Donnerstag, 29. August 2013

Pirateriebeihilfe? Tagesspiegel angezeigt

Der Tagesspiegel hat kürzlich in Form eines Interviews über eine Internet-Plattform zur Verbreitung von E-Books berichtet. Mit der vollen Nennung der URL hat man offenbar einen Literatur-Lobbyisten verärgert, der nun wegen Beihilfe zur Urheberrechtsverletzung Strafanzeige gestellt hat. Dies berichtet das Fachmagazin Buchreport.

In dem online verfügbaren Dialog rechtfertigt sich ein Betreiber der Piraterieseite. Man sei nur ein Vorreiter und nehme vorweg, was ohnehin bald kommen werde. Ein Flatrate-Angebot Literatur werde sich früher oder später etablieren, wie es im Musiksektor mittlerweile etwa bei Spotify der Fall ist, meinte der anonym gebliebene Gesprächspartner.

Eine realistische Aussicht auf Erfolg haben die rechtlichen Bemühungen gegen den Tagesspiegel nicht. Bereits vor drei Jahren wurde dem Heise-Verlag vor dem Bundesgerichtshof in einem ähnlich gelagerten Fall das Recht zugesprochen, im Rahmen seiner Berichterstattung Links auf eine zweifelhafte Seite zu setzen. Zudem wurde die E-Book-Tauschbörse mittlerweile auch im Börsenblatt erwähnt. Das Magazin wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels herausgegeben. Der Lobbyverband versteht sich als Sprachrohr der hiesigen Literaturbranche.
[Foto: Illegaler E-Bookmarkt wächst | (gemeinfrei)]

Artikel von agent-media.de

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