Donnerstag, 30. September 2010

Digitalmarkt: Smartphone-Nutzer wollen oft nur surfen

Die Verlage freuen sich über neue Einnahmequellen durch Apps für iPad und iPhone, Amazon Kindle und andere Reader nebst ihren digitalen Buchquellen bringen Schwung in den Buchmarkt und der geneigte Konsument verbindet Fernseher, Spielkonsole oder Blu-ray-Player mit dem Internet um sich Videos ins Wohnzimmer zu streamen. MP3-Downloads haben CDs längst den Rang abgelaufen. Im technikaffinen Internet liest es sich oft, als seien die vielfältigen digitalen Möglichkeiten bereits beim Endkunden etabliert.

Wie es um die Wirklichkeit bestellt ist zeigt ein Blick über den großen Teich. Die NPD Group hat in einer aktuellen Erhebung festgestellt, dass 75% der US-Amerikaner in den letzten drei Monaten überhaupt nichts kostenpflichtig heruntergeladen oder gestreamt haben. Die Marktforscher kommen zu dem ernüchternden Ergebnis, dass die meisten Nutzer ihre PCs, Macs und Smartphones eher zum surfen und mailen nutzen.

15% der Konsumenten bezogen digitale Inhalte wie Songs und Videos via PC oder Mac. Sechs Prozent der Befragten verbinden sich per Spielkonsole mit dem Internet, 4 Prozent gehen mit ihrem Smartphone und zwei Prozent mit Hilfe Ihres Blu-ray-Players online.

Trotzdem ist der Netzzugang ein wichtiges Kaufargument für neue Gadgets. Für 60 Prozent der Besitzer eines E-Readers ist er das wichtigste Feature überhaupt. Für 49 Prozent der Nutzer von Smartphones ist eine hohe Geschwindigkeit beim Websurfen ein wichtiger Kaufanreiz. 38% aller Besitzer eines Blu-ray Players beurteilen die Internetfhähigkeit ihres Geräts als "wichtig" oder gar "sehr wichtig".

Die US-Bürger sind offenbar bereit für die neuen digitalen Märkte der Sektoren Entertainment und Medien. Es obliegt nun den Anbietern, ihre Inhalte so attraktiv, in der Handhabung bequem und in der Abwicklung des Kaufes so sicher zu machen, dass die Online-Gänger zuhause und unterwegs noch mehr zu zahlenden Kunden werden. [Foto: cc-by-sa 2.0 Woookie]

Nachlese: 3D Konzert der Fanta4 voller Erfolg

Wie von agent media angekündigt, gab das HipHop Quartett "Die Fantastischen Vier" am gestrigen Dienstag ein Konzert, das in rund 90 Kinosälen live und in 3D übertragen wurde. Wie heise.de berichtet, war die Vorführung ein voller Erfolg.

Trotz einiger technischer Unzulänglichkeiten brachte die dreidimensionale Darbietung die Lichtspielhäuser zum Kochen und riss das begeisterte Publikum förmlich von den Sesseln.

Während die Technologie zur Zeit noch zu kostspielig ist, als dass sich solche Events momentan trotz deutlich erhöter Eintrittspreise rechnen würden, darf darauf gehofft werden, dass eine zunehmende Nachfrage und weitere technische Optimierungen in Zukunft dazu führen werden, verstärkt in den Genuss von Übertragungen in der dritten Dimension zu kommen. [Foto: cc-by-sa 3.0 weekender73 (Boris Macek)]

Dienstag, 28. September 2010

Gutachten kritisiert ermäßigte Steuersätze

Steuersätze:
Spielraum für Schäuble
Das Bundesministerium der Finanzen hat im Rahmen eines vor einem Jahr initiierten Forschungsprojekts ein Gutachten zur Mehrwertsteuer in Auftrag gegeben. Insbesondere sollten Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der ermäßigten Mehrwertsteuer erarbeitet werden. Auch ging es darum zu ermitteln, welche Folgen das aktuelle EU-Recht für die Anwendung der Mehrwertsteuer hat. Die Ergebnisse wurden nun veröffentlicht.

Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass es mit Ausnahme von Lebensmitteln keine EU-rechtliche Begründung für die Fortführung ermäßigter Steuersätze gibt. Bislang werden unter anderem Kulturgüter wie Bücher und Zeitungen mit nur sieben Prozent besteuert. Ein für die Behörde um Wolfgang Schäuble sehr willkommenes Ergebnis.

Die Expertise prangert auch die ungleiche Behandlungen bei Kulturprodukten an, ohne eine spezielle Empfehlung für diese Waren und Dienstleistungen auszusprechen. Verschiedene Steuersätze für Bücher und Zeitungen einerseits sowie E-Paper und Audiobooks andererseits seien beispielsweise problematisch, heißt es in dem Bericht.

Der Börsenverein des deutschen Buchhandels sieht laut eigener Pressemeldung in diesen Aussagen eine Bestätigung seiner Forderung nach einer Anpassung des Steuersatzes bei Hörbüchern und E-Books. Die Gesellschaft, die sich als Sprachrohr der Buchbranche sieht, kann die Schlussfolgerung der Gutachter, künftig im Sinne einer Vereinfachung nach Möglichkeit nur noch Lebensmittel geringer zu besteuern, natürlich nicht nachvollziehen.

Montag, 27. September 2010

Frankfurter Buchmesse: Zukunftsinitiative SPARKS

Branchentreff &
Handelsplatz
Vom 06.10. bis zum 10.10. findet die diesjährige Frankfurter Buchmesse statt. Unter dem Label Frankfurt SPARKS werden auf der gößten deutschen Literatutmesse die aktuellen Zukunfts-Themen Digitalisierung und Crossmedia aufgegriffen.

Ein Teil der Initiative will unter dem Namen "Hot Spot" Kontakte zwischen Verlagen und Unternehmen aus dem Bereich Technologie fördern. In verschiedenen Hallen finden sich thematisch sortiert Anbieter mobiler Lesegeräte, Hersteller von Software für Smartphones und Experten für den digitalen Vertrieb.

Der zweite Unterpunkt der Initiative SPARKS ist mehr auf den kreativen Sektor ausgerichtet. Unter dem Sublabel "StoryDrive" werden Möglichkeiten der crossmedialen Präsentation und Vermarktung von Geschichten ausgelotet. Es gibt eine Konferenz und einen Handelsplatz für Medienrechte (Film & Media Rights Centre).

