Freitag, 6. Juli 2012

AWA-Studie: Zeitungen weiterhin gefragt

Anders als beispielsweise in den USA kann in Deutschland von eine flächendeckenden Zeitungssterben weiterhin keine Rede sein. Wie eine Studie der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) zeigt, konnten überregionale Abo-Zeitungen und Wirtschaftsblätter ihre Leserschaft in den letzten Jahren sogar vergrößern. 2012 gab es in diesem Segment einen Reichweitenzugewinn von 6,2 Prozent.

Der Trend geht allerdings zu Lasten der regionaler Abo-Zeitungen. In den letzten Jahren konsumierten immer weniger Menschen die Blätter mit Lokalkolorit, 2011 gab es einen Reichweitenrückgang von 2 Prozent. Auch der Absatz von Zeitschriften und Wochenzeitungen ist rückläufig. Nur rund jeder fünfte (22%) kauft mindestens wöchentlich eines dieser Printprodukte. 2006 investierte noch mehr als jeder Vierte (27%) in diese Gatting von Druckerzeugnissen.

Zeitunglesen gehört zudem immer weniger zur deutschen Tagesroutine. Rund zwei Drittel (65,8%) der Menschen ab 30 Jahren gab bei einer Befragung an, am Tag zuvor eine Zeitung gelesen zu haben. 1980 lag der Anteil noch bei 84,4 Prozent. Vor allem die junge Klientel ist nicht mehr an den morgendlichen Blick ins Blättchen gewöhnt. Nur noch 36,5 Prozent der 14-29jährigen gaben an, gestern eine Tageszeitung gelesen zu haben. 1980  war der Prozentsatz noch rund doppelt so hoch (72,3%).

Interessanterweise hat das Internet die Printmedien noch nicht als beliebteste Infoquelle für aktuelle News abgelöst. Nur 19% der Befragten gaben an, sich am Vortag via Web über das Tagesgeschehen informiert zu haben. Die Tendenz ist allerdings zunehmend. 2006 lag der Anteil noch bei lediglich 9%.
[Foto: Zeitung bleibt wichtigste News-Quelle | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Artikel von agent-media.de

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