Mit der Nackigkeit ist das so eine Sache - was der abgebrühte Westeuropäer schon gar nicht mehr wahrnimmt, treibt dem christlich bewegten US-Amerikaner schon die Schamesröte ins Gesicht und den arabischen Muselmann gleich auf die Palme.
Das kann zu einem Problem werden für weltweit vermarktete Produkte. Disney hat immer peinlich genau darauf geachtet, in diesem Minenfeld keine Angriffsfläche zu bieten und Apple tat es dem Mickey Maus Konzern im Frühjahr dieses Jahres gleich und ließ kurzerhand tausender Apps für das iPhone aus dem App Store entfernen, um besorgten Moralwächtern keinen Grund zu liefern, die Produkte aus dem Hause Apple als Geräte der Unzucht zu diffamieren. "Niemals sollen Pornostreifen auf meinen Geräten laufen", schwor Jobs damals noch.
Umso ärgerlicher für ihn, dass das neue Zugpferd von Steve Jobs IT Schmiede, das iPad, sich gerade bei den Freunden des frivolen Freizeitvergnügens allergrößter Beliebtheit zu erfreuen scheint. Aufgrund seiner einfachen Bedienbarkeit für den schnellen und mobilen Zugriff auf multimediale Inhalte geradezu prädestiniert, verhilft es der Sexindustrie zu einem unverhofften Aufschwung. So zitiert die Wirtschaftswoche Brancheninsider, die von höheren zweistelligen Wachstumsraten von kostenlosen und kostenpflichtigen Erotikangeboten im Netz berichten, die mit dem Verkaufsstart des iPad einhergingen. Schon wird das iPad als "PornPad" tituliert und vom "Heiligen Gral der Pornoindustrie" geschwärmt. Des einen Freud, des anderen Leid - vielleicht erleben wir bald ein Zensur-Update von Apple, das die Betrachtung fragwürdiger Inhalte gleich verhindert.
Dienstag, 27. Juli 2010
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