Auf dem Marktplatz von "StoryDrive" präsentieren sich Unternehmen, die Ihren kreativen Output auf mehreren medialen Wegen zum Konsumenten transportieren oder Dienstleistungen dafür bereitstellen. Darunter sind die ARD, das Autorenportal erlesen.tv und die digitalen "Spürhunde" von Link-Busters.com, die auf das Auffinden illegal bereitgestellter Web-Inhalte im Auftrag der Rechteinhaber spezialisiert sind. [Foto: (c) Frankfurter Buchmesse]

Donnerstag, 23. September 2010

Adel Tawil: "Ich hab' ein Kind im Ohr"

Popsänger Tawil
macht Reklame
Der Schmusesänger Adel Tawil wirbt in TV-Spots mit dem Slogan "Ich hab' ein Kind im Ohr" für die Produkte des Unternehmens Kind. Die Firma stellt Hörgeräte und Ohr-Einsätze zum Hörschutz her.

Gegenüber horizont.net begründete der Sänger von Ich+Ich sein Engagement damit, dass er sich ein Leben ohne Hören und somit ohne Musik nicht vorstellen könne und rät allen Kids: "Macht Musik, besucht Konzerte, aber schützt eure Ohren".

Neben Adel Tawil leihen auch die Schauspieler Michael Degen und Herbert Knaup der Kampagne des Herstellers aus Großburgwedel bei Hannover ihre prominenten wenngleich leicht in die Jahre gekommenen Gesichter. Vermutlich spielten dabei nicht nur die edlen Motive eine Rolle, die der Musiker mit tunesischen und ägyptischen Wurzeln in seinem Kommentar durchblicken lässt. [Foto: cc-by-sa 3.0 Torsten Crull for Szenebilder]

Zune: Microsoft bietet international Media-Inhalte an

iTunes-Konkurrent
Zune
Microsoft steigt mit seinem Service Zune nun international ins Digitale Media-Business ein. Unter anderem in England, Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland kann man künftig über die Zunesoftware MP3s herunterladen.

Als Endgeräte für den Dienst kommen PCs und Smartphones mit Windows Phone 7 ebenso infrage wie eine XBox 360. Die Redmonder haben Musik von allen vier Majors zu bieten. Auch nicht physischer Film-Verleih und -Download gehören zu den Zune-Features.

Mit Zune besteht in einigen Ländern auch die Möglichkeit Songs zu streamen statt sie herunterzuladen. Für 9,99 EUR monatlich kann man in fast allen genannten europäischen Ländern Musik so oft online hören wie man möchte. In Deutschland steht dieser Dienst leider nicht zur Verfügung.

Auch hierzulande kann man Videos gegen eine Leihgebühr streamen oder aber downloaden und somit käuflich erwerben. Im Filmsegment arbeitet Microsoft unter anderem mit den Inhaltsanbietern Paramount Pictures und Warner Bros. zusammen.

Zune kommt auch nach Kanada, Australien und Neuseeland mit variierenden Service-Angeboten. Der entstandene Flickenteppich von Einschränkungen bei der Nutzung des Dienstes ist wohl den international abweichenden Bestimmungen im Urheberrecht geschuldet. [Foto: (c) Microsoft Corp.]

VCL Fim + Medien AG schlittert in die Pleite

Liquiditätsprobleme
bei VCL
Die VCL Film + Medien AG hat am 20. September einen Insolvenzantrag beim Langericht München gestellt. Trotz intensiven Bemühens sei die Sanierung des Utnernehmens außerhalb der Insolvenz nicht mehr möglich, ließ der unabhängige DVD-Programmanbieter in einer Ad-Hoc-Meldung verlauten.

Im Mai waren Verhandlungen zur Kooperation mit der SpiritON Media Group plc und der CCV Cinema UK Ltd geführt worden. Einer dieser Partner ist seinen Verpflichtungen wohl nicht nachgekommen und unterließ zugesicherte Investitionen an VCL.

Das börsennotierte Unternehmen hofft, dank noch eingehender Zahlungen die Krise noch vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens überwinden zu können. Notfalls mit Hilfe eines Insolvenzplans will die Gesellschaft wieder in die Erfolgsspur kommen. [Foto: (c) vcl.de]

Eine mögliche Pleite hätte indes überschaubare personelle Konsequenzen. Das Unternehmen zählt zum Zeitpunkt der Insolvenzmeldung vier Beschäftigte.

Montag, 20. September 2010

eMusic erweitert MP3-Katalog zum Relaunch

eMusic stellt sich
neu auf
Laut Reuters-Meldung führt der MP3-Anbieter eMusic derzeit Verhandlungen mit der Universal Music Group und EMI, um seinen Song-Katalog zum im November geplanten Relaunch von 10 auf dann 17 Mio. Tracks aufzustocken. Mit den beiden anderen Majors Sony Music und Warner Music Group kooperiert das Download-Portal schon.

Die Tochter von Dimesional Associates hat mit einem nicht unerheblichen Nutzerschwund zu kämpfen. Von 400.000 Mitgliedern im September 2008 sind nur 375.000 Abonennten auch jetzt noch aktiv.

Der MP3-Anbieter setzt im Gegensatz zu den Konkurrenten iTunes und Amazon auf monatliche Gebühren, die zu einer bestimmten Anzahl von Downloads berechtigen. In den USA fangen die Tarife bei 12 Dollar für 24 Songs an, in Deutschland kann man für 13,99 EUR 30 Lieder im Monat herunterladen.

eMusic soll nach dem Neustart der Seite auch offener gestaltet werden. Geschäftsführer Adam Klein will weg vom derzeit praktizierten Konzept kostenloser Lockangebote, die zahlende Kunden generieren sollen. Stattdessen soll es künftig möglich sein, die Verfügbarkeit von Songs schon vor Registrierung prüfen zu können.

Auch ein Service, der es erlaubt die erworbene Musik auf internetfähigen Endgeräten streamen zu lassen, ist im Gespräch. Laut Klein werden Modelle zur Lizenzierung eines solchen Angebots erörtert. [Foto: eMusic.com]

Stellenabbau und Neuausrichtung bei manroland

Vorstands-
vorsitzender
Gerd Finkbeiner
Die manroland AG, nach eigenen Angaben weltweit zweitgrößter Hersteller von Drucksystemen und Weltmarktführer beim Rollenoffset, hat Umstrukturierungen angekündigt. Der Vorstand und die Investoren einigten sich laut Pressemeldung darauf, den drei deutschen Standorten künftig eine klarere Aufgabenteilung zukommen zu lassen.

Der Standort für den Rollendruck bleibt Augsburg, für den Bogendruck ist nach wie vor das Werk in Plauen zuständig. In beiden Städten sollen in Zukunft nur noch komplexe Systeme zusammengebaut werden und die Montage erfolgen. In Plauen wird der Geschäftsbereich "Industrielle Fertigung" entstehen. Der sächsische Betrieb ist dann für Baugruppenmontage und  mechanische Fertigung für manroland und Drittfirmen zuständig.

