Mittwoch, 28. März 2012

Online-Videomarkt überflügelt DVD & Blu-ray

Zum ersten Mal werden 2012 in den USA mehr Filme kostenpflichtig und legal online angesehen als auf physischen Medien. Zu diesem Ergebnis kommt der IHS Screen Digest's Broadband Media Market Insight Report laut einer Pressemittelung des Branchenportals DVD Intelligence.

Dabei haben die Marktforscher für den Internetbereich Video-on-demand Abrufe und bezahlte Downloads zusammengenommen. Zum Bereich der physischen Medien zählt IHS sowohl Videoverkäufe als auch Verleih-Vorgänge. Der Onlinemarkt kommt bei dieser Rechung auf 3,4 Milliarden Einheiten, dies entspricht einem Wachstum von 130% verglichen mit 2011. Hauptursache für den rasanten Aufwärtstrend im Web sind günstige VoD-Flatrates wie die von Netflix und Amazon. Sie bieten unbegrenzten Zugang zum kompletten Filmkatalog des jeweiligen Anbieters im Abonnement. Transaktionen in diesem Bereich machen mittlerweile 94 % des Gesamtumsatzes im Onlinegeschäft aus.

Der physische Markt mag hinsichtlich der betrachteten Filme in diesem Jahr seine dominierende Rolle einbüßen, bleibt aber im Bezug auf die erzielten Einnahmen wichtigste Säule der Filmwirtschaft. Während für das DVD- und Blu-ray-Geschäft 2012 ein Umsatz von 11,1 Milliarden US-Dollar erwartet wird, schätzt man diesen im Onlinemarkt lediglich auf 1,7 Milliarden Dollar. Ein Umstand, der nach Meinung der Branchenexperten noch einige Zeit anhalten dürfte.

Der Verbraucher scheint also die Onlinedistribution von Filmen auch dank schneller Breitbandzugänge zu akzeptieren, allerdings um den Preis drastisch reduzierter Margen für die Anbieter. Inwiefern diese Rechnung dauerhaft aufgeht und angesichts reduzierter Kosten in Herstellung und Vertrieb lukrativ sein kann bleibt abzuwarten. Ein allzu kräftiges Nachjustieren der Preisschraube könnte die Kunden jedenfalls wieder abschrecken.
[Foto: Netflix: Erfolgreich dank VoD-Aboverkauf | (logo)]

Artikel von agent-media.de

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