Freitag, 22. Oktober 2010

XAD: Online-Netzwerk für Werbebranche gestartet

Am 21. Oktober ging die neue Plattform für die Werbeindustrie und Kreativwirtschaft XAD.de online. Das Projekt wurde von Scaramanga, der Milberg Film- und Fernsehproduktion und dem Deutschen Fachverlag ins Leben gerufen.

Zum Leistungsportfolio der Online-Plattform gehört die kostenlose Kampagnendatenbank, die täglich um 300 neue Einträge ergänzt wird. Von Beginn an sind dort über 200.000 Reklameaktionen zu finden. Das Netzwerk bietet Agenturen, Dienstleistern und Privatpersonen die Möglichkeit, auf XAD.de Profile anzulegen und mit den eigenen Kampagnen zu verknüpfen. So können sich die Nutzer besonders werbewirksam präsentieren.

XAD bietet zahlreiche gebührenpflichtige Zusatzfeatures. Dazu zählen die Analyse von Kampagnen und Media-Auswertungen. Dadurch soll die Website zu einer "One-Stop"-Plattform für Informationen und Karriere in den Bereichen Kreation und Medien ausgebaut werden.

"Auf XAD.de werden die Köpfe hinter den Kampagnen sichtbar und ansprechbar, was eine wichtige Grundlage für erfolgreiches Netzwerken und beruflichen Erfolg ist", erläuterte Andreas Steinrücke, Geschäftsführer und Gründer von XAD in der eigenen Pressemitteilung. [Foto: xad.de]

Verkaufszahlen: Der Spiegel bleibt stabil, Focus verliert

Nachdem die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) eine Woche zuvor bereits die wenig erfreulichen Gesamtverkaufszahlen deutscher Wochenmagazine veröffentlicht hat, liegen nun auch Daten über die Detailauflagen des vergangenen Quartals vor. Bei den großen Zeitschriften ist der Trend rückläufig, so ein Bericht von horizont.net.

Der "Focus" hat bei Abos und im Einzelverkauf noch mehr eingebüßt als bei der gesamten verkauften Auflage. Die Zahl der Abonnements fiel im 3. Quartal mit 225.635 Exemplaren um 13,4 Prozent. Bei den Einzelverkäufen ist die Zahl sogar um 16 Prozent auf 105.673 Exemplare zurück gegangen. Die gesamte verkaufte Auflage des Burda-Magazins beträgt  556.972 Stück.

Auch der Marktführer "Der Spiegel" hat mit Verlusten zu kämpfen, jedoch nicht in so hohem Maße. Die Abo-Zahlen schrumpften um 0,92 Prozent. Die Einzelverkäufe bewegen sich mit -0,28 Prozent auf nahezu konstantem Niveau. Die Zahl der in Verkehrsmitteln ausgelegten "Bordexemplare" wurde aber um 21 Prozent zurückgefahren. "Der Spiegel" bleibt mit 1.012.872 verkauften Zeitschriften weiterhin ein Millionen-Blatt.

Ebenfalls nicht rosig sieht es für das Aushänge-Blatt der Gruner&Jahr-Verlagsgruppe namens "Stern" aus. Bei den Einzelverkäufen beträgt der Unterschied zum Vorjahr etwa Minus 8 Prozent, die Zahl der Abos hat sich um fast 4 Prozent verringert. Damit kommt das Magazin auf eine Gesamtauflage von knapp 905.000 Exemplaren.

Dass auch alternative Titel nicht unbedingt von der allgemeinen Entwicklung der Branche ausgenommen sind, beweist beispielsweise "Neon", der Lifestyle-Ableger des "Stern". Die verkaufte Auflage ging um 2,6 Prozent zurück, was vor allem auf den Verlust bringenden Einzelverkaufssektor mit einem Minus von ca. 4 Prozent zurückzuführen ist. Das Abogeschäft hat dagegen einen Zuwachs von 3,5 Prozent zu verzeichnen. [Foto: Focus-Chefredakteur Wolfram Weimer | cc-by-sa 3.0 Reto Klar/Focus]

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Robbie Williams wieder Top

Nachdem seine Karriere in jüngster Zeit etwas ins Stocken geraten war, hat Robbie Williams mit seiner neuen Greatest Hits-Platte "In And Out of Consciousness" die Spitze der deutschen Alben-Charts gestürmt. Der Künstler zeigt sich derzeit werbewirksam als Star-Gast der Popstars-Staffel auf Pro7. Für die am 19. November erscheinende CD "Progress" von Take That in der dank Reunion vollständigen Besetzung mit Robbie werden ebenfalls hohe Verkaufszahlen erwartet.