Augsburg bleibt das Zentrum für große Drucksysteme für den Zeitungsdruck. Hinzu kommen die kleineren Einheiten zur Zeitungsproduktion, die bislang in Plauen gebaut wurden. Auch die zentral zu organisierenden Gruppenfunktionen sollen in der schwäbischen Metropole konzentriert werden. Die Gießerei in Offenbach liefert künftig Gussteile an die beiden anderen Standorte.

Aufgrund der sinkenden Nachfrage im Produkionssektor möchte der Konzern mehr auf Service setzen und in diesem Segment wachsen. Mit 300 Mitarbeitern soll das neue Standbein "Technische und Industrielle Dienstleistungen" aufgebaut werden. Dieser Bereich wird sich um die Verleihung von Fachkräften und Industrieberatung kümmern.

Leider werden im Rahmen der Restrukturierung 500 Arbeitsplätze abgebaut. Bis 2012 soll es nur noch 6000 Beschäftigte bei dem Unternehmen geben, das in Hochzeiten knapp 8000 Menschen in Lohn und Brot brachte. Die manroland AG beteuert, die Stellenkürzungen sozialverträglich vornehmen zu wollen und weist auf das gegenüber 2007 bereits um 30 Prozent gesunkene Auftragsvolumen von nunmehr 1,4 Milliarden Euro im Stammgeschäft hin.

Gerd Finkbeiner, Vorstandsvorsitzender der AG, betonte die Absicht, manroland als autonomen Konzern weiterführen zu wollen. "Mit unseren nun eingeleiteten Maßnahmen reagieren wir aktiv auf geänderte Rahmenbedingungen und positionieren uns, um auch künftig zu wachsen. Wir sind davon überzeugt, dass manroland diese Chancen als eigenständiges Unternehmen wahrnehmen sollte", sagte Finkbeiner. [Abbildung: manroland AG]

August bringt positive Entwicklung im Buchmarkt

Sarrazin-Machwerk
treibt Sachbuch-Umsatz
an
Der Monat August fiel für die Buchbranche positiv aus. Das teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in seinem jüngsten Newsletter mit. Demnach konnte die Branche in den Vertriebswegen Sortiment, Warenhaus und E-Commerce ein Umsatzplus von 7,9 Prozent im Vergleich zum August des letzen Jahres erreichen.

Verantwortlich für die positiven Zahlen sind vor allem Hardcover. Der Umsatz stieg in diesem Sektor im August um 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit Taschenbüchern im wurden im August 2010 0,7 Prozent Einnahmen erzielt als im Vorjahresmonat. Gute Zahlen meldet auch der Hörbuch-Sektor: Hier konnte ein Plus von 5,6 Prozent erzielt werden.

Generell zeigte sich die Branche zufrieden mit dem August. Alle Warengruppen lagen im Plus. Den größten Zuwachs konnten die Sachbücher mit 15,8 Prozent Plus erzielen. Im Bereich Geisteswissenschaften, Kunst und Musik wuchs der Umsatz um 10,1 Prozent. Literatur aus dem Bereich Sozialwissenschaften, Recht und Wirtschaft konnte 9,1 Prozent Plus für sich verbuchen.

Mit diesen guten Zahlen korrigiert sich die bisherige Bilanz des Buchmarktes nach oben. In den ersten acht Monaten des Jahres 2010 beträgt das Umsatzwachstum 0,9 Prozent. [Foto: (c) DVA Verlag / amazon.de]

Donnerstag, 16. September 2010

Online-Werbemarkt erreicht fast Zeitungsniveau

Trotz Beilagenflut:
Online-Werbung
holt auf
Der Markt für Werbung im Internet wird auch in diesem Jahr weiter kräftig anwachsen. Um 19% sollen die Werbespendings im Internet im Vergleich zu 2009 steigen. Das Geamtvolumen wird dann über 5 Milliarden Euro betragen. Das geht aus einer Prognose des Online Vermarkterkreises (OVK) hervor. Der OVK ist Teil des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW), der die Analyse mit veröffentlicht hat.

Der Anteil am gesamten Werbemarkt würde laut Vorhersage auf 18,8% steigen. Damit zieht der Reklamemarkt Online beinahe mit Printwerbung gleich, Zeitungen werden 2010 voraussichtlich 19,5% des Werbekuchens für sich verbuchen können.

Getrieben wird der Boom durch "klassische" Display-Werbung. 23% mehr Geld wird laut Prognose mit Bannern und Texteinblendungen umgesetzt, das entspräche rund 2,9 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Dabei geht die Tendenz eindeutig zum bewegten Bild. Die Einnahmen durch Videobanner werden sich verglichen mit 2009 fast verdoppeln.

Für den Umsatz aus dem Suchwortmarketing sagen die Analysen ein Plus von 15% auf 1,9 Milliarden Euro voraus. Auch der Bereich Affiliate wird nach Meinung des OVK wachsen. 339 Millionen Euro sollen in diesem Jahr mit Partner-Programmen erwirtschaftet werden, was ein Plus von 10 Prozent bedeuten würde. [Foto: cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Redaktions-Tarife: Sparen bei den Schwächsten?

Fast schon Rarität:
Zeitunglesen beim
Frühstück
Am 14.09. haben die Verhandlungen zu den Tarifverträgen für die Redaktionen der Tageszeitungen begonnen. Für die Arbeitgeber tritt der Bundesverband deutscher Zeitungsverleger (BDZV) an. Für die Arbeitnehmer setzen sich der Deutsche Journalisten Verband (DJV) und ver.di ein.

In einer BDZV-Pressemitteilung betont der Verband die weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen. Die Zahl der Leser sei weiter rückläufig. Auch für das Anzeigengeschäft ist laut BDZV in diesem Jahr keine positive Trendwende zu erkennen. Der Vertreter der Arbeitgeber kommen zu dem Schluss, dass Einsparungen nötig sind.

Um die Gehälter langjähriger Mitarbeiter nicht kürzen zu müssen schlagen die Verlagsvertreter vor, bei den Volontären und Berufseinsteigern zu sparen. Derzeit liegen die Bezüge für ein Volontariat bei knapp 1.500 EUR monatlich brutto im ersten Jahr der Mitarbeit. [Foto: cc-by-sa 3.0 agent-media.de]

Nachlese IFA: 3D - viel Technik, wenig Content

Avatar: auf Blu-ray,
aber nicht in 3D
Die IFA in Berlin ist vorbei. Ein Eindruck der diesjährigen Messe jedoch bleibt: 3D ist die Zukunft. Ausnahmslos jeder Hersteller von TV-Geräten präsentierte auch ein 3D-fähiges Gerät. Der Versuch, einen Fernseher ohne diese Funktion zu finden, glich der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen: Es gab sie faktisch nicht. Und dennoch: Beobachter bemängeln die fehlenden Inhalte zur Technik. So titelte das IT-Portal Golem.de: "Das 3D-Fernsehen verpasst seine Chance."

