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Dienstag, 26. Januar 2010

Digitalbranche sieht sich im Aufwind

In einer aktuellen Umfrage hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) Beschäftigte von vorwiegend im Online- und Mobile-Bereich tätigen Unternehmen nach ihren Einschätzungen für das noch junge Jahr 2010 befragt. Zwei von drei Umfageteilnehmer erwarten steigende Umsätze im laufenden Jahr. Bei den klassischen Medien Print, TV und Radio rechnet eine Mehrheit mit Stagnation oder Umsatzeinbußen. Für digitale Markenführung, also die Bekanntmachung seiner Marke im Internet durch Werbung und andere PR-Maßnahmen sehen 70% in diesem Jahr einen höheren Stellenwert als 2009. Der Online-Werbemarkt hatte 2009 trotz Wirtschaftskrise noch zulegen können, entsprechend groß sind die Hoffnungen in den Digital-Firmen in diesem Jahr, in dem eine ökonomische Entspannung erwartet wird. Neben Social Media prophezeien viele dem mobilen Internet eine wachsende Bedeutung. Unter den befragten Firmen waren 28% vorwiegend in der Online-Werbung tätig, weitere 28% bezeichnen sich als Internetdienstleister. 11% waren Online-Vermarkter. Portale, Verleger und Publisher stellten 7% der Befragten, 3% waren Online-Händler. 23% der Unternehmen stammten aus anderen Wirtschaftszweigen.

Links:
Pressemitteilung des BVDW
Umfrageergebnis des BVDW
[Foto: bvdw.org]

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Piraten beherrschen irischen DVD-Markt

Laut Angaben der irischem Anti-Piraterie-Organisation INFACT (Irish National Federation Against Copyright Theft) wird die Hälfte der auf der grünen Insel gekauften DVDs auf dem illegalen Schwarzmarkt erworben. Dies entspricht einem Schaden von 80 Millionen Euro jährlich für die produzierende Wirtschaft, wie INFACT-Direktor Brian Finnegan vorrechnet. Im Rahmen einer Anti-Piraterie-Konferenz erklärte er, der Film-Schwarzmarkt habe in Irland bereits seit VHS-Tagen Tradition. Mittlerweile sei das Geschäft mit gefälschten Videos in den Händen hochorganisiert arbeitender Verbrecher-Organisationen.

Link:
Artikel auf breakingnews.ie

Donnerstag, 26. Februar 2009

Kulturwirtschaft finanziell bedeutend wie Autoindustrie

In einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie beauftragten Studie wird die Bedeutung der Kultur- und Kreativbranchen für den Wirtschaftsstandort Deutschland hervorgehoben. 2006 erzielten die Unternehmen dieser Branchen eine Bruttowertschöpfung von 61 Milliarden €. In der Autoindustrie lag dieser Wert bei 71 Mrd. €. Da die Zahl der Erwerbstätigen in der Kreativ- und Kulturwirtschaft von 938.000 im Jahr 2006 über 970.000 im Jahr 2007 auf über eine Millionen im letzten Jahr gestiegen ist, schätzen die Autoren der Studie die Bruttowertschöpfung 2008 vorsichtig auf 63 Mio. Euro. Im letzten Jahr gab es rund 238.000 Selbstständige und Unternehmen in der Kreativ- und Kulturwirtschaft, die zusammen ein Umsatzvolumen von 132 Mrd. € erwirtschafteten. Das Gutachten spricht auch konkrete Empfehlung für die Förderung der Branchen aus. So sollen unter anderem Förderrichtlinien angepasst so wie ein Expertennetzwerk und ein Branchenforum errichtet werden. Die komplette Studie finden Sie hier als PDF. [Foto: bmwi]