Auch rückblickend schlägt Robbie alle Rekorde, wie musikmarkt berichtet. Der Brite ist auf dem deutschen Markt der beste Albumkünstler des Jahrhunderts. Er war mit seinen Top-Ten-Alben insgesamt 38 Wochen auf Platz 1 der Media-Control-Charts. Bereits 135 Mal gelang es ihm, in den Top-Ten zu stehen - ein weiterer Rekord des noch jungen Jahrtausends.

"Sing when you’re winning" ist mit 105 Wochen in den deutschen Album-Charts sein erfolgreichstes Album. An zweiter Stelle der am längsten in den Charts vertretenen Robbie-Alben steht seine "Greatest Hits"-CD (102 Wochen), dahinter "Swing when you’re winning" mit 81 Wochen und "Escapology" mit 68 Wochen.
[Foto: (c) Virgin (EMI)]

Apple-Geräte verkaufen sich weiter prächtig

Am 18. Oktober hat Apple die Ergebnisse seiner letzten Quartalsperiode veröffentlicht, die am 25. September zu Ende ging. Nach diesem Geschäftsbericht hat der Konzern einen Umsatz von 20,34 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet und somit einen Netto-Gewinn von 4,31 Milliarden Dollar erzielt. Der Gewinn pro Aktie beträgt 4,64 Dollar.

Die Zahlen bedeuten eine deutliche Steigerung des Geschäftsergebnisses gegenüber dem Vorjahresquartal. Im vergangenen Jahr wurden 12,21 Milliarden Dollar Umsatz, ein Netto-Gewinn von 2,53 Dollar sowie 2,77 Dollar Gewinn pro Aktie erreicht. Dies ergab seinerzeit eine Bruttogewinnspanne von knapp 42 Prozent, während sie diesmal 36 Prozent beträgt.

Auch die Verkaufszahlen zeigen, dass es mit Apple weiter aufwärts geht. In diesem vierten Quartal sind 3.980.000 Macs verkauft worden, ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 14.100.000 iPhones wurden abgesetzt, was einem Zuwachs von 91 Prozent entspricht. Das in diesem Jahr eingeführte iPad kam im zurückliegenden Jahresviertel auf 4.190.000 Stück. Beim iPod ist der Verkauf um 11 Prozent auf 9.050.000 Stück zurückgegangen.

Apple-Inhaber Steve Jobs freute sich über die Ergebnisse und kündigte für dieses Jahr noch weitere Überraschungen an. Die Fans der Firma aus Cupertino dürfen also gespannt sein, welche Innovationen der Visionär in diesem Jahr noch plant. [Foto: Steve Jobs; cc-by-sa 2.0 Acaben]

Blu-ray-Markt wächst weiter

In Westeuropa, Japan und den USA sollen laut einer neuen Erhebung von Futuresource Consulting die Verkaufszahlen von Blu-ray-Playern 2010 die 24-Millionen-Marke erreichen. Dazu gehören auch prognostizierte 11 Millionen im vierten Quartal verkaufte Geräte. Die Verbreitung der Abspielgeräte in US-Haushalten überschreitet bereits 17%, heißt es in einem weiteren Bericht.

Laut Jack Wetherill wurde im vierten Quartal des letzten Jahres fast die Hälfte aller 2009 verkauften BD-Abspielgeräte abgesetzt. Der Aufwärtstrend wird sich den Hochrechnungen zufolge fortsetzen, meint der Futuresource-Experte. Über das laufende Jahr gesehen soll der Absatz um mehr als 80% über dem Niveau von 2009 liegen.