Als Anfang des Jahres auf der Consumer Electronics Show, der CES, in Las Vegas die 3D-Technik das Bild der Messe dominierte, war klar, dass sich auch die IFA diesem Trend anschließen würde. Die zahlreichen Aussteller warteten mit jeder Menge 3D auf. Angesichts der Masse an 3D-Technik entstand schnell der Eindruck: 3D ist ausgereift und fertig, das muss man haben. Von Kinderkrankheiten war die Rede, jedoch kaum erwähnenswert. Sogar die noch notwendige Brille will man über kurz oder lang unnötig machen.

Beide Messen zeigten jedoch deutlich, dass der Trend 3D noch lange nicht im Alltag angekommen ist. Denn wer sich nun tatsächlich einen 3D-Fernseher anschafft, wird schnell merken: Er hat fast nichts, was er sich auf seinem neuen Gerät ansehen kann. Es fehlen die Inhalte. Es gibt kaum Filme, Serien oder Spiele für die neue Technik.

Momentan gibt es ganze drei Filme im viel gelobten Format Blu-ray 3D auf dem deutschen Markt zu erwerben. Weitere drei Titel lassen sich über Umwege aus dem Ausland besorgen. Das macht zusammen ganze sechs Titel, die man auf Geräten abspielen soll, die momentan noch im vierstelligen Euro Bereich liegen. Sony kündigte zwar für seine Home Entertainment Sparte eine Reihe von Veröffentlichungen in den nächsten zwei Jahren an, konnte aber nicht mehr als sieben Titel konkret nennen. Besser sieht es aus, wenn man eine XBox 360 im Wohnzimmer stehen hat. Da arbeitet die Branche unter Hochdruck an 3D-Titeln und die Liste der bisher veröffentlichten Spiele ist um ein Vielfaches länger als die bisher erschienenen und noch geplanten 3D-Filme.

Kritisch dürften auch die Preise sein. Alleine die für das 3D-Erlebnis notwendigen Brillen kosten um die 100 Euro das Stück. Zudem sind die Produkte der einzelnen Hersteller zueinander nicht kompatibel. Wer also einen 3D-Fernseher von Samsung besitzt kann sich die Filme nicht mit einer Brille von Sony ansehen. Für die Branche bleibt also noch viel zu tun, um dem Hoffnungsträger 3D zum erwünschten Durchbruch zu verhelfen. [Foto: amazon.de]

Montag, 13. September 2010

MTV Video Music Awards: Lady Gaga räumt ab

Stilikone Lady Gaga
Gleich acht der begehrten Trophäen des MTV Video Music Awards 2010 gingen am Sonntag an Lady Gaga. Die Künstlerin gewann unter anderem in der Kategorie "Video Of The Year" mit Ihrem Clip zu "Bad Romance". Dieses Filmchen hatte es den Juroren offenbar besonders angetan. Es räumte auch die Awards für "Best Female Video", "Best Pop Video", "Best Choreography", "Best Direction" und "Best Editing" ab.

Eminem konnte dank "Not Afraid" immerhin zwei Auszeichnungen mit nach Hause nehmen. Der Hit-Clip des Sprechsängers, der die Show eröffnen durfte, wurde zum "Best Male Video" und "Best Hip Hop Video" gekürt.

Als bester neuer Künstler wurde Justin Bieber für seine Performance beim Song "Baby" gekürt, den er zusammen mit dem Ludacris, seines Zeichens Rapper und Schauspieler, eingesungen hat.

30 Seconds To Mars bekamen für den Fahrrad-Clip zu "Queens and Kings" den "Best Rock Video" Award. Die besten "Special Effects" wurden ebenfalls einer Rockband bescheinigt. Die britische Gruppe Muse holte die entprechende Trophäe mit  bewusst einfach gehaltenen Modellen im Video zu "Uprising". [Foto: cc-by-sa 2.0 John Robert Charlton]

Fanta 4 geben 3D-Konzerte Anzeigen

Thomas (3)D
Die Fantastischen Vier geben sich am 27. und 28. September im Varieté am Steintor die Ehre. Die Location in Halle an der Saale bietet einen würdigen Rahmen für die Übertragung des Events in 87 Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Als besonderer Clou ist der Gig in den Lichtspielhäusern dreidimensional zu sehen. Es ist das erste Konzert, das in 3D live in Kinos übertragen wird. Bereits seit einigen Monaten läuft ein Trailer in teilnehmenden Kinos, der auch auf YouTube zu sehen ist. Bild.de erklärte das Vorhaben der Fantas zudem in einem 3D-Video.

Ursprünglich war nur ein Aufttritt der deutschen HipHop-Instanz am 28.09. angesetzt worden. Nachdem die Tickets schnell ausverkauft waren, wurde schnell der Zusatztermin am 27.09. beschlossen. [Foto: cc-by-sa 3.0 weekender73 (Boris Macek) ]

Donnerstag, 9. September 2010

US-Zeitungen: Anzeigenmarkt noch rückläufig

cc-by-sa 2.0
Daniel R. Blume
Der amerikanische Werbemarkt für Zeitungen ist im zweiten Quartal 2010 wieder geschrumpft. Laut Erhebung der Newspaper Association of America (NAA) gingen die Spendings in Print und Online um 5,55%  auf 6,44 Milliarden Dollar verglichen mit dem Vorjahresquartal zurück. Mit gedruckten Anzeigen wurden 5,69 Milliarden Dollar erwirtschaftet, 744 Milliarden entfielen auf den Online-Markt. Damit gingen die Umsätze im Internet um 13,9% nach oben, im Printbereich um 7,6% nach unten.

Geben die Zahlen auch keinen Anlass zur Euphorie, so zeigt sich die Talfahrt doch gegenüber 2009 deutlich gebremst. Im letzten Jahr mussten die Verlage für Druckanzeigen in jedem Quartal Einbrüche von über 25% hinnehmen, und in den ersten drei Quartalen war auch der Online-Markt mit mehr als 13% Einbußen stark rückläufig.

Internetanzeigen sind seit 2003 Teil der NAA-Analysen. Seitdem bis einschließlich 2007 verdienten US-Zeitungen in jedem Quartal mehr als 10 Milliarden Dollar durch Werbung. Erst mit Einsetzen der Wirtschaftskrise 2008 wurde diese Marke wieder unterschritten.

Viele neue Blu-ray 3D-Titel geplant

Spider Man bald in 3D
Sony Pictures Home Entertainment äußerte sich erstmals auf der IFA über künftige Blu-ray 3D-Veröffentlichungen. Das berichtete das Portal heise online.

