Dienstag, 27. Juli 2010

iPad lässt Pornoindustrie frohlocken

Mit der Nackigkeit ist das so eine Sache - was der abgebrühte Westeuropäer schon gar nicht mehr wahrnimmt, treibt dem christlich bewegten US-Amerikaner schon die Schamesröte ins Gesicht und den arabischen Muselmann gleich auf die Palme.

Das kann zu einem Problem werden für weltweit vermarktete Produkte. Disney hat immer peinlich genau darauf geachtet, in diesem Minenfeld keine Angriffsfläche zu bieten und Apple tat es dem Mickey Maus Konzern im Frühjahr dieses Jahres gleich und ließ kurzerhand tausender Apps für das iPhone aus dem App Store entfernen, um besorgten Moralwächtern keinen Grund zu liefern, die Produkte aus dem Hause Apple als Geräte der Unzucht zu diffamieren. "Niemals sollen Pornostreifen auf meinen Geräten laufen", schwor Jobs damals noch.

Umso ärgerlicher für ihn, dass das neue Zugpferd von Steve Jobs IT Schmiede, das iPad, sich gerade bei den Freunden des frivolen Freizeitvergnügens allergrößter Beliebtheit zu erfreuen scheint. Aufgrund seiner einfachen Bedienbarkeit für den schnellen und mobilen Zugriff auf multimediale Inhalte geradezu prädestiniert, verhilft es der Sexindustrie zu einem unverhofften Aufschwung. So zitiert die Wirtschaftswoche Brancheninsider, die von höheren zweistelligen Wachstumsraten von kostenlosen und kostenpflichtigen Erotikangeboten im Netz berichten, die mit dem Verkaufsstart des iPad einhergingen. Schon wird das iPad als "PornPad" tituliert und vom "Heiligen Gral der Pornoindustrie" geschwärmt. Des einen Freud, des anderen Leid - vielleicht erleben wir bald ein Zensur-Update von Apple, das die Betrachtung fragwürdiger Inhalte gleich verhindert.

Montag, 26. Juli 2010

gamescom mit musikalischem Rahmenprogramm

Unter dem Motto "Celebrate the Games" wird die Video-Spielemesse gamescom vom 18.-22. August in der Koelnmesse stattfinden. Der erste Tag ist dabei Fachpublikum vorbehalten. In der Business Area können Branchenvertreter Kontakte an den ersten vier Messetagen knüpfen.

Für Privatbesucher, allen voran passionierte Daddler, geht es dann am Donnerstag, den 19. August los. Für die meist jungen Besucher gibt es wieder die günstige Möglichkeit, im naheliegenden Jugendpark zu zelten.

Für das angegliederte Musik-Event gamescom Festival wurde ein propperes Line-Up auf die Beine gestellt. Beim Eröffnungskonzert am 18. August am Tanzbrunnen geben sich die norddeutschen Bands Revolverheld und Stanfour die Ehre. Am Wochenende werden dann unter anderem 2Raumwohnung, Shout Out Louds, Dúné und Goldhawk die Bühnen in der Kölner Innenstadt kostenlos rocken.
[Foto: Revolverheld-Frontmann Johannes Strate | cc-by-sa 3.0 ChrisHH]

Samstag, 24. Juli 2010

Microsoft zieht mit Quartalszahlen nach

Nach Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen des IT Riesen Apple bilanzierte nun Konkurrent Microsoft.  Der Gewinn vor Steuern konnte nach Mitteilung des Unternehmens dank der positiven Resonanz des neuen Betriebssystems Windows 7 um fast die Hälfte auf etwa 4,52 Milliarden US Dollar gesteigert werden bei einem Umsatzplus von 22 Prozent auf ca. 16,04 Milliarden Dollar.

Damit liegt der Branchenprimus aus Redmond unverändert deutlich vor seinem Konkurrenten Apple. Trotzdem scheinen die Zahlen von Steve Jobs und Co. bei den internationalen Beobachtern weit mehr Euphorie zu wecken als die des als bieder und technologischen Entwicklungen meist einen Schritt hinterherhinkend geltenden Pendant Microsoft. Zumindest in Punkto Image und Inszenierung hat Apple also die Nase deutlich vorne - ein nicht unwichtiger und mehr und mehr zum Tragen kommender Vorteil bei der Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen.