Etwa 10 Prozent aller in diesem Jahr ausgelieferten Blu-ray-Player sind laut Studie 3D-fähig. Für 2011 wird ein Anteil von mehr als 25 Prozent vorhergesagt. Bis 2014 sollen fast 40% der Haushalte in den genannten Gebieten über einen 3D-Blu-ray Player, einen BD-Recorder oder ein Heimkino verfügen.

Diese Prognose verheißt Gutes für den Einzug der 3D-Technik in die eigenen vier Wände, die trotz ihrer Popularität derzeit noch eher Kinos vorbehalten ist. Aufgrund des steigenden Interesses an 3D im Home Entertainment-Bereich werden die Studios 2011 wesentlich mehr dreidimensionale Inhalte produzieren. In den USA plant der Sportsender ESPN zudem Live-Übertragungen in 3D.

Bei den Zahlen ist die mit einem Blu-ray Laufwerk ausgestattete PlayStation 3 noch nicht eingerechnet. Die Marktforscher sehen einen auch in den nächsten Jahren wachsenden Markt für Blu-ray-Discs, der von der aufkommenden 3D-Technik und immer günstigeren BD-Playern angetrieben wird.

Red Bull sucht Werbe-Ideen

Während die Konkurrenz ganze Manager-Gehälter für Reklamekonzepte verballert, setzt die Softdrink-Marke Red Bull derzeit auf die Macht der "Web-Crowd".

Die Internetuser sollen die "perfekte" Werbeidee beisteuern. Dafür werden Leute gesucht, die mit einer "kreativen Seite" und "Sinn für Humor" ausgestattet sind. Die maximal 30 Sekunden langen Spots für TV und Radio sollen die Slogans "Red Bull verleiht Flügel" und "Belebt Geist und Körper" frech und werbewirksam an potentielle Kunden der Koffeinlimo bringen. Die Beiträge müssen im Cartoonstil als Text, Comic, Audiodatei oder Video eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 6. Dezember.

Die Ideen werden von allen Besuchern der Red Bull-Website bewertet. Nach Einsendeschluss ist eine Fachjury an der Reihe, die Ergebnisse zu filtern und die witzigsten, originellsten und einfallsreichsten Vorschläge herauszusuchen.

Die unter den Einsendungen als Beste gekürte Idee wird natürlich auch tatsächlich produziert und der Gewinner darf sich auf ein speziell für ihn arrangiertes Red Bull-Event freuen. [Foto: (c) Red Bull]

Montag, 18. Oktober 2010

Nescafé: Promo-Aktion mit ZeeZee

Die Kaffee-Marke Nescafé kooperiert im Rahmen einer Promo-Aktion mit dem MP3-Dienst ZeeZee. Die Werbemaßnahme erlaubt es, sich mit Hilfe eines Codes auf der Innenseite des Deckels eines Kaffee-Kaltgetränks von Nescafé fünf beliebige Lieder aus dem ZeeZee-Repertoire zu bekommen.

Für die Werbeaktion wurde das komplette ZeeZee-Angebot auf 5-Songs-Gratis.de in Kaffeefarben neu aufgezogen. Für gewöhnlich lassen sich bei ZeeZee nur die Top 20 der Single-Charts kostenlos besorgen. In kostenpflichtigen Abos gibt es eine größere Auswahl und es können auch komplette Alben als MP3 auf den heimischen PC geladen werden.

Das Portal ermöglicht die Aufnahme von Musik aus laufenden Webradios. Die Mitschnitte werden auf dem ZeeZee-Server in einem persönlichen Ordner des Nutzers gespeichert.  ZeeZee stellt seit Anfang dieses Jahres seinen Service zur Verfügung und arbeitet mit last.fm zusammen.

Der ähnlich arbeitende Dienst MP3Flat.com wurde vor einiger Zeit auf Betreiben der GEMA eingestellt. Bisher haben die Vertreter der Musik-Urheber noch keinen Anstoß an ZeeZee genommen. [Foto: (c) Nescafé]

September-Bilanz des Buchhandels

Der September fiel für den Buchmarkt positiv aus: Über die Vertriebswege Sortiment, Warenhaus und E-Commerce konnte ein Umsatzplus von 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. Somit korrigiert sich die Umsatzbilanz für den bisherigen Verlauf des Jahres 2010 nach oben und liegt damit mit 1,8 Prozent ebenfalls im Plus, so die just veröffentlichten Zahlen des Börsenvereins.