Demnach sollen bis 2012 mehrere Hollywood-Filme in einer stereoskopischen Fassung erscheinen. Als konkrete Titel nannte Sony die Animationsfilme "Jagdfieber" und "Monster House", die beide noch in diesem Jahr erhältlich sein sollen. Für 2011 nannte Sony bislang nur drei Titel: "The Green Hornet", eine Superhelden-Geschichte mit Cameron Diaz, den Horror-Action-Streifen "Priest" sowie die Neuverfilmung "Die Schlümpfe". Für das Jahr 2012 stehen bereits "Spider Man 4" und "Men in Black III" fest. Darüber hinaus möchte Sony noch in diesem Jahr eine Blu-ray Disc veröffentlichen, die ausgewählte Partien der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika auf 3D zeigt.

Sony sagte auch, man lehne langfristige Exklusiv-Vereinbarungen mit Hardware-Herstellern ab. Das Hollywood-Studio Dreamworks hatte zuletzt nach US-Medienberichten einen Vertrag mit Samsung darüber abgeschlossen, wonach der Film "Drachenzähmen leicht gemacht" die ersten 12 Monate nach der Veröffentlichung nur mit dem 3D-Kitt von Samsung erhätlich sein wird.

Andreas Ditter, Territory Managing Director bei Sony Pictures Home Entertainment, sagte gegenüber heise online, man arbeite unter Hochdruck daran, das Thema 3D so stark wie möglich voranzutreiben.

Neues zum Thema 3D konnte auch der Bezahlsender Sky vermelden. Er kündigte den Start seines 3D-Eventkanals für den 3. Oktober an. Die erste Übertragung soll dann der Finaltag des Golfturniers Ryder Cup sein.

Reform der Rundfunkgebühr in der Kritik

gez.de
Der Politik- und Medienblog Carta.info hat auf seiner Seite den jüngsten Entwurf für den 15. Rundfunkstaatsvertrag veröffentlicht. Darin geht es um eine Neuregelung der Rundfunkgebühren. Das neue System soll den sich schnell verändernden technischen Entwicklungen angepasst werden.

Künftig soll die Rundfunkgebühr nicht mehr pro Gerät berechnet werden, sondern pro Haushalt. So muss also jeder Haushalt einmal pro Monat einen Pauschalbetrag an die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) entrichten. Mit dieser Regelung möchte man Fälle wie die Klage eines Münsteraner Studenten aus dem Jahr 2008 vermeiden. Der Student besaß nur einen internetfähigen Computer, jedoch weder Radio noch Fernseher. Laut Westdeutschem Rundfunk hätte er für den Computer jedoch Rundfunkgebühren zahlen sollen, da er mit dem Gerät übers Internet auch Radio hören könne. Der Student klagte dagegen und bekam Recht. In seinem Urteil sagte das Münsteraner Gericht, dass alleine aus dem bloßen Besitz eines Computers noch nicht auf seinen Rundfunkempfang geschlossen werden könne. Ginge es danach, müssten alle technischen Neuerungen bedacht werden. So könne man auch mit einem entsprechend ausgestatteten Kühlschrank schon Radio hören.

Mit der Haushaltspauschale soll die Rundfunkgebühr also endlich angepasst werden. Die Neuregelung begünstigt Zweit- und Ferienwohnungen, die nicht mehr wie bisher der vollen Abgabenhöhe unterworfen sind. Laut Carta müssen für diese Nebenwohnungen nur noch ein Drittel der Gebühren entrichtet werden. Die neue Regelung benachteiligt hingegen mehr als 580.000 behinderte Menschen. Diese waren bislang von der Rundfunkgebühr ausgenommen. Nun soll der Nachteilsausgleich gestrichen werden. Blinde, sehbehinderte, hörgeschädigte und behinderte Menschen sollen künftig ebenfalls ein Drittel der Gebühren zahlen.

Kritik kommt auch aus der Wirtschaft: Während die Neuregelung große Unternehmen entlastet, müssten Kleinbetriebe und Unternehmen mit vielen Filialen draufzahlen. Je nachdem, wie viele Mitarbeiter ein Unternehmen beschäftigt, soll die Gebühr unterschiedlich oft fällig werden: Bei einer Mitarbeiterstärke von 5 bis 14 Personen muss dann einmal der volle Gebührenbetrag gezahlt werden, ab 15 Mitarbeitern zweimal, ab 50 Mitarbeitern viermal und ab 250 Mitarbeitern achtmal. Die Belastung pro Mitarbeiter sinkt also, je größer ein Unternehmen ist. Diese Staffelung soll jedoch nicht für das gesamte Unternehmen gelte, sondern nur für jede Betriebsstätte. Ein Unternehmen mit 200 Mitarbeitern, die alle am selben Standort arbeiten, zahlt vier Beiträge monatlich. Wenn die 200 Mitarbeiter aber auf fünf Filialen mit je 40 Kollegen arbeiten, müssten zehn Beiträge bezahlt werden. "Wir zahlen die Zeche für die neue GEZ-Gebühr", kritisierte Peter Konermann, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbandes der Dienstleistungsunternehmen, im Manager Magazin.

Der Autovermieter Erich Sixt hingegen sagte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, er halte die Neuregelung für Verfassungswidrig. Der Rundfunkbeitrag für gewerblich genutzte Autos, der zudem noch erhöht werden solle, stelle einen Systembruch dar, wenn künftig nicht mehr pro Gerät, sondern pro Haushalt und Betrieb kassiert werden soll.

Carta äußerte auf seinem Portal ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit des neuen Vertrages. Der sächsische Datenschutzbeauftragte Andres Schurig hatte im Juli 2010 in einem Interview mit der Sächsischen Zeitung von einer "Supermeldebehörde" gesprochen. Um die neuen Bestimmungen durchsetzen zu können, müsse erstmal ermittelt werden, wer alles in einem Haushalt lebe. Dazu könne sich die GEZ aber nicht alleine auf die Einwohnermeldeämter verlassen. Der neue Vertrag erlaubt der GEZ, solche Informationen einzutreiben und langfristig zu speichern. Die Autoren von Carta sprechen von einem "Bundesweiten Zentralregister GEZ" und davon, dass "die datenschutzrechtlichen Kollateralschäden abenteuerlich" seien.

Der neue Vertrag soll schon auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz der Länder am 29. September diesen Jahres verabschiedet werden. Die Neuregelung würde dann ab 2013 in Kraft treten. Wie hoch die zu zahlende Pauschale dann sein wird, ist noch nicht klar. Sie soll jedoch den bisherigen Höchstsatz nicht überschreiten. Dieser wird derzeit für den Besitz eines Fernsehgerätes fällig und beträgt 17,98 Euro pro Monat. Laut einem Bericht des SPIEGEL sollen durch die Neuregelung dennoch mehr als 800 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr zusammen kommen.