Apple-Quartalszahlen: Milliardenumsatz mit iTunes

Apple hat seine aktuellen Quartalszahlen präsentiert. Der Umsatz beträgt 15,7 Milliarden bei einem Gewinn von 3,25 Milliarden Dollar. Neben 9,4 Mio. iPods und 8,4 Mio. iPhones wurden auch bereits 3,27 Mio. iPads in dem Abrechnungszeitraum verkauft. Von den mit dem Betriebssystem iOS ausgestatetten Geräten iPhone, iPod Touch und iPad wurden insgesamt 100 Mio. Stück abgesetzt.

Der App Store beinhaltet derzeit etwa 225.000 Programme. 11.000 davon sind speziell für das iPad konzipiert. Fünf Milliarden Downloads wurden seit Eröffnung des virtuellen Ladens getätigt.

Beeindruckend auch die Zahlen für den iTunes Store. Darüber heruntergeladene Media-Inhalte (Musik, Apps, TV-Sendungen und Filme) brachten dem Konzern um Vertriebsguru Steve Jobs eine Milliarde Dollar Umsatz, ein Plus von 25% gegenüber dem Vorquartal.

Zahlen zum neuen iPhone 4 beinhaltet der Quartalsbericht nicht, da das Gerät erst zum Ende des Zeitraums in die Läden kam. Das neue Smartphone machte zuletzt mehr mit den kaum zu verschmerzenden Empfangsproblemen als durch sein überragendes Display und die stark verbesserte Kamerahardware von sich reden.

Eine für iPhone4-Kunden kostenlose Hülle soll die Leistung des Handys bald stabilisieren, versprach Apples Finanzvorstand Peter Oppenheimer. Diese Nachbesserung wird das Medienunternehmen 175 Mio. Dollar kosten.

Dienstag, 20. Juli 2010

eBook Boom bei amazon USA

Laut Mitteilung von amazon.com verkauft der Internethändler in den USA mittlerweile mehr eBooks als Hardcover-Bücher.

Demnach wurden im Zeitraum April bis Ende Juni 2010 pro 100 verkaufter Hardcover-Buchausgaben 143 Kindle-Bücher abgesetzt. Im Juni selbst kamen auf 100 Hardcoverausgaben sogar 180 digitale Versionen. Gratisexemplare, die amazon bei urheberrechtsfreien Publikationen ebenfalls für den Kindle anbietet, seien dabei noch nicht eingerechnet worden, so das Unternehmen.

Amazon bietet mit dem Kindle in den USA seit 2007 ein mobiles Gerät, mit dem digitale Bücher und Zeitungen bei amazon heruntergeladen und gelesen werden können. Die Preissenkung des Kindle infolge des Erfolges von Apples iPad dürfte wohl wesentlich zu den jüngsten Verkaufserfolgen beigetragen haben. In Deutschland kann man den Kindle nur über den Umweg der amerikanischen amazon-Seite beziehen.

Unterhaltungsmarkt bleibt stabil

Der Entertainment-Markt hat sich im abgelaufenen Halbjahr 2010 zumindest im Absatz als stabil herausgestellt. Dies berichtet media control vor dem Hintergrund einer Studie der GfK. Durch steigende Zahlen im Bereich legaler digitaler Downloads konnte besonders die Musikbranche im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2009 zulegen.

41% aller verkauften Songs und Alben gingen in digitaler Form an die Konsumenten. Trotzdem ist der Umsatz in der Musik-Industrie weiter rückläufig.

In der Buch- und Videospiel-Industrie war hingegen in den ersten sechs Monaten sowohl Absatz als auch Umsatz rückläufig.

Gemessen an den Einnahmen entfällt mehr als die Hälfte (52,6%) des Unterhaltungsmarkts auf den Buchhandel. Jeder fünfte Euro (20,0%) wird für physische Tonträger und Musik-Downloads ausgegeben.
[Foto: Bücher: Rückgrat des Unterhaltungsmarkts | cc-by-sa 3.0 Dr. Marcus Gossler]

Musikwirtschaft verzeichnet Wachstum

Eine Nachricht aus Schweden im Zusammenhang mit der Musikindustrie oder Downloads gab in der Vergangenheit meist keinen Anlass zu Freudensprüngen und beschäftigte sich vor allem mit The Pirate Bay und den Problemen, mit denen sich die Musikwirtschaft (wie die Kreativwirtschaft im Allgemeinen) im weltweiten Netz konfrontiert sieht.

