute sind besonders die klassischen Sortimenthändler betroffen, die sogar Umsatzeinbußen von 7,8% hinnehmen mussten. Bei den Warengruppen war nur im Bereich Belletristik ein kleines Einnahmen-Plus zu verzeichnen (+0,2%). Vor allem im Bereich Kinder- & Jugendbuch (-11,2%) scheint ein aktueller, zugkräftiger Titel zu fehlen. Die derzeitigen Plagiats- und Vitamin-B-Vorwürfe gegen die 17jährige Autorin Helene Hegemann, die mit ihrem Erstling "Axolotl Roadkill" einen von den Lesern zwiespältig aufgenommenen Verkaufshit landen konnte, dürften der Branche auch im Februar nicht unbedingt guttun.

Link:
Belletristik im agent media-Shop

Berlinale 2010 wird eröffnet

Die Berlinale 2010 wird heute mit der Weltpremiere des Films "Tuan Juan" des chinesischen Regisseurs Wang Quan´an eröffnet. Das Drama handelt von einem nach Taiwan geflohenen Chinesen, der nach geraumer Zeit seine Geliebte wiedersieht. Für die musikalische Untermalung der anschließenden Gala sorgt Max Raabe mit seinem Palast Orchester, durch den Abend führt Anke Engelke. Die Eröffnung wird auf 3sat übertragen. Die Gästeliste des Events liest sich wie ein Who Is Who der deutschen Film- und Fernsehprominenz. Neben etablierten Schauspielern wie Mario Adorf, Iris Berben und Senta Berger werden auch jüngere Kollegen wie Jessica Schwarz oder Benno Fürmann erwartet. Auch politische Prominenz hat sich angekündigt, so werden Bürgermeister Klaus Wowereit und Kulturstaatsminister Bernd Neumann den Eröffnungsakt mit dem Berlinale-Direktor Werner Herzog zelebrieren. Die Internationalen Fimfestspiele Berlin locken jährlich über 200.000 Besucher in die veranstaltenden Kinos. Die sechzigste Ausgabe der Berlinale endet am 21.02. und beinhaltet wie immer die Verleihung der goldenen und silbernen Bären für Produktionen der letzten 12 Monate, die bisher nur im Entstehungsland erschienen sind.

Link:
Programm der Berlinale 2010

Werbemarkt: Trendwende spürbar

Laut Bericht von horizont.net basierend auf Zahlen der Marktforscher des Nielsen Instituts sind die Bruttoinvestitionen in den deutschen Werbemarkt gestiegen. Letzten Monat ergab sich ein Plus von 4,3% im Vergleich zum Vorjahr, der gesamte Reklameetat der deutschen Firmen belief sich laut Studie im letzten Monat (inklusive online) auf 1,56 Mrd. Euro. Erstmalig genannt (und daher im Gesamtvergleich außen vorgelassen) wurden auch Werbespendings im Online-Bereich, die alleine 127 Millionen Euro ausmachten. Der größte Anteil der Werbespendings entfiel mit 596 Euro auf TV-Spots. Dieser Markt wuchs mit +16,8% auch am stärksten. Auch in Zeitungen (397 Mio. Euro) wurden wieder viele Anzeigen geschaltet, bei jedoch fallender Tendenz (-4,6%). Die für breite Leserschaften ausgerichteten Publikumzeitschriften konnten 274 Mio Euro Anzeigenbudget abgreifen, ein kleines Plus von 0,8%. In Plakatwerbung wurde mit 52 Mio. Euro (-17,9%) recht wenig investiert, auch Fachzeitschriften hatten mit einem Einnahmenrückgang im Reklamesegment zu kämpfen (31 Mio. Euro, -9,2%). Radiospots leiden ebenfalls unter sinkendem Vertrauen bei den Marketing-Entscheidern. In das Funkmedium flossen noch 87 Mio. Reklame-Euro (-17,9%).  Wohl aufgrund der zur Zeit oft vollen Kinosäle konnten die Lichtspielhäuser ihre Werbeeinnahmen fast verdoppeln. 5 Millionen Euro war die Leinwandwerbung deutschen Unternehmen wert, ein Plus von 94,2 Prozent.