Dienstag, 7. September 2010

Keynotes auf der Medienwoche@IFA

© Medienboard
Berlin-Brandenburg
Uwe Völkner - Fox

Dagmar Reim
Die Veranstaltung Medienwoche@IFA, als Teil der Internationalen Funkausstellung in Berlin für Fachpublikum aus Rundfunk und Presse konzipiert, wurde gestern mit Keynotes und einer Diskussion eröffnet.

Zugeschaltet per Skype Videocall war BBC-Sprecherin Caroline Thomson. Leider brach die Verbindung kurzfristig ab. Die Bildtelefonie hat also auch im Jahre 2010 noch ihre Macken. Die Repräsentantin des britischen Senders sagte nach erfolgreichem Reconnect, man dürfe nicht vergessen, dass man das Geld anderer Leute ausgibt und sprach von konkreten Maßnahmen zur Restrukturierung.

RBB-Intendantin Dagmar Reim stieß ins selbe Horn und kündigte unter dem Motto "Less is More" auch Sparaktionen bei der ARD an. Trotz merhfacher Nachfrage der anderen Diskussionsteilnehmer ließ sie sich jedoch nicht auf konkrete Aussagen ein. Stefan Aust von N24 gab, wohl eher scherzhaft da aus naheliegenden Gründen, den Denkanstoß, Phoenix zu streichen.

Christoph Keese von Axel Springer lobte wie erwartet die Möglichkeiten von Apples App-Welt und hofft dank der Kiosk-App des iPad auch in der digitalen Welt mit Journalismus Geld verdienen zu können.

Sonntag, 5. September 2010

ARD & ZDF: Privatisierungsdebatte angestoßen

(c) VDZ
Wolfgang Fürstner
Der Verband deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) schießt weiter gegen die öffentlich rechtlichen Sendeanstalten. In einem SZ-Interview äußerte der Hauptgeschäftsführer Wolfgang Fürstner nun den Vorschlag, ARD und ZDF ganz oder teilweise zu privatisieren.

Eine Öffnung der, wie Fürstner formuliert, "staatlich finanzierten Mediengiganten" für private Anbieter würde nach seiner Meinung die GEZ-Gebühren senken. Der Verkauf der französischen "ARD" namens TF1 ist bereits 1987 vonstatten gegangen, insofern zeichnet Fürstner ein realisierbares Szenario.

Hintergrund der Attacke gegen das öffentlich rechtliche System ist jedoch sicher nicht die Sorge um die Gebührenzahler. Die Verleger sehen in den mit GEZ-Gebühren finanzierten Seiten Konkurrenz für eigene redaktionelle Web- und Mobilangebote.

In Unterlagen des NDR-Rundfunkrats war Anfang des Jahres die Forderung, Inhalte von tagesschau.de künftig ohne den vom Rundfunkstaatsvertrag verlangten Dreistufentest erweitern zu können, den Zeitungsmachern sauer aufgestoßen. Das Prüfverfahren soll unter anderem sicher stellen, dass öffentlich rechtliche Inhalte nicht schädlich in den freien Wettbewerb eingreifen. Der Dreistufentest wird aufgrund schwammiger Formulierungen jedoch auch als bürokratisches Monster kritisiert, das den schnelllebigen Onlinemedien kaum angemessen ist.

Seit die Regelung am 1. Juni 2009 beschlossen wurde, haben die Sender ihre Seiten trotzdem bereits mächtig ausgedünnt. Seit dem 1. September müssen alle Inhalte dem Dreistufentest standhalten. Den Verlegerverbänden gehen die erfolgten Löschungen jedoch nicht weit genug. Die umfangreichen Sichtungen, Begutachtungen und Änderungen sollen einen zweistelligen Millionenbetrag verschlungen haben, wie aus einer weiteren SZ-Meldung hervorgeht.

Telekom sendet in 3D

(c) telekom
Die Telekom bietet ab sofort Fernsehen im 3D-Format an. Über ihr Angebot IPTV, darunter versteht man Fernsehen über eine Internetverbindung, kann der Kunde nun ausgewählte Filme kostenpflichtig herunterladen und mit der passenden technischen Ausrüstung in seinem Wohnzimmer ansehen. Damit schließt sich die Telekom dem Bezahl-Sender Sky an, der ab Oktober diesen Jahres ebenfalls einen 3D-Sender in sein Angebot aufnimmt.

Telekom-Sprecher Malte Reinhardt kündigte gegenüber Bild.de an, die ersten beiden auf IPTV verfügbaren Titel werden der Animationsfilm "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen" und der Action-Kracher "Kampf der Titanen" sein. Nach und nach sollen weitere 3D-Filme folgen. Darüber hinaus sollen Dokumentationen im Discovery Channel und Erotik-Inhalte auf 3D zu sehen seien. Wie Sky möchte auch die Telekom zur Rückrunde der Fußball-Bundesliga jeweils ein aktuelles Spiel pro Spieltag in 3D zeigen. Weitere Sportangebote in 3D könnten im Fernseh-Archiv abgerufen werden.

Die Kosten für das zusätzliche Programm sollen zunächst nicht steigen, ließ die Telekom verlauten. Demnach wird das neue 3D-Angebot genauso viel wie der bisherige "Entertain"-Tarif der Telekom kosten. Jeder angesehene Film muss einzeln bezahlt werden. Für einen Preis von 4,99 Euro kann der Nutzer den Film dann 24 Stunden lang nutzen.

An Technik wird ein 3D-fähiger Fernseher mit dazugehöriger Spezialbrille benötigt. Die bislang genutzten Receiver der Telekom sind bereits in der Lage, die 3D-Signale zu übertragen. Die Telekom will bis Ende des Jahres 1,5 Millionen Nutzer für ihr IPTV-Angebot gewinnen, zuletzt waren es 1,3 Millionen. Christian P. Illek, Geschäftsführer des Bereiches Marketing der Telekom, ist vom dem Erfolg des Internet-Fernsehens überzeugt. „Damit unterstreichen wir die Innovationskraft der Deutschen Telekom und stellen erneut die Zukunftssicherheit von Entertain eindrucksvoll unter Beweis", sagte er gegenüber netzwelt.de.

Googles Musik-Dienst nimmt Gestalt an

google.de
Internetgigant Google möchte in das Musik-Download Geschäft einsteigen. Derzeit verhandelt Google laut Mitteilung der Welt mit verschiedenen Musik-Labels.

Der Service soll den Nutzern die Möglichkeit eröffnen, die Musikstücke überall abzuspielen und nicht nur auf dem Gerät, auf dem der Song heruntergeladen worden ist. Andy Rubin, Googles Chef für mobile Plattformen ist derzeit auf Präsentations- und Werbetour bei den Labels. Rubin war schon maßgeblich für das Android-System für Smartphones verantwortlich.