Diesmal aber flattert uns eine gute Nachricht aus dem Land der Elche auf den Tisch: laut Bericht der IFPI Schwedens verzeichnete die dortige Musikwirtschaft im ersten Halbjahr 2010 ein Umsatzplus von 1,7 Prozent. Da bereits 2009 ein Zuwachs verbucht werden konnte, scheint die Entwicklung eher Trend denn Ausrutscher zu sein.

Zwar gingen die Albumverkäufe in physischer Form um knapp 18 Prozent zurück, dies wurde jedoch durch einen Zuwachs bei den Downloads (plus 18,6 %) und bei Streamingangeboten (plus 242 %) überkompensiert.

Der Anteil der im digitalen Bereich generierten Umsätze an den Gesamteinnahmen der Musikwirtschaft liegt in Schweden mittlerweile bei fast einem Drittel.

Anti-Piraterie-Abkommen: Stand der Verhandlungen

Über die Seiten der Internet-Freiheitsverfechter von La Quadrature ist ein aktueller Entwurf des geplanten Anti Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) ins Netz gelangt. Das Anti-Piraterie-Abkommen wird zur Zeit von den USA, der EU sowie Japan, Südkorea, Australien, Singapur, Neuseeland, Mexiko, Jordanien, Marokko, den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Schweiz diskutiert.

Zu den meist schwammig formulierten Absichtserklärungen gehört die Einbindung der Internetprovider in die Verfolgung von Online-Copyright-Delikten. Uneinigkeit besteht bereits in der Strafbarkeit von Verfahren, die Schutzmaßnahmen wie DRM umgehen.

Die EU-Kommission hatte den Parlamentsmitglieder Stillschweigen über die Vertragsverhandlungen verordnet. Der Ausschluss der Öffentlichkeit, für sich genommen bereits ein Affront gegen die Demokratie, schürt bei Online-Liberalen Ängste vor künftigen datenschutzrechtlich bedenklichen Eingriffen.
[Foto: cc-by-sa 3.0 agent-media]

Sonntag, 18. Juli 2010

Robbie wieder im Studio mit Take That

Wenn selbst seriöse Medien wie das ZDF heute journal darüber berichten, dürfen auch wir nicht schweigen und müssen wohl unserer Chronistenpflicht Folge leisten und unsere Leser darüber informieren, dass Robbie Williams und die übrigen Mitglieder von Take That an einem neuen Album arbeiten.

Zum ersten Mal nach dem Split der Fab Five im Jahr 1995 rauften sich die fünf lange Zeit zerstrittenen britischen Musiker wieder dazu auf, gemeinsam an neuen Songs zu arbeiten. Wie die Band auf ihrer Homepage verkündete, ist die Veröffentlichung des neuen Studioalbums im November dieses Jahres geplant.

Dass Robbie Williams den Weg zurück zu seinen Kumpels nur deswegen gefunden hat, weil seine Solokarriere zuletzt arg in Stottern geriet, ist natürlich ein gemeiner Verdacht, dem jegliche Grundlage fehlt.

Fans der mittlerweile zur Mangroup gereiften erfolgreichsten Boygroup  der 90er Jahre werden sich solche Gedanken sicher nicht machen und dürften sich über die Wiedervereinigung vorbehaltlos freuen -kreisch!

Nach dem Ausstieg von Robbie Williams verkündeten die verbliebenen Bandmitglieder Garry Barlow, Mark Owen, Howard Donald und Jason Orange 1996 das Ende der Gruppe. Im Jahr 2005 starteten sie ohne Mr. Williams nach mehr oder weniger erfolglosen Soloversuchen ein Comeback, dem sich nun das Enfant Terrible der Band anschließt.  [Foto: cc-by-sa 2.0 Jeanie Mackinder]

Game Over für The Games Company?