Handelsunternehmen, allen voran Lebensmittel-und Elektronikanbieter, gaben mit 180 Mio. Euro am meisten Geld für Werbung aus. Auch Zeitungen (96 Mio. Euro) und der PKW-Markt (89 Mio. Euro) waren im Januar recht reklamefreudig. Die Pharma-Branche investierte 76 Mio. Euro, ein kräftiges Plus von 15,6%.
[Foto: Plakat-Werbung im Abwärtstrend; cc-by Immanuel Giel]

E-Bookmarkt: Amazon & Apple in den Startlöchern

Voraussichtlich noch im Frühjahr wird Amazon deutschsprachige Literatur im großen Stil für seinen bereits erhältliches E-Book-Reader Kindle anbieten. Bereits seit Mitte Januar können auch deutsche Verleger E-Books beim Internetwarenhaus einstellen. Amazon möchte beim Verkauf 65% der Erlöse einstreichen. Konkurrent Apple knüpft den Beginn seines iBook Stores an den US-Verkaufsstart des Tablet-Rechners iPads Ende März. In Deutschland stellt die Besonderheit der Buchpreisbindung einem mit der Digitalisierung zuweilen einhergehenden Preissturz juristische Hürden. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels mahnt Verstöße gegen den gesetzlich verordneten Festpreis für literarische Werke, der sich auch auf E-Books erstreckt, ab. Dieses rechtliche Minenfeld wird den Aufttritt Apples als Online-Buchhändler hierzulande vermutlich verzögern. Welche Spielräume ohne Preisbindung möglich sind, zeigt Amazon zur Zeit eindrucksvoll bei der digitalen Musik: Top-Aktuelle MP3-Alben veräußert der Online-Riese im Moment für weniger als fünf Euro.
[Foto: Apple-Mastermind Steve Jobs; cc-by Acaben]

Dienstag, 9. Februar 2010

Trotz Download & Streaming - DVD & Blu-ray boomen

Laut aktuellen Zahlen vom Bundesverband Audiovisuelle Medien sind im vergangenen Jahr deutschlandweit 112,8 Mio. Bildtonträger verkauft worden. Damit wurde die bisherige Bestmarke von knapp 110 Mio verkauften Videos noch übertroffen. Der Blu-ray-Markt entwickelte sich mit 6,2 Mio. abgesetzten Einheiten rasant, 2008 gingen gerade mal 1,7 Mio. High-Definition Discs über die Ladentheken. Der Zugewinn ging erstaunlicherweise jedoch nicht auf Kosten der DVD. Der herkömmliche Datenräger für Filmmaterial konnte mit einem Absatz von 106,5 Mio. Stück gegenüber dem Vorjahr sogar um fünf Prozent zulegen. Beide Formate sind von einem fortschreitenden Preisverfall betroffen. Während der Stückpreis bei DVDs von 12,25 Euro 2008 auf zuletzt 11,82 Euro (-4%) schrumpfte, mussten HD-Fans für Blu-rays 2009 im Schnitt noch 19,18 Euro berappen, was einen Rückgang von fast einem Viertel gegenüber 2008 bedeutet, als die HD-Scheiben im Mittel noch 25,24 Euro kosteten. Dennoch wurden im letzten Jahr mit dem Verkauf von Blu-rays, DVDs, VHS und Restposten von HD-DVDs 1,378 Mrd. Euro erwirtschaftet, ein satter Zugewinn von sieben Prozent gegenüber 2008, als der Video-Umsatz bei 1,291 Mrd. Euro lag. Top-Bestseller bei Blu-rays war der Bond-Streifen "Ein Quantum Trost". In den DVD-Jahrescharts sicherte sich "Harry Potter und der Halbblutprinz" die Spitzenposition.