Die Musikindustrie kann von der Rivalität zwischen Google und Platzhirsch Apple profitieren. Der Onlineriese dürfte es allerdings nicht leicht haben, sich gegen Apple durchzusetzen, da das Unternehmen mit iTunes etwa 70 Prozent aller digitalen Musikverkäufe in den USA kontrolliert. Andy Rubin ließ trotzdem verlauten, er hoffe, dass Googles Angebot bis zum Weihnachtsgeschäft starten könne. Einen konkreten Namen für den Service nannte er bislang nicht.

Apple startet Musik-Netzwerk Ping

(c) Apple Inc.
iTunes 10
bringt Ping
Apple-Chef Steve Jobs kündigte Anfang dieser Woche an, man werde endlich mit dem Online-Netzwerk Ping starten. Ping soll eine Mischung aus Facebook und Twitter sein, sich aber komplett um Musik drehen. So ein Bericht von it-news-world.

Das Prinzip von Ping ist einfach: Anwender der Apple-Musiksoftware iTunes sollen sich über die Plattform mit Freunden und Bekannten über aktuelle Titel unterhalten und austauschen können. Ping wirbt ebenfalls damit, dass hochkarätige Künstler wie Popsängerin Lady Gaga oder die Band U2 eine eigene Seite auf Ping unterhalten werden. So sollen Fans mit ihren Idolen kommunzieren können oder sich über Konzerte und Gigs informieren. Es soll den Nutzern auch erheblich leichter fallen, durch die von anderen Nutzern erhaltenen Tipps die interessantesten Songs aus dem 12 Millionen Songs Angebot von iTunes zu finden.

Der Gedanke dahinter ist ebenso einfach: Apple spekuliert darauf, dass die Debatten auf der Plattform die Nutzer dazu animieren, sich im iTunes Shop die Songs auch zu kaufen.

Die Idee selbst indes ist nicht gänzlich neu: Microsoft versuchte bereits vor Jahren, seinen Musikplayer Zune über ein Social Network mit dem Namen "Zuune Social" bekannt zu machen. Der Versuch scheiterte an der geringen Popularität von Zune, die wenigen registrierten Nutzer der Plattform konnten kaum Gleichgesinnte zum Austauschen finden. Apple hingegen kann auf einen gewaltigen Kundenstamm von 160 Millionen registrierten iTunes-Kunden zurück greifen.

Om Malik, Chef des Technologie-Portals GigaOM ist von dem Erfolg der Plattform überzeugt. "Es gibt drei Medientypen, über die wir gerne sprechen: Filme, die wir sehen, Musik, die wir uns anhören und Bücher, die wir gerade lesen. Das ist eine akzeptierte soziale Norm. Tatsächlich bauen viele persönliche Beziehungen auf der Vorliebe für einen bestimmten Film auf. Und viele Freundschaften haben mit einer individuell zusammengestellten Musikkassette begonnen," ließ er verlauten.

Apple möchte Ping auch durch den behutsamen Umgang mit dem Thema Datensicherheit für Nutzer attraktiv machen. Im Gegensatz zum Branchen-Giganten Facebook, der derzeit das weltweit meistgenutze Online-Netzwerk ist, soll mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der Nutzer genommen werden. So muss der Nutzer vorher explizit zustimmen, dass er von anderen Anwendern kontaktiert werden kann. Außerdem kann eingestellt werden, wer alles die musikalischen Vorlieben sehen kann.

Samsung macht dem iPad Konkurrenz

(c) samsung
Galaxy Tab
Samsung rüttelt am Thron des iPads: Das Unternehmen kündigte an, man werde auf der vom 3. bis 8. September statt findenden IFA seinen Tablet-Computer, das Galaxy Tab, vorstellen. Dieser soll deutlich kleiner und leichter sein als das iPad. Als Betriebssystem fungiert das von Google entwickelte Android.

Im Gesamten soll das Galaxy Tab 7 Zoll groß sein und 380 Gramm wiegen. Das entspricht etwa der Hälfte des UMTS-iPads, das dafür aber ein größeres Display bietet. Das LCD-Display des Galaxy Tabs verfügt über eine Auflösung von 1024 x 600 Pixel. In dem Gerät selbst steckt auch ein vollwertiges Mobilfunktelefon. Damit ähnelt das Tablet fast einem Smartphone. Durch die hohe Bildschirmauflösung wird das Gerät aber um einiges attraktiver.

Auch bei der Hardware-Austattung hat Samsung nicht gespart: Das Galaxy Tab enthält alle technischen Rafinessen, die man von aktuellen High-End-Smartphones kennt. So befinden sich zwei 3,2 Megapixel-Kameras auf dem Gerät: Eine auf der Rückseite mit Blitz für Fotos und eine auf der Vorderseite für Videogespräche. Ein 1-GHz-Prozessor soll für vollen Mediengenuss sorgen. Ins Internet kommt der Nutzer über das integrierte UMTS-Modul inklusive HSPA und GPS. Ein Kabel-Headset wird mitgeliefert, das kostenpflichtige Zubehörprogramm umfasst Dockingstationen mit HDMI-Ausgang sowie eine Autohalterung. Der interne Speicher wird zunächst bei 16 Gigabyte liegen, kann aber mit microSD-Karten erweitert werden. Samsung plant jedoch eine Version mit 32 Gigabyte-Speicher, die allerdings erst später auf den Markt kommen soll.

Laut Samsung wird der Nutzer neben allen aktuellen Google-Apps wie zum Beispiel dem Flash-Player, Google Mail oder Navigationsprogrammen, auch eigene von Samsung entwickelte Programme herunterladen können. So wird man beispielsweise im Music Hub Musik kaufen können und im Readers Hub Zeitungen, Zeitschriften und Bücher.

Das für das Lesen von E-Books verantwortliche App erinnert jedoch stark an Apples iBooks. Die heruntergeladenen Bücher liegen in einem virtuellen Holzregal, beim Blättern werden die Seiten hübsch animiert. Bisher arbeitet Samsung fest mit dem Libri-Verlag zusammen, weitere Partnerschaften wolle man demnächst verkünden.

Das Galaxy Tab wird jedoch kein Schnäppchen werden. Mit 800 Euro kostet die 16 Gigabyte-Variante ohne Vertrag genauso viel wie das iPad mit UMTS und 64 Gigabyte-Speicher. Laut Samsung werden alle vier großen Mobilfunkanbieter das Galaxy Tab jedoch ab Anfang Oktober vertreiben.

Donnerstag, 2. September 2010

In eigener Sache: Mailverzögerung wegen Serverumzug

Aufgrund des am vergangenen Wochenende erfolgten Umzugs von agent-media.de auf einen neuen, leistungsfähigeren Server ist es zu einem Ausfall der Auslieferung von System-E-Mails gekommen.

