Am Freitag sind die drei Musikerinnen der Band Pussy Riot vom Moskauer Chamowniki-Gericht wegen Rowdytums aus religiösem Hass zu zwei Jahren Haft im Straflager verurteilt worden.
Nadeschda Tolokonnikowa (22), Maria Alechina (24) und Jekaterina Samuzewitsch (30) hatten im Februar in der Christus-Erlöser-Kirche in der russischen Hauptstadt gegen das Putin-Regime demonstriert. Die Punkerinnen hatten das Gotteshaus für Ihre Aktion gewählt, da die aktuelle aktuelle Regierung des größten Landes der Erde von der russisch-orthodoxen Kirche gestützt wird.
Die von der Richterin Marina Syrowa verlesene Urteilsbegründung betonte die verletzten religiösen Gefühle der Gläubigen. In liberaleren Gesellschaften hochgehaltene Werte wie künstlerische Freiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung fanden keine Berücksichtigung. Während der Sitzung waren zahlreiche Demonstranten von der Polizei festgenommen worden. Unter Ihnen war auch der ehemalige Schach-Weltmeister Garri Kasparow. Nach angeblichen Handgreiflichkeiten durch die Ordnungshüter erwägt der heute außerparlamentarisch aktive Oppositionelle seinerseits Rechtsschritte einzuleiten.
Westliche Politiker reagierten enttäuscht. So ließ Obama über einen Sprecher mitteilen: "Die Vereinigten Staaten sind über das Urteil enttäuscht, einschließlich der unverhältnismäßigen Strafen, die erteilt wurden". Auch Bundesaußenminister signalisierte sein Unverständnis. "Das harte Urteil steht in meinen Augen in keinem Verhältnis zur Aktion der Musikgruppe", sagte er gegenüber dem Tagesspiegel.
Beobachter beschreiben Putins Persönlichkeit eher als reaktionär denn als despotisch. Daher gilt es als unwahrscheinlich, dass Russland unter ihm komplett in totalitäre Schemen zurückfällt. Die von ihm und seiner Partei "geeintes Russland" angewandten Repressalien gegen Andersdenkende erinnern dagegen stark an die Sowjetzeit. Die zum Einsatz kommenden Mittel könnten das Land in den Händen skrupelloserer Nachfolger zügig in eine Diktatur verwandeln.
[Foto: Nadeshda Tolokonnikowa von Pussy Riot | cc-by-sa 3.0 Denis Bochkarev]
Artikel von agent-media.de
Nadeschda Tolokonnikowa (22), Maria Alechina (24) und Jekaterina Samuzewitsch (30) hatten im Februar in der Christus-Erlöser-Kirche in der russischen Hauptstadt gegen das Putin-Regime demonstriert. Die Punkerinnen hatten das Gotteshaus für Ihre Aktion gewählt, da die aktuelle aktuelle Regierung des größten Landes der Erde von der russisch-orthodoxen Kirche gestützt wird.
Die von der Richterin Marina Syrowa verlesene Urteilsbegründung betonte die verletzten religiösen Gefühle der Gläubigen. In liberaleren Gesellschaften hochgehaltene Werte wie künstlerische Freiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung fanden keine Berücksichtigung. Während der Sitzung waren zahlreiche Demonstranten von der Polizei festgenommen worden. Unter Ihnen war auch der ehemalige Schach-Weltmeister Garri Kasparow. Nach angeblichen Handgreiflichkeiten durch die Ordnungshüter erwägt der heute außerparlamentarisch aktive Oppositionelle seinerseits Rechtsschritte einzuleiten.
Westliche Politiker reagierten enttäuscht. So ließ Obama über einen Sprecher mitteilen: "Die Vereinigten Staaten sind über das Urteil enttäuscht, einschließlich der unverhältnismäßigen Strafen, die erteilt wurden". Auch Bundesaußenminister signalisierte sein Unverständnis. "Das harte Urteil steht in meinen Augen in keinem Verhältnis zur Aktion der Musikgruppe", sagte er gegenüber dem Tagesspiegel.
Beobachter beschreiben Putins Persönlichkeit eher als reaktionär denn als despotisch. Daher gilt es als unwahrscheinlich, dass Russland unter ihm komplett in totalitäre Schemen zurückfällt. Die von ihm und seiner Partei "geeintes Russland" angewandten Repressalien gegen Andersdenkende erinnern dagegen stark an die Sowjetzeit. Die zum Einsatz kommenden Mittel könnten das Land in den Händen skrupelloserer Nachfolger zügig in eine Diktatur verwandeln.
[Foto: Nadeshda Tolokonnikowa von Pussy Riot | cc-by-sa 3.0 Denis Bochkarev]
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