Den größten Zuwachs verzeichneten die Hardcover. Ihr Verkauf stieg um 14,4 Prozent an. Anders hingegen bei den Taschenbüchern: Sie mussten einen Rückgang von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat hinnehmen.

Die Sparte Hörbücher verzeichnete im Monat September zwar ein Plus von 1,8 Prozent im Vergleich zum Monat September 2009. Kumuliert ergibt sich für die Sparte jedoch ein Minus von 3,7 Prozent für das bisherige Jahr 2010. Am stärksten verloren Hörbücher aus den Bereichen Reisen (Minus 40,5 Prozent), Sachbuch (Minus 23,1 Prozent) und Kinder- und Jugendbücher (Minus 5 Prozent.)

Einen großen Anteil an den positiven Zahlen hatte dabei Thilo Sarrazins "Deutschland schafft sich ab". Es sorgte mit 69,8 Prozent für ein gewaltiges Umsatzplus in der Warengruppe Sachbuch. Die Branche konnte jedoch auch mit den anderen Warengruppen zufrieden sein: Mit Ausnahme des Bereiches Reisen (Minus 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat) lagen sie alle im Plus. [Foto:(c) DVA Verlag / amazon.de]

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Klassik kommt wieder in Mode

Klassik-Labels dürfen sich derzeit über steigende Absatzzahlen beim Verkauf von CDs und Schallplatten freuen. Um drei Prozent nahm die Nachfrage an Tonträgern aus dem Klassik-Segment im ersten Halbjahr 2010 verglichen mit dem Vorjahr zu. Dies berichtet der Bundesverband Musikindustrie (BVMI), der sich dabei auf Zahlen stützt, die von der GfK erhobern wurden.

Der Anteil jüngerer Käufer zwischen 10 und 29 Jahren ist von fünf auf immer noch überschaubare sechs Prozent gestiegen. In der Altersgruppe der "fourty somethings" stieg der Anteil der Konsumentente von 17 auf 22 Prozent.

Getrieben wurde der Positivtrend von zahlreichen Gedenktagen. Fréderic Chopins 200. Jahrestag, Gustav Mahlers 150. Jahrestag und der 20. Todestag Leonard Bernsteins führten zu gut verkauften Sondereditionen.

Die Zuwächse beim jüngeren Publikum erklärt sich der BVMI mit frischen Künstlern wie David Garrett, Lang Lang, Alice Sara Ott oder Jonas Kaufmann, die sich auch als Teil der Popkultur inszenieren. [Foto: cc-by-sa 3.0 Maximilian Kühn]

Heiligtümer des Todes nur halb in 3D

Der bislang letzte Roman der Harry Potter-Reihe wird in zwei Filmen in die Kinos kommen, "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - 1" soll weltweit im November starten und am 18.11. die deutschen Fantasy-Fans in die Lichtspielhäuser locken. Am 14. Juli 2011 wird der zweite Teil die Reihe, deren literarische Vorlage aus der Feder von Joane K. Rowling stammt, abschließen.

Einen Wermutstropfen musste Warner Bros. den Anhängern des Zauberlehrlings jedoch einschenken. Der erste Part wird in den Kinos nur in 2D zu sehen sein. Laut Pressemitteilung konnte der komplette Streifen nicht unter Wahrung höchster Qualitätsstandards in 3D konvertiert werden.

Für den zweiten Teil der "Heiligtümer des Todes" gab Warner Entwarnung. Er soll in einer 2D und in einer 3D-Version in die Kinos kommen. [Foto: cc-by-sa  3.0 DavidDjJohnson at en.wikipedia]

Dienstag, 12. Oktober 2010

Umfrage: Deutsche sehen digitale Buchzukunft

Bereits jeder fünfte Deutsche ist der Meinung, dass in 20 Jahren keine Bücher mehr gedruckt werden. Bei der Altersgruppe unter 30 Jahren teilt bereits jeder dritte die Auffassung, dass Literatur in Zukunft nur noch digital verbreitet wird. Diese Zahlen gehen aus einer aktuellen, represäntativen Umfrage hervor, die der IT-Branchenverband BITKOM vor Kurzem veröffentlicht hat.

