Mittwoch, 12. Oktober 2011

Umsatz-Einbruch im Buchhandel

Mit sieben Prozent weniger Umsatz musste der deutsche Buchhandel im letzten Monat verglichen mit September 2010 auskommen. Dies geht aus dem Branchenmonitor Buch hervor, in dem der Börsenverein des deutschen Buchhandels monatlich die Einnahmen über die Vertriebswege Sortiment, E-Commerce und Warenhaus durch die GfK auswerten lässt. Der Sortimentshandel, der im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte aller Buchumsätze in Deutschland verbuchen konnte, steht mit einem Minus von 7,2 Prozent noch ein wenig schlechter da. Kumuliert über die ersten neun Monate 2011 sind die Einnahmen der erfassten Vertriebswege um zwei Prozent gesunken, beim Sortiment ergibt sich in der Jahresabrechnung ein Minus von 2,9%.

Der Negativ-Trend schlägt sich in den Einnahmen aus dem Verkauf (-9,7%) von Hardcover-Editionen und Hörbüchern (-3,7%) nieder. Bei der dritten im Branchenmonitor erfassten Editionsform "Taschenbuch" gab es keine Umsatzveränderung.

Das entmudigende Monatsergebnis resultiert vor allem aus dem schwachen Verkauf von Sachbüchern. Mit dieser Warengruppe verdienten die Händler 35,3% weniger Geld als im September 2010. Damals war das ebenso polarisierende wie erfolgreiche Buch "Deutschland löst sich auf" von Thilo Sarrazin erschienen.

Die rückläufigen Einnahmen in den Bereichen "Naturwissenschaft, Medizin, Informatik & Technik" (-8,2%) sowie "Geisteswissenschaft, Kunst & Musik" (-7,3%) und "Sozialwissenschaft, Recht & Wirtschaft" (-4,0%) fallen aufgrund ihrer kleineren Marktanteile weniger ins Gewicht. Sie sind allerdings erstaunlich, da es durch die Schulzeitverkürzung derzeit zwei Abitur-Jahrgänge gibt und daher deutlich mehr Studenten als sonst in die Hörsäle strömen.

Auch bei den Ratgebern liegt der Umsatz mit -6,1% deutlich unter Vorjahresniveau. Vor allem bei den Sport-Ratgebern gingen die Einnahmen zurück. Ein Zusammenhang mit der letztjährigen Fußball-WM ist wahrscheinlich. In den wichtigen Warengruppen Belletristik (+1,5%) und Reise (+2,6%) ging der Umsatz nach oben. Bei Kinder- und Jugendliteratur hielt sich der Einnahmenrückgang mit -1,9% immerhin in Grenzen.
[Foto: Bücher derzeit nicht sehr gefragt | cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Artikel von agent-media.de

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