Link:
DVDs & Blu-rays im agent media-Shop
[Foto: amazon.de]

EMI Group finanziell am Abgrund

Einem Krisenbericht der Financial Times Deutschland zufolge steckt Plattenmajor EMI knietief in Schulden. Der Verlust betrug im März 2009 1,56 Mrd. Pfund. Im kommenden März werden zudem bestehende Kreditverträge von 2,6 Mrd. Pfund geprüft. EMI warnte seine Gläubiger daher vor einer zu erwartenden "Deckungslücke". Die Misere wird in den Medien vielfach der Investmentgesellschaft Terra Firma zugeschrieben, die EMI Ende 2007 übernommen hatte. Seitdem mussten 2.000 von 7.500 Mitarbeitern das Label verlassen. Bedeutende Musikgruppen wie die Rolling Stones und Radiohead verabschiedeten sich aus Unzufriedenheit mit dem neuen Management von EMI. Terra Firma belastete den englische Musikriesen, der immer noch Konzert-Zugpferde wie Depeche Mode und Robbie Williams unter Vertrag hat, mit immensen Schulden, die nun von der Citigroup (in Deutschland mit der Marke Citibank aktiv) getragen werden. Experten schließen mittelfristig eine Übernahme der EMI Group durch den Konkurrenten Warner Music Group (WMG) nicht aus. [Foto: EMI Group]

Montag, 8. Februar 2010

GEZ will reden

Den Furor der geschröpften GEZ-Zahler in gesittete Kanäle zu lenken, Verständnis für das eigene Gebaren wecken und um ganz allgemein mit den "Kunden" ins Gespräch zu kommen, hierfür hat die Gebühreneinzugszentrale, erfinderische Organisation zur Eintreibung von Gebühren für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk, ihr neue Portal gez-meine-meinung.de ins Leben gerufen. Wer den Herrschaften also mal so richtig dieselbe geigen will oder auch nur an Fragen wie der folgenden interessiert ist, sollte unbedingt reinklicken: "Meinem Onkel wurde durch einen Unfall eine Metalplatte in den Kopf eingesetzt! Jetzt empfängt er seit geraumer Zeit mehr oder weniger störungsfrei öffentliche Radiokanäle wie SWR3 und Radio Regenbogen! Jetzt meine Frage, reicht das schon aus um bei der GEZ gebührenpflichtig zu werden?".  reinklicken.

Humor hat, wer trotzdem lacht.

ZPÜ sorgt für Unmut

Quasi über Nacht hat die ZPÜ per Veröffentlichung im Bundesanzeiger die Abgabesätze für Speichermedien drastisch erhöht. Im Falle der Blu-ray stellt sich die Zentralstelle für private Überspielungsrechte eine Abgabe vor, die deutlich über dem Einkaufspreis des Handels liegt, so das Fachmagazin Computer Reseller News. Der Handel sieht in der Erhöhung ein rechtswidriges Handeln, reagiert aber uneinheitlich. Während einige Händler die happigen Forderungen der ZPÜ auf den Endkundenpreis aufschlagen, verzichten andere vorerst darauf und lassen es auf einen Rechtsstreit ankommen.

Das forsche Vorgehen der ZPÜ ist die Reaktion auf die gescheiterten Verhandlungen mit dem Informationskreis für Aufnahmemedien, in dem Hersteller und Importeure von Speichermedien organisiert sind. Um die derzeitige Marktverzerrung zu beenden und eine Einigung der Streithähne herbeizuführen, wäre die Politik als Norm- und Regelsetzer zum Einschreiten aufgerufen, mag Mancher an dieser Stelle denken. Bekanntermaßen ist die Welt der Neuen Medien samt der damit zusammenhängenden Teilaspekte aber leider schon seit längerem Paradestück gesetzgeberischen Unvermögens.

Freitag, 5. Februar 2010

Journalisten-Preis - Artikel schnell noch einreichen

Die Einreichungsfrist für den mit fünf mal 6.000 Euro dotierten  "Theodor-Wolff-Preis" für Journalisten läuft am Montag, den 15. Februar ab. Artikelautoren aus allen Medienbereichen können ein Exempel Ihres Schaffens zur Bewertung durch eine neunköpfige Fachjury einreichen. Im Vordergrund stehen für die Jury bei der Vergabe neben sozialer und demokratischer Verantwortung gründliche Recherche ebenso wie eine stilvolle Form. Die Artikel müssen im Jahre 2009 in einer Tages-, Wochen oder Sonntagszeitung erschienen sein. Fremdbewerbungen durch Dritte sind möglich. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bdzv.de/theodor-wolff-preis.html. [Foto: amazon.de]

Werbestudie - Männer lieben Witz, Frauen Schönheit

In einer aktuellen Studie zu Werbevorlieben haben die Marktforscher von Werbestolz die Deutschen demographisch hinsichtlich Ihrer Reklamepräferenzen analysiert. Frauen mögen mehrheitlich die Inszenierung einer schönen Welt (53%), nur 48% der Männer ist dieses Stilmittel wichtig. Ironie und Witz sind hingegen für die meisten Männer (54%) von Bedeutung, während nur 44% der Frauen diese Humorelementen als entscheidend empfinden. Dennoch, wenn es um Reklamefilmen mit Erinnerungswert geht, war es bei 65% eine witzige Komponente (Männer und Frauen), durch die der Spot in Erinnerung blieb oder gar für Gesprächsstoff sorgte. 62% der Befragten hatten Lieblings-Werbespot, davon konnten zwei Drittel einen zugehörigen Markennamen nennen. Das Konsumenteninteresse ändert sich auch mit dem Alter. So sind Übertreibungen eher bei der Zielgruppe unter 40 Jahren beliebt, bei Menschen über 50 Jahren steht vermehrt Realismus im Vordergrund des Interesses.

Online-Werbeausgaben erneut gestiegen

Deutsche Firmen geben immer mehr Geld für Werbung im Internet aus. 1,5 Milliarden Euro betrug die Summe der Online-Reklamespendings 2009 hierzulande laut Pressemitteilung des Branchenverbandes Bitkom, mithin ein Plus von 17,8% gegenüber dem Jahr 2008, als 1,28 Millarden Euro in Banner, Popups und sonstige Onlineanzeigen flossen. Die Branche der Telekommunikations- und Internetanbieter trug dabei den weitaus größten Anteil bei und brachte es alleine auf 400 Millionen Euro Werbeausgaben. In weitem Abstand folgen die Wirtschaftszweige Medien- & Entertainment (198 Mio.), Banken & Finanzdienstleister (195 Mio.), Handel & Versandhäuser (192 Mio.) sowie Touristik &Gastronomie (180 Mio.) als Hauptkunden der Online-Werbevermarkter. Die Daten der Erhebung stammen von Thomson Control und kennzeichnen Nettoumsätze. [Foto: Bitkom.org]

Dienstag, 2. Februar 2010

Wettbewerb für Hörbuch-Macher

Der Hörspielsommer e.V. ist wieder auf der Suche nach Beiträgen für seinen Hörspiel-Wettbewerb. Die besten Einsendungen werden im Rahmen des Leipziger Hörspielsommer vom 16. bis 25. Juli präsentiert, der Siegertitel wird mit einem Geldpreis prämiert und vom MDR ausgestrahlt. Einsendeschluss ist der 1. April 2010.

Unter den eingesandten Beiträgen trifft ein Auswahlgremium eine Vorauswahl, aus der anschließend während des Festivals eine fachkundige Jury und das Publikum den Gewinner ermittelt. Teilnahmeberechtigt sind alle nicht-professionellen Hörspielmacher, die zum Zeitpunkt des Wettbewerbs weniger als fünf Hörspiele veröffentlicht und nicht mehr als ein Stück in Zusammenarbeit mit einem öffentlich-rechtlichen Sender produziert haben. Eine thematische Vorgabe gibt es nicht, ebenso frei sind die Kreativen bei der Wahl des Genres. Allein die Spieldauer wird mit maximal 30 Minuten festgelegt.

Während der allgemeine Wettbewerb bereits seit 2003 Hörstücke auszeichnet, findet der spezielle Kinder- und Jugendwettbewerb erst zum zweiten Mal statt.Hier kürt allein das Publikum den besten Beitrag, zu gewinnen gibt es einen Sachpreis.

Informationen zu den Teilnahmebedingungen und das Anmeldeformular zum Wettbewerb finden sich auf www.hoerspielsommer.de. [Foto: hoerspielsommer.de]

Preisstreit mit Buchverlag - Amazon gibt nach

Das Internet-Warenhaus Amazon möchte gerne E-Books für das hauseigene Lesegerät Kindle zum Einheitspreis von 9,99 Dollar anbieten. Der Großverlag Macmillan spielte da nicht mit und verlangte Endpreise zwischen 12,99 und 14,99. Die kürzlich entstandenen Differenzen zwischen Amazon und Macmillan hat Apple dazu genutzt, sich auf die Seite der Verleger zu schlagen. Bei der Präsentation des iPad hatte Apple-Chef Steve Jobs die Amazon-Preisstrategie öffentlich kritisiert. Der neue Tablet-Computer gilt als interessantes Medium für den digitalen Konsum von Magazinen, Zeitungen und auch E-Books. Amazon hat nun eingelenkt und verkauft die digitalen Schriftstücke Macmillans zu dessen Preisvorstellungen. Der ritterliche Einsatz Jobs'  für die Verlage ist sicher auch als cleverer Schachzug im Kampf um die Vorherrschaft auf dem digitalen Markt für Schriftstücke zu verstehen, für den noch enormes Wachstumspotential besteht. [Foto: amazon.de]

Digitaler Musikmarkt wächst weiter

Der kürzlich vorgestellte "Digital Music Report 2010" des internationalen Musik-Businessverbandes IFPI zeigt einen fortschreitenden Trend zum digitalen Vertriebsweg. Der Anteil der Erlöse aus Downloads Und Streamingangeboten am Gesamtumsatz betrug demnach 27%, absolut wurden 4,2 Milliarden Dollar Umsatz im Digitalgeschäft erwirtschaftet. Das sind 12% mehr als im Vorjahr. Erstaunlich ist vor allem die Entwicklung der letzten Jahre. Über 400 Musikdienste warben 2009 mit insgesamt 11,6 Millionen lizenzierten Songs um die Gunst von Internet- und Handynutzern, 2003 gab es nur 50 solcher Anbieter, die rund eine Millionen Tracks bei einem Umsatz von damals weltweit 20 Mio. Euro zur Verfügung stellten. Das Digitalgeschäft fängt die Verluste bei den physischen Datenträgern jedoch nur bedingt auf. Seit 2004 ist der Umsatz im Digitalgeschäft mit Musikinhalten um 940% gestiegen, dennoch fiel der Gesamtumsatz der Musikindustrie in diesem Zeitraum um 30%. Lohnenswert ist auch ein Vergleich mit anderen Branchen. Beim Digitalvertrieb wird die Musikindustrie nur von der Games-Industrie getoppt, bei Videospielen stammt mit 32% fast ein Drittel aller Umsätze aus Downloads. Kein Wunder, gilt die Klientel hier doch als besonders jung und technikbegeistert. Mit Filmen wird online weit weniger Kasse gemacht, hier beträgt der Umsatzanteil des Digitalgeschäfts (Download & Streaming) nur 5%. Auch bei Zeitungen und Magazinen (4% bzw. 2% Umsatzanteil) kommt der Digitalvertrieb nur langsam in Schwung. [Foto: iTunes.de]