54 Prozent der Befragten möchten sich bald ein E-Book zulegen. Bei den Schülern und Studenten lag der Prozentsatz mit 86 wesentlich höher. Unter den Berufsgruppen zeigten sich die Beamten erstaunlich innovationsfreudig. 70 Prozent der Staatsdiener möchten sich bald ein E-Book kaufen.

Während die Studie praktisch keine Unterschiede zwischen Mann und Frau ausmachen konnte, gab es das zu erwartende Altersgefälle beim Interesse an der papierlosen Zukunft. 81 Prozent der unter 30jährigen möchten bald zum digitalen Lesestoff greifen, bei den über 60jährigen möchte das nichtmal jeder Dritte. BITKOM-Vizepräsident Achim Berg bedauert die mangelnde Akzeptanz der Senioren. Gerade für Ältere haben die Reader nach seiner Auffassung viele Vorteile. So lassen sich beispielsweise Helligkeit und Schriftgröße anpassen, betonte er.

Am beliebtesten sind wissenschaftliche Fachbücher und Reiseliteratur. Bei beiden Sparten ziehen 28% der Befragten einen baldigen Digitalerwerb in Betracht. Ratgeber (27%) und Sachbücher (26%) stehen ähnlich hoch im Kurs. Bei klassischen Schmökern ziehen die Leser die Papiervariante anscheinend noch vor. Romane sowie Kinder- & Jugendbücher möchte sich je nur etwa jeder siebte Deutsche als E-Book zulegen. [Foto: amazon.de]

Montag, 11. Oktober 2010

Studie: E-Book-Piraterie auf dem Vormarsch

Der E-Book-Markt wird immer stärker von Filesharern und Kopierern bedroht. Das ist das Resultat einer Studie des US-amerikanischen Unternehmens Attributor. Demnach sind die illegalen Kopien wesentlich mit am ohnehin schon schlechten Umsatz der Branche verantwortlich.

Attributor, das sich nach eigenen Angaben dem Kampf gegen Internet-Piraterie widmet, fand in seiner Studie heraus, dass die Anzahl der illegalen E-Books im Vergleich zum Vorjahr um 54% gestiegen ist. Der Suchmaschinenbetreiber Google verzeichne täglich zwischen 1,5 und drei Millionen Suchanfragen nach den illegalen Kopien. Damit nähere sich diese Sparte an andere von der Piraterie betroffene Bereiche, wie Musik und Filme, immer weiter an. Am stärksten sei die Anfrage in den USA, Mexiko und Indien gestiegen. Am begehrtesten bei den Online-Piraten war die englische Ausgabe von "Bis(s) zum Ende der Nacht" ("Breaking Dawn") der Schriftstellerin Stephenie Meyer.

Grund für diesen rasanten Anstieg dürfte zu einem wesentlichen Teil die steigende Verfügbarkeit von Titeln sein. Immer mehr Bücher sind auch als E-Book erhältlich und steigern so die Attraktivität für Filesharer. Aber auch Apples iPad trägt einen nicht unerheblichen Teil zur Beliebtheit der illegalen E-Books bei. Es eignet sich bestens als E-Book-Reader. Seit seiner Einführung stieg die Anfrage nach den elektronischen Büchern signifikant an.

Für den stärksten Absatz der illegalen Kopien sind nach wie vor die großen Filehoster wie Rapidshare verantwortlich. Attributor zeigte jedoch auf, dass sich dies immer weiter auch auf kleinere Download-Portale verlagere. Die Studie berücksichtigte jedoch nur die über Google getätigten Anfragen. Torrent-Seiten hat Attributor nicht mit aufgenommen. Damit dürften die ohnehin schon hohen Zahlen noch höher liegen. [Foto: idpf.org / Ralph Burkhardt]

Sixt-Gutachten: GEZ-Reform verfassungswidrig

Der Vorstand des deutschen Autovermieters Sixt hat anlässlich der für 2013 geplanten Umstellung der Rundfunkgebühren von einer Geräte- auf eine Haushaltsabgabe ein Gutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse nun an die Öffentlichkeit gelangt sind. Dies berichtet golem.de. Pünktlich vor einer für den 11. Oktober in Berlin anberaumten Anhörung zur neuen Form der Erhebung wurde das vom renommierten Medien- und Staatsrechtsexperten Christoph Degenhardt erstellte Schreiben fertig.

