Posts mit dem Label Kartellamt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kartellamt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 16. September 2013

Kein Gold für Deutschland

Die öffentlich rechtlichen Sender haben ihr Vorhaben, ein eigenes Video On Demand-Angebot aufzusetzen, für beendet erklärt. Dies gehrt aus einer aktuellen Pressemitteilung der WDR Mediagroup hervor. Unter dem Arbeitstitel "Germany's Gold" hatten ARD, ZDF und eine Reihe von Produktionsfirmen deutsche Filme und Serien kostenpflichtig oder werbefinanziert online verfügbar machen wollen. Das Projekt war im April 2011 vom damaligen ZDF-Intendanten Markus Schächter bekannt gegeben worden.

Grund für das Scheitern des Vorhabens sind Einschränkungen seitens des Bundeskartellamtes. Dort hatte man im März die Sorge zum Ausdruck gebracht, dass das Angebot zu  bestehenden Services in Konkurrenz stehe und Inhalte mit Gebühren der Rundfunk-Beitragszahler produziere.

Die Bedenken, die der jetzige ZDF-Intendant Thomas Bellut bereits vor ein paar Tagen auf der IFA geäußert hatte, wurden nun offenbar zu groß und eine wirtschaftlich vernünftige Grundlage ist zu ungewiss geworden. Dabei hat man bereits einiges in "Germany's Gold" investiert. Das erklärte, hehre Ziel der Unternehmung war es, die Filmemacher und Künstler an den Umsätzen in höherem Maße zu beteiligen, als es bei rein kommerziell ausgerichteten Anbietern zu erwarten ist.
[Foto: ZDF und ARD erklären VoD-Pläne für gescheitert | (Logo)]

Artikel von agent-media.de

Montag, 31. Dezember 2012

ProSiebenSat1 & RTL zahlen Millionenstrafen

Wegen unlauterer Absprachen müssen RTL und ProSiebenSat.1 Bußgelder in Höhe von insgesamt 55 Millionen EUR zahlen. Das Bundeskartellamt ermittelte bereits seit einigen Jahren und schreckte 2010 auch nicht vor einer Razzia bei den Mediengesellschaften zurück.

Die privaten Sendergruppen hatten sich 2005 und 2006 darauf geeinigt, ihr digitales Sendesignal in normaler SD-Qualität verschlüsselt ins Kabelnetz einzuspeisen. Dafür bezogen sie zusätzliche Gelder von den Netzbetreibern, wie Kartellamtspräsident Andreas Mund erklärte. Die Kabelanbieter reichten den Preisaufschlag an ihre Kunden weiter.

Die Sender wollen laut Medienberichten den Zahlungsaufforderungen nachkommen. RTL gab bekannt bereits 2011 für diesen Fall Rückstellungen gebildet zu haben, so dass das Konzernergebnis des zu Ende gehenden Jahres nicht beeinflusst werde. Darüber hinaus verpflichten sich die TV-Anstalten, ihr Signal in Standard-Auflösung mindestens noch 10 Jahre unverschlüsselt zu senden. Ein RTL-Sprecher rang dem Behördenurteil noch etwas Positives ab. Er hob hervor, dass die aktuellen Modelle zur kostenpflichtigen Verbreitung des HD-Angebots nicht beanstandet wurden und somit rechtmäßig seien. Dadurch habe man die dringend erforderliche Planungssicherheit.
[Foto: ProSiebenSat.1 & RTL müssen löhnen | (Logo)]

Artikel von agent-media.de

Dienstag, 24. August 2010

Google droht Klage

google.de
Die Debatte um den umstrittenen Dienst Street-View von Google ist noch lange nicht beendet, schon werden neue Vorwürfe laut: Laut der Informationen der Wirtschaftswoche haben einige deutsche Webfirmen beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen den Konzern eingereicht und Strafanzeige wegen gewerbsmäßigen Betrugs erstattet.

Die Kläger werfen Google vor, die eigenen Angebote in den Ergebnissen der Suchmaschine zu bevorzugen. So erhielten Nutzer an oberster Stelle ausschließlich Google-Dienste wie Google Maps, das Firmenverzeichnis Google Places oder der Preisvergleichsseite Google Shopping, wohingegen Konkurrenzdienste erst an erheblich späterer Position gelistet würden. Da in Deutschland etwa 90 Prozent aller Internet-Nutzer ausschließlich Googles Suchmaschine verwenden, entstehe den klagenden Diensten dadurch ein nicht unerheblicher Schaden. Google soll außerdem auch Unternehmen bevorzugt behandeln, die Kunden seiner Werbeplattform AdSense seien.


Zu den Beschwerdeführern gehören das Berliner Unternehmen Euro-Cities, dass das Portal Stadtplandienst.de betreibt, und die Betreiber des Kartografiedienstes Hot-maps.com. Laut Michael Weber, Chef von Hot-maps, seien die Besucherzahlen seines Angebotes von 750 000 auf 250 000 monatlich gefallen, seit Google die eigenen Online-Dienste bevorzugt auflisten lasse. Euro-Cities, das mittlerweile seine zweite Beschwerde beim Kartellamt eingereicht hat, betont darin, dass rund 42 Prozent aller Klicks auf den ersten Treffer in den Sucherergebnissen entfielen. Schon der zweite Treffer könne nur 8 Prozent verbuchen.

Google hingegen hält dagegen. "Wir machen eine Suchmaschine für Nutzer, nicht für Websites", sagte Julia Holtz, Googles Leiterin für Wettbewerbsrecht, der Wirtschaftswoche. Auch die Vorwürfe, AdSense-Kunden würden bevorzugt, entsprächen nicht der Wahrheit.

Darüber hinaus muss sich Google bald vor Gericht wegen gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. Euro-Cities und der Betreiber der Reiseportale Zumabheben.de und Last-minute.de hatten aufgrund der schlechten Suchmaschinen-Listung Werbung bei Google geschaltet, um an oberster Stelle zu erscheinen. Nun werfen die Unternehmen Google vor, die Werbepreise nach und nach ohne nachvollziehbare Gründe um das 26-Fache erhöht zu haben.

Derzeit wird geprüft, ob das Kartellamt oder doch die EU-Kommission für die Bearbeitung der Vorwürfe zuständig ist.