Laut Bericht von Golem.de hat der Berliner Computerspielepublisher und -entwickler "The Games Company" Insolvenz angemeldet. Zu diesem Schritt entschloss sich das Unternehmen demnach nur wenige Tage nach dem Rücktritt der Geschäftsführung, die sich mit einer Investorengruppe nicht auf eine Unternehmensstrategie einigen konnten.

Ungeachtet dessen haben die Investoren dem Bericht zufolge fest eingeplante Zahlungen in Millionenhöhe nicht geleistet, weswegen der Softwareschmiede nun die Mittel für den laufenden Betrieb fehlen.

Mit The Games Company geht 2010 bereits der zweite renommierte deutsche Spieleentwickler in die Insolvenz : Im Mai 2010 sah sich Radon Labs zu dem gleichen Schritt gezwungen.

Inwieweit The Games Company vielleicht doch noch gerettet werden und Investoren gefunden werden können, bleibt unterdessen vorerst offen. [Foto: the-games-company.com]

Donnerstag, 15. Juli 2010

Hörbuch-Umsätze brechen ein

Im Juni hatte der Buchhandel ein Umsatzminus von 1,1% verglichen mit dem Vorjahresmonat zu verkraften. Die Hörbuch-Erträge knickten mit Einbußen von -10% besonders stark ein. Auch Taschenbücher (-4,4%) brachten weniger ein als vor Jahresfrist. Nur mit der dritten Editionsform, den Hard- und Softcovern, konnte ein Umsatzplus von 1,0% erwirtschaftet werden.

Die Erhebung "Branchenmonitor Buch", die der GfK im Auftrag des Börsenvereins des deutschen Buchhandels durchführt, umfasst die Vertriebswege Sortiment, E-Commerce und Warenhaus, die etwa zwei Drittel des Buchmarktes ausmachen.

Kumuliert über das erste Halbjahr gingen die Buchmarktumsätze in diesen Absatzkanälen um 0,5% zurück, der Sortimentsbuchhandel musste in diesem Zeitraum sogar ein Minus von 4,2% hinnehmen. Ein Beleg dafür, dass das Internet immer mehr Käuferschichten an sich zieht.

iTunes-User wollen Musik aus der Cloud

Wie eine aktuelle Studie der Marktforscher der NPD Group belegt, begrüßt ein Viertel aller Nutzer von Apple-Geräten und Musik-Services eine kostenlose Lösung, die es erlaubt seine Musik auf unterschiedlichen Endgeräten überall hören zu können.

Befragt wurden US-amerikanische Nutzer von iPod, iPhone , iPod Touch und Musikkonsumenten, die Songs und Alben über iTunes beziehen. Aufgrund der Erhebung meinen die Forscher ein Marktpotential von 7-8 Mio. iTunes-Kunden ausmachen zu können, die für einen solchen Dienst sogar 10 Dollar monatlich zahlen würden. Musik aus der Internet-Wolke bietet Apple also eine Chance auf Ertragssteigerungen aus dem Musikvertrieb.

Eine Cloud-Lösung für Android-Smartphones, die nicht von Apple stammen, PCs und Mac-Computer existiert bereits. Über diesen Dienst mit dem Namen mSpot berichteten wir kürzlich.
[Logo: (c) Apple Inc.]

Mittwoch, 14. Juli 2010

Update: amazon sucht Saisonkräfte auch im Westen

Nachdem Internethändler amazon bereits Ende Juni 3000 Saisonkräfte für die Abwicklung des Weihnachtsgeschäfts am Standort Leipzig suchte (wir berichteten), wirbt man laut dpa Bericht nun auch um Aushilfen in gleicher Zahl für den Standort Bad Hersfeld.

Am Rekordtag 2009 verschickte amazon 297 Lastwagen mit mehr als 1,2 Millionen Artikel - Grund genug, sich für die diesjähirge Boomzeit mit ausreichend Man- oder Womanpower zu rüsten.

Anzeigenrückgang: Verlegerverband hofft aufs iPad

Angesichts derzeit ernüchternder Umsatzzahlen für Printprodukte hob der Bundesverbands deutscher Zeitungsverleger (BDZV) auf seiner gestrigen Jahrespressekonferenz die Wichtigkeit neuer Strategien auf dem digitalen Markt hervor.