Degenhardt schätzt, dass die öffentlich rechtlichen Sender durch die Reform 1,6 Milliarden Euro mehr Geld bekommen werden. ARD und ZDF sollen im vergangenen Jahr rund 7,6 Milliarden Euro GEZ-Gebühren für sich verbucht haben.

Im Bezug auf die gewerbliche Nutzung von Kraftfahrzeugen befindet Degenhardt die Reform für verfassungswidrig. Sie bringt nach seiner Auffassung einen steuerlichen Nachteil bei der Nutzung von Mietfahrzeugen.

Als Systembruch brandmarkt er die Tatsache, dass Gebühren künftig in der Regel haushaltsweise abgerechnet werden, bei Mietwagen aber weiter pro Gerät anfallen sollen. Der in den Papieren zum Rerform-Vorhaben genannte Begriff der Empfangsgemeinschaft lässt sich nach seiner Meinung auf Mietwagen gar nicht übertragen.

Firmenchef Erich Sixt ist laut Interview mit der Wirtschaftswoche der Meinung, dass nicht nur die Autovermietungsgesellschaften von Mehrabgaben betroffen sind, sondern auch "Handwerker, Rechtsanwälte und alle Freiberufler, die ihr Fahrzeug dienstlich nutzen". Laut Sixt gibt es in Deutschland etwa 8,4 Millionen gewerblich genutzte Fahrzeuge.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Google TV: Web & Fernsehen verschmelzen endlich

Der Internetkonzern Google arbeitet zurzeit mit Hochdruck an seiner im Mai bekannt gegebenen Innovation namens Google TV. Nun gab der Web-Gigant weitere Informationen preis. Die Technik soll das Beste aus Fernsehen und Internet miteinander vereinen und somit das World Wide Web im Fernseher salonfähig machen.

Die wichtigste Neuheit wird eine für Google typische Suchfunktion sein, die als Maske auf dem Bildschirm erscheint und mit Hilfe derer nicht nur das Web, sondern auch Apps und Sender nach Inhalten durchsucht werden können.

Google TV sucht die Kanäle nach einer Sendung ab und schaltet automatisch zum entsprechenden Sender oder speichert eine Aufnahme der Sendung sobald sie gefunden wird. Außerdem wird es dank der sogenannten “Bild-in-Bild”-Funktion möglich sein, gleichzeitig fernzusehen und im Internet zu surfen.

Als Basis dient das hauseigene Betriebssystem Android in Verbindung mit dem Webbrowser Chrome. Die von den meisten Videoportalen zur Anzeige ihrer Filmchen genutzte Flash-Technologie wird unterstützt. Anwendungen für Android Smartphones können auch auf TV-Geräten genutzt werden, sofern sie keine Telefon-Funktionen nutzen. Auch speziell für Google TV entwickelte Apps soll es geben.

Für filmische Inhalte sorgen Amazon und Netflix, Hörgenuss versprechen MP3-Anbieter Napster und das Online-Radio Pandora. Neben Googles eigenem Video-Portal YouTube werden auch diverse Webangebote amerikanischer Broadcaster für Google TV optimiert.

Für die Herstellung der nötigen Hardware kooperiert der Internetriese mit Sony, Intel und Logitech. Logitech hat erste Produktinfos in seinem Blog veröffentlicht.

Noch im Herbst soll das neue Web-TV in Form von Settop-Boxen und Fernsehern in den USA launchen. Anfang 2011 soll der Rest der Welt mit der Innovation beglückt werden. [Foto: (c) Logitech]

Klimaneutrale Faltschachteln

Faltschachtelhersteller CD Cartondruck bietet seinen Kunden klimaneutral gefertigte Produkte an. Die bei der Fertigung entstehenden CO2-Emissionen werden durch Investitionen in den Klimaschutz ausgeglichen.

