Donnerstag, 31. März 2011

Platten-Major wettert gegen Cloud Drive

Mit der Innovation "Cloud Drive" bietet Amazon seit dieser Woche eine kostenlos nutzbare "Web-Festplatte" für Medieninhalte an. Nach dem Login lassen sich Musik, Videos und Fotos hochladen und fortan auf beliebigen PCs im Webbrowser und auf Android Smartphones genießen.

Die Cloud Drive bietet fünf Gigabyte Kapazität, in kostenpflichtigen Varianten sind derzeit bis zu 1 TB möglich. Bei Amazon erworbene Songs lassen sich direkt auf Cloud Drive übertragen, ohne dass sie Speicherplatz wegnehmen.

Die Medienindustrie soll erst kurz vor dem Launch des neuen Angebots in die Amazon-Planung eingebunden worden sein. Der Online-Händler möchte zudem keine neuen Musik-Lizenzen für das Streamen von Songs und Filmen abführen.

Sony Music Entertainment zeigte sich nun unangenehm überrascht angesichts des schnellen Vorpreschens, wie die Agentur reuters berichtet. Liz Young, Sprecherin beim Major Label, hofft auf einen neuen Lizenzdeal, betont aber auch die Möglichkeit rechtlicher Schritte.

Die Konkurrenten Apple und Google planen ähnliche Angebote, mit deren Start bereits Ende letzten Jahres gerechnet wurde. Auch das in den USA beliebte Streaming-Portal Spotify hatte Ende Oktober einen baldigen Vertragsabschluss mit den vier Majors für eine eigene Cloud-Lösung angekündigt. Sie ist aber noch immer nicht verfügbar ist. Es ist davon auszugehen, dass auch bei Google und Apple hinter den Kulissen ein Lizenzgerangel mit der Kreativindustrie die Verzögerungen beim Launch ihrer Web-Medien-Laufwerke verursacht.
[Foto: Amazons Wolken-Musik erzürnt Plattenindustrie | amazon.com]

Artikel von agent-media.de

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