Geschäftsführer Dietmar Wolff sieht die Branche in einer wichtigen Experimentierphase mit iPad und anderen mobilen Lesegeräten. Die tragbaren Multimediazentralen bieten nach seiner Ansicht die Chance, Abos und werbefinanzierte Geschäftsmodelle der Pressebranche künftig auf den Online-Markt zu übertragen.

Die Gegenwart bietet hingegen wenig Anlass zur Euphorie. Um 15,9% ist das Anzeigengeschäft 2009 geschrumpft, 700 Mio EUR weniger standen den Zeitungsmachern dadurch zur Verfügung. Zum Glück konnte der Vertriebsumsatz um 2,3% entsprechend 101 Mio. Euro gesteigert werden. Dennoch gingen die Auflagen im Schnitt um 2,5% zurück. Der auch im laufende Jahr anhaltende Schrumpfkurs betrifft alle Zeitungsgattungen.

In der Gesamtbilanz wurden mit Zeitungen 8,46 Mrd. EUR umgesetzt, davon 3,9 Mrd. durch Werbung und 4,47 Mrd über den Vertrieb. Weitere Einnahmen in Höhe von 82 Mio. wurden durch redaktionell gestaltete Beilagenhefte (Supplements) erwirtschaftet.
[Foto: Dietmar Wolff | (c) BDZV]

Dienstag, 13. Juli 2010

4K-Auflösung auf YouTube

Das Videoportal YouTube macht nach dem witzigen Vuvuzela-Button, durch den man den Sound jedes Clips mit Afro-Tröten überlagern konnte, wieder mit einer ernsthaften Innovation auf sich aufmerksam.

Erstmals ist es möglich, Filme mit der unfassbaren Auflösung von 4096x3072 Pixeln hochzuladen. Das ist fein genug für riesige IMAX-Leinwände. Die für das Streaming nötige Datenmenge schafft nicht jede Breitbandverbindung und gängige Bildschirme beherrschen nur weit geringere Auflösungen.

Wer jedoch ein hochwertiges Heimkino, einen Designer-Bildschirm oder einen sehr guten Beamer besitzt, kann sich an der scharfen Filmpracht erfreuen. Leider trüben Kompressionsartefakte bei den vorhandenen Clips den Videogenuss merklich, vor allem in schnellen und kontrastarmen Szenen.

Link:
YouTube-Channel für 4K-Filme
[Foto: YouTube.com]

Montag, 12. Juli 2010

Android mischt Smartphone-Markt auf

Musikfirmen und andere Medienmacher sollten in Zukunft bei den digitalen Vertriebswegen nicht allein auf Apple-Gadgets setzen. So lassen sich aktuellen Zahlen zur Konkurrenzsituation auf dem US-Markt deuten.

Die Marktforscher von comScore haben für die Vereinigten Staaten die Entwicklung des Smartphone-Geschäfts untersucht. Von Februar bis Mai hat "Android" dabei im Vergleich mit anderen Betriebssystemen am meisten zugelegt. So ein Bericht von Music Week.

Um vier Prozent ging der Marktanteil der Google-Plattform nach oben und liegt jetzt mit 13% auf Augenhöhe mit Systemen von Microsoft, deren Marktanteil um 1,9% auf 13,2% gesunken ist.

Auch Apples Betriebssystem, dass bei den Handy-Nachfolgern ausschließlich auf iPhones zu finden ist, verlor 1% seines nunmehr 24,4% betragenden Marktanteils.

In den USA ist Blackberry noch immer Marktführer, die Smartphone-Vorreiter haben noch einen Anteil von 41,7% am Markt, dies entspricht einem Minus von 0,4%.

Immerhin hat Apple noch bei den Apps die Nase ein ganzes Stück weit vorn, im letzten Jahr hatten die Programme für Steve Jobs' Mobilgeräte 67% Marktanteil, wie es einer Studie von Ovum zu entnehmen ist.

Die Analysten prognostizieren aber auch für den App-Markt eine weitere Diversifizierung. Nach ihrem Dafürhalten wird der Apple-Marktanteil bis 2015 auf 22% schrumpfen. Allerdings sagen sie bis dahin auch eine Verachtfachung des Umsatzes mit den mobilen Programmen voraus, der 2009 