Betroffen sind Newsletter und E-Mails bezüglich Anfragen. Wir bitten Sie, den Posteingang Ihres agent media-Kontos zu checken, um über aktuelle Auftragsanfragen auf dem Laufenden zu bleiben. Das Problem wurde behoben, der Versand der "stecken gebliebenen" E-Mails erfolgt in den nächsten Stunden.

Aufgrund des technischen Problems können in den nächsten Stunden und Tagen E-Mails doppelt versandt werden. Wir bitten dies ggf. zu entschuldigen.

Umsatzeinbußen bei Universal Music

cc-by-sa 2.0
Michael Spencer
Lady Gaga
Das erste Halbjahr 2010 ging laut Musikwoche für das Plattenlabel Universal Music Group (UMG) mit Umsatzeinbußen von 5,4 Prozent zu Ende. 1,9 Milliarden Euro nahm das Unternehmen in diesem Zeitraum ein. Rechnet man Schwankungen bei der Umrechnung von Währungen heraus, ergibt sich sogar ein Minus von 7,9%.

159 Millionen Euro konnte der Konzern als Gewinn vor Steuern (EBITA) verbuchen. Das sind 24,6% weniger als im Vorjahr. Um fluktuierende Wechselkurse bereinigt ist das Ergebnis verglichen mit den ersten sechs Monaten 2009 sogar um 28% geschrumpft.

Trotz zugkräftiger Künstler wie Lady Gaga, Eminem und der Black Eyed Peas ist es dem Major wieder nicht gelungen, das nachlassende Kaufinteresse bei CDs mit den laut Konzernangaben weiterhin positiven Entwicklungen im Digitalgeschäft und im Merchandising auszugleichen.

Amazon möchte Filme per Stream anbieten

cc-by-sa 3.0 Deirdre
Amazon will
Filmklassiker streamen
Passend zu den gerade bekannt gewordenen Plänen der Videoplattform YouTube, Hollywood-Blockbuster per Stream kostenpflichtig anzubieten, kündigte Amazon ein ähnliches Angebot an.

Im Gegensatz zu dem von YouTube geplanten Dienst soll das Videomaterial, das Amazon anbieten möchte, aus älteren Filmen bestehen. YouTube möchte Blockbuster gleichzeitig zu dem jeweiligen DVD-Release zeigen. Als Begründung gab Amazon an, dass die Medienunternehmen ihr Geschäft weniger bedroht sehen, wenn keine aktuellen Filme zu sehen seien. Derzeit verhandelt Amazon laut Wall Street Journal mit mehreren US-Medienfirmen, darunter NBC Universal, News Corporation, Time Warner und Viacom.

Der Live-Stream soll auf PCs, internetfähigen Fernsehern, über Blu-Ray-Player und auf der Spielekonsole Xbox 360 abspielbar sein. Amazon bietet bereits Episoden von Fernsehserien auf diesen Plattformen an.

Es ist indes noch nicht sicher, ob der Dienst tatsächlich starten wird. Laut Wall Street Journal soll das Angebot pünktlich zu Weihnachten verfügbar sein. Das hänge jedoch davon ab, ob Amazon genug Partner finde. Zwei Medienunternehmen seien jedoch an einer Zusammenarbeit mit Amazon interessiert. Weniger attraktiv dürfte das Ganze jedoch für NBC Universal und die News Corporation sein. Diese betreiben den Joint Venture Hulu, für den Amazons Angebot eine direkte Konkurrenz darstellen würde.

Bertelsmann hebt Gewinnprognose an

Cash-Cow RTL
Europas größter Medienkonzern Bertelsmann kann seine bisherigen Prognosen nach oben korrigieren. Das Unternehmen gab in einer Pressemeldung an, man habe das Operating Ebit im ersten Halbjahr dieses Jahres von 497 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 755 Millionen Euro steigern können. Das Ergebnis liegt sogar mit 246 Millionen Euro im Plus. Im ersten Halbjahr 2009 machte Bertelsmann hier noch einen Verlust von 333 Millionen Euro.

Aufgrund der erfreuhlichen Entwicklung korrigiert das Unternehmen nun seine Prognose. "Den in Aussicht gestellten Korridor von 400 bis 500 Millionen Euro beim Konzernergebnis heben wir auf einen Wert von mehr als 500 Millionen Euro an", sagt Finanzvorstand Thomas Rabe. Das stellt eine deutliche Verbesserung dar. Im Jahr 2009 lag der Gewinn der Gütersloher mit 35 Millionen Euro nur knapp vor der Verlustgrenze.

Die positiven Zahlen gehen vor allem auf den harten Sparkurs des Unternehmens zurück. Das zeigt sich darin, dass der Umsatz um nur vier Prozent auf 7,4 Milliarden Euro gestiegen ist. Die positiven Zahlen beruhen also nicht auf einem Wiedererstarken der Werbemärkte. Im vergangenen Jahr hatte Bertelsmann seine Kosten um rund eine Milliarde Euro gesenkt.

Für die Zuwächse zeichnen vor allem die werbegeprägten Bereiche des Unternehmens verantwortlich. Die traditionell den Löwenanteil zum Ergebnis beitragende Cash-Cow RTL Group konnte im ersten Halbjahr 2010 ein Rekordergebnis von 533 Millionen Euro melden. Die Verlagstochter Gruner + Jahr konnte ihr Operating Ebit von 55 auf 130 Millionen Euro steigern. Allerdings liegt der Umsatz konstant bei 1,217 Milliarden Euro. Die Verlagsgruppe Random House konnte ihren operativen Ertrag von 20 auf 40 Millionen Euro verdoppeln. Auch der Umsatz stieg leicht von 734 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte 2009 auf 791 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2010. Verantwortlich hierfür sei vor allem der rasant steigende Absatz von E-Books.

Weniger gut steht die Dienstleistungstochter Arvato dar, die nach RTL der zweitwichtigste Umsatzbringer im Haus ist. Der Umsatz stieg hier zwar leicht auf 2,312 Milliarden Euro. Das Ergebnis sank jedoch um 4 Millionen Euro auf insgesamt nur noch 99 Millionen Euro. Dafür verantwortlich sind die Spätfolgen der Wirtschaftskrise, mit der Arvato noch zu kämpfen hat. Auch die kleinste Sparte von Bertelsmann, die Direct Group, schwächelt und zeichnet einen operativen Verlust von 6 Millionen Euro.

Konzernchef Hartmut Ostrowski zeigt sich trotzdem optimistisch: "Wir sind für die Zukunft gut gerüstet und entwickeln unsere vielfältigen Geschäfte konsequent weiter. Dabei spielt der gesamte Bereich der Digitalisierung eine zunehmend wichtigere Rolle," sagte er.