Mittwoch, 30. April 2008

Geistiges Eigentum - Offener Brief an Merkel

Zum Tag des geistigen Eigentums am 25.04. haben namhafte deutsche Künster einen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet. Er wurde in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der taz und der Süddeutschen Zeitung abgedruckt. Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderem von Götz Alsmann, 2raumwohnung, Till Brönner, Max Herre, Rosanna Rocci, Peter Maffay, Sasha, Ralph Siegel, Tokio Hotel, Udo Lindenberg, Reinhard Mey, Michael Mittermeier, Stefan Waggershausen, den Söhnen Mannheims und, wenig überraschend, Herbert Grönemeyer. Im folgenden der Inhalt des Briefs:

"Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
morgen ist der Tag des Geistigen Eigentums. Als Komponisten und Musiker, Schriftsteller und Verleger, als Schauspieler und Filmemacher begrüßen wir es sehr, dass mit diesem Tag das Bewusstsein für den Wert geistigen Eigentums gestärkt werden soll. Denn leider müssen wir täglich mit ansehen, wie das Recht auf einen angemessenen Schutz unserer Werke missachtet wird. Vor allem im Internet werden Musik, Filme oder Hörbücher millionenfach unrechtmäßig angeboten und heruntergeladen, ohne dass die Kreativen, die hinter diesen Produkten stehen, dafür eine faire Entlohnung erhalten.

So wurden allein im vergangenen Jahr in Deutschland über 300 Millionen Musikstücke illegal aus dem Internet heruntergeladen. Zehnmal mehr, als legal verkauft wurden. Mehrere Millionen Menschen bedienen sich regelmäßig aus Internet-Tauschbörsen und anderen illegalen Quellen im Netz. Und obwohl damit nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Allgemeinheit durch Steuerausfälle und Arbeitsplatzverluste geschädigt werden, schaut der Staat bisher nahezu unbeteiligt zu.

In China setzen Sie sich vorbildlich für die Interessen der deutschen Industrie beim Thema Produktpiraterie ein. Bitte tun Sie das auch in Deutschland für mehr Respekt vor dem Schutz geistigen Eigentums. Denn als einziger Weg, sich zur Wehr zu setzen, bleibt Künstlern, Kreativen und den beteiligten Industrien bisher nur die Möglichkeit, gegen die Anbieter illegaler Produkte juristisch vorzugehen. Geistiges Eigentum ist aber – so hat es der Chef des gleichnamigen Bilderimperiums Mark Getty einmal formuliert – das Öl des 21. Jahrhunderts. Dahinter verbirgt sich die Erkenntnis, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft schon heute und vor allem in Zukunft Motor für Wachstum und Wohlstand ist. Ohne Musik und Hörbücher bräuchten wir keine iPods, ohne Filme keine Flachbildfernseher, ohne Breitbandinhalte keine schnellen Internetzugänge.

So entfallen allein 70 Prozent des Internetverkehrs in Deutschland auf die – leider meist illegale – Tauschbörsennutzung. Aber während beispielsweise die milliardenschwere Telekommunikationsindustrie massiv von der Nutzung illegaler Inhalte profitiert, verweigert sie beim Schutz geistigen Eigentums die Verantwortung. Auf europäischer Ebene erkennen immer mehr Länder, dass die massenhafte individuelle Rechtsverfolgung im Internet nur eine Zwischenlösung sein kann und technologischer Fortschritt und der Schutz geistigen Eigentums nicht im Widerspruch zueinander stehen dürfen. Frankreich und England gehen hier mit beispielhaften Initiativen voran. Dort sind Internetprovider sowie die Musik- und Filmindustrie aufgefordert, unter staatlicher Aufsicht gemeinsam mit Verbraucher- und Datenschützern Verfahren zum fairen Ausgleich der Interessen aller Beteiligten zu entwickeln.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, wir wissen, dass auf einem solchen Weg viele politische und rechtliche Hürden zu überwinden sind. Deshalb bitten wir Sie: Nehmen Sie sich dieses Themas an und machen es zur Chefsache. Denn während etablierte Künstler noch von den Erfolgen der Vergangenheit zehren können, trifft die Internetpiraterie vor allem junge Nachwuchstalente. Langfristig wird so die kulturelle und kreative Vielfalt in unserem Land abnehmen und wir verspielen eine unserer wichtigsten Zukunftsressourcen."