Für die drei Standorte in Deutschland, Polen und den USA wurde ein sogenannter CO2-Fußabdruck entwickelt, der die Grundlage für die Berechnung der Umweltbelastung darstellt. Die darauf aufbauenden Emissionsrechner sind an die EDV-technischen Standards des jeweiligen Standorts angepasst und direkt in die Software zur Auftragskalkulation integriert.

Für das nicht nur auf CD Packs spezialisierte Unternehmen ist es nun möglich, neben dem Preis pro Faltschachtel auch Angaben über den “CO2-Fußabdruck” der Faltschachtel in Ihren Angeboten zu machen. Die ermittelte monetäre Gegenwert für die CO2-Belastung wird in den Klimaschutz investiert. Die Cartondruck AG hat die Umweltzertifizierung ISO 14001 und eine FSC-Zertifizierung für alle Produktionsstätten. [Foto: cc-by-sa 3.0 ArnoldReinhold]

MTV wird Bezahlsender

Der (ehemalige) Musiksender MTV will laut Financial Times Deutschland vom kommenden Januar an das bislang werbefinanzierte Geschäftsmodell wechseln und zu einem Pay-TV Sender werden. Das Unternehmen bestätigte die Meldung mit der Begründung, die Einnahmen so besser ausbalancieren zu können und verwies auf die Erwartung einer sich entwickelnden Pay-TV Landschaft in Deutschland.

Wie schwierig sich die Bedingungen in diesem Sektor derzeit noch gestalten, erlebt der Anbieter Sky (ehemals Premiere), der es trotz attraktivem Content wie Live-Fußball bislang nicht geschafft hat, schwarze Zahlen zu schreiben.

Im Gegensatz zu MTV wird der zur gleichen Sendergruppe gehörende Kanal Viva weiterhin frei empfangbar bleiben und dient dann als Schaufenster des ansonsten künftig ausschließlich gebührenpflichtigen MTV Network. [Foto: mtv.de]

Adidas bricht iAd-Kampagne ab

Laut Meldung des Silicon Alley Insider hat der Sportausrüster Adidas seine Kampagne für das iPad zurückgezogen. Brancheninsidern zufolge entgehen der Weltfirma von Steve Jobs dadurch über 10 Millionen Dollar Einnahmen. Die Werbung sollte Interessen im Rahmen des auf iOS4 und somit auf iPhones und iPads laufenden Programms iAd unterbreitet werden.

Grund für die Aufgabe von Adidas sollen Differenzen bei der Gestaltung der Reklame gewesen sein. Apple soll auch den dritten Entwurf der Promoaktionen des deutschen Global Players abgelehnt haben.

Die IT-Weltmacht aus Kalifornien nimmt massiven Einfluss auf den Kreativprozess der auf iAd laufenden Banner. Die finale Version kommt direkt von dem Konzern. Dadurch kommt es immer wieder Verzögerungen bei der Auslieferung von Kampagnen. Vielen Agenturen geht das Vorgehen Apples zu weit. Ihnen fehlt auf der anderen Seite die Kontrolle darüber wann Kampagnen eingeblendet werden.

Bereits im August hatte Chanel aufgrund des Gebahrens des Unternehmens aus Cupertino die Reißleine gezogen und seine iAd-Kooperation gestoppt. [Foto: cc-by-sa 2.0 Acaben]

CD-Samples & Werbegeschenke künftig steuerfrei?!

Angestoßen von einer Anfrage des britischen Plattenlabels EMI bei der UK-Finanzverwaltung (HMRC) hat der Europäische Gerichtshof in einem jetzt veröffentlichten Urteil entschieden, dass für Promo-CDs und kleine Werbegeschenke keine Umsatzsteuer zu erheben ist.

EMI leistet für verschenkte CDs im Vereinigten Königreich bislang in der Regel Abgaben an den Staat. An Entscheider werden oft mehrere hundert Exemplare eines neuen Albums verschickt, nur eine CD davon ist derzeit von der Umsatzsteuer befreit.

Das Urteil stützt sich auf eine EU-Richtlinie aus dem Mai 1977 zur Harmonisierung der Umsatzsteuer. Ein auf dem auf IT-Recht spezialisierten Portal Out Law zitierter Finanzexperte rät Musik-Labels und anderen Firmen in der EU, die Werbegeschenke verteilen, ihr Recht möglichst frühzeitig wahrzunehmen. Im Idealfall winken den Unternehmen Rückzahlungen auch für die vergangenen Jahre. [Foto: cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Dienstag, 5. Oktober 2010

Event-Markt schrumpft merklich

Mit Tickets für Veranstaltungen wurden 2009 12 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet als noch 2008. Das geht aus einer GfK-Studie hervor, die vom Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft (bdv) und der Zeitschrift Musikmarkt in Auftrag gegeben wurde. Bereits 2008 waren die Einkünfte nach einem Rekorjahr 2007 um sieben Prozent auf 3,6 Milliarden EUR geschrumpft.

Im letzten Jahr investierten die Deutschen 3,17 Milliarden Euro in Eintrittskarten für Konzerte, Shows, Theaterstücke und andere Events. Ein Großteil dieses Geldes wurde für Konzertkarten ausgegeben. 2,27 Milliarden Euro Umsatz konnten allein in dieser Sparte erzielt werden.

Trotz des Rückgangs bleibt der Eventmarkt vergleichsweise lukrativ. Computerspiele (1,91 Mrd. EUR Umsatz), Videos (1,56 Mrd. EUR) und Tonträger (1,52 Mrd. EUR) waren den Deutschen deutlich weniger wert als Live-Gigs. Auch der Umsatz des durch 3D boomenden Kinogeschäft blieb mit 0,91 Mrd. EUR deutlich hinter den Einkünften der Veranstaltungsindustrie zurück. Lediglich der Buchmarkt liegt mit 3,99 Milliarden EUR Umsatz vor der Eventbranche.

Die sinkenden Einnahmen der Veranstalter sind auf schrumpfende Besucherzahlen zurückzuführen. 30,7 Millionen Karten wurden 2009 abgesetzt, 2008 waren es noch 2 Millionen mehr.

Die Ticketpreise sind im Musik-Sektor leicht zurückgegangen. 34,02 EUR kosteten Konzertkarten 2009 im Schnitt, 2008 musste man im Mittel noch 34,45 EUR für den Besuch eines Musik-Events ausgeben. Musikfremde Veranstaltungen wurden ebenfalls billiger, hier lag der Durchschnittspreis bei 22,80 EUR (Vorjahr: 23,55 EUR). [Foto: gemeinfrei]

Montag, 4. Oktober 2010

Hörbuchdownloads immer beliebter

Die Anzahl heruntergeladener Hörbücher ist laut aktueller Pressemitteilung des Branchenverbandes BITKOM im ersten Halbjahr 2010 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 470.000 gestiegen. Die IT-Lobbyisten prognostizieren ein weiteres Wachstum und gehen davon aus, dass in diesem Jahr erstmals über eine Millionen Hörbücher aus dem Internet geladen werden. Der Positivtrend schlägt sich auch in einem Umsatzplus von 17 Prozent nieder. 4,7 Millionen Euro verdienten die Anbieter von Januar bis Juni mit den Audiobooks aus dem Netz bei einem Durchschnittspreis von 9,90 EUR.

Der BITKOM geht von sinkenden Preisen aufgrund der steigenden Nachfrage aus. Den Boom  erklärt sich der Branchenverband auch mit der wachsenden Verbreitung schneller und guter Internetanschlüsse, welche einen relativ zügigen und sicheren Download der bei Hörbüchern recht großen Audiodateien zulassen. Als Format hat sich dabei MP3 durchgesetzt, das sich auf mobilen Playern ebenso abspielen lässt wie auf PCs.

Eine weitere Belebung des Marktes erhofft sich der BITKOM durch Downloads, die von Smartphones und anderen mobilen Gadgets mit Onlinezugang erfolgen. Dank UMTS können Audiobooks schon heute unterwegs oftmals mit DSL-Speed bezogen werden. Mit LTE steht schon der Nachfolger in den Startlöchern, der noch in diesem Jahr für einen noch vielfach höheren mobilen Datendurchsatz sorgen soll.