Lena geht mit "Satellite" nach Oslo

Lena Meyer-Landrut hat gestern das Finale der deutschen Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen. Dabei setzte sich die 18jährige Hannoveranerin gegen ihre gleichaltrige Kontrahentin Jennifer Braun aus dem hessischen Eltville durch. Lena, die in ihrer Song-Auswahl im Rahmen des Castings immer leicht schräge Nummern gewählt hatte, wird Deutschland in Oslo mit dem Titel Satellite vertreten, der ebenfalls per Telefon-Voting bestimmt wurde. Die Nummer aus der Feder von John Gordon und Julie Frost konnte sich gegen "Bee" (Komposition: Rosie Golan & Christian Ottestad), "I Care For You" (u.a. von Max Mutzke) und "Love Me" (Raab/Meyer-Landrut) behaupten. Als Juroren gaben sich im Finale Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß und Soul-Sänger Xavier Naidoo neben Jury-"Präsi" Raab so handzahm wie ihre Vorgänger auf den Bewerter-Sesseln bei Unser Star für Oslo. Sängerin und Lied wurden in einschlägigen Foren mit geteiltem Echo aufgenommen, an einen der ersten Plätze für das insgesamt recht harmlos daherkommende "Satellite" glauben nur wenige. [Foto: by-nc-nd Vinoth Kandiah]

70.200 GEMA-Formulare für ein Musik-Stück

Der in Berlin ansässige Komponist Johannes Kreidler ist offensichtlich auf Kriegsfuß mit den gegenwärtigen GEMA-Praktiken. In einer Kunst- und Protestaktion möchte der 28jährige am 12. September um 11 Uhr in Berlin ein nur 33 Sekunden langes Musikstück bei der GEMA mit 70.200 Formularen anmelden. Die Komposition enthält ebendiese Zahl computergenerierter Zitate, nach den Regeln der Verwertungsgesellschaft ist jede noch so kurze Verwendung geistigen Eigentums anzugeben. Mit seiner Aktion unter dem Namen "Product Placements" möchte der Künstler diese Regel ad absurdum führen und so auf die Unverträglichkeit der restrikiver Regulierungswut mit den Mechanismen der modernen Informationsgesellschaft hinweisen.

Ursprüngliche Pressemitteilung "product placements"