Freitag, 2. Dezember 2011

Manroland meldet Insolvenz an

Das deutsche Traditionsunternehmen Manroland, einer der weltweit größten Druckmaschinenhersteller, hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Dies berichtet die Aktuelle Papier-Rundschau. Zuvor hatte Mehrheitseigentümer Allianz Capital Partners (ACP), ein Tochterunternehmen der Allianz AG, vergeblich versucht neue Investoren für die angeschlagene Firma zu gewinnen. Die derzeitigen Eigner, zu denen neben ACP auch MAN zählt, waren ebenfalls nicht zu einem stärkeren finanziellen Engagement bereit.

Rund 1.400 Menschen aus der Belegschaft der Offenbacher Firma demonstrierten am gestrigen Donnerstag vor dem Allianz-Gebäude in Frankfurt. Sie verlangten nach einem weiteren Massenkredit. IG-Metall-Chef Armin Schild forderte in einer Rede vor den wütenden Mitarbeitern ebenfalls weitere Unterstützung durch die Eigentümer und eine aktive Rolle der hessischen Landesregierung bei der Rettung des Standorts.

Das Insolvenzverfahren kommt keinesfalls unerwartet. In den letzten Jahren gelang es Manroland trotz massiven Stellenabbaus, Zugeständnissen der Belegschaft und Finanzspritzen im dreistelligen Millionenbereich nicht, schwarze Zahlen zu schreiben. Dem Weltmarktführer im Bereich der Rollendruckmaschinen für Zeitungen droht nun eine Aufteilung in wirtschaftliche Teilbereiche. Diese könnten anschließend einzeln an neue Betreiber verkauft werden.

Bei den Aktionären der Konkurrenz sorgt die Nachricht indes für gute Stimmung. Beim Mitbewerber für Bogendruckmaschinen, Heidelberger Druck, freute man sich über einen Wertzuwachs von 10 Prozent. KBA, Konkurrent bei Rollendruckmaschinen für Zeitungen, konnte einen Kursanstieg von 5 Prozent verzeichnen.
[Foto: Zeitungsrollenoffset-Maschine von Manroland | cc-by-sa 3.0 Sven Teschke, Büdingen]

Artikel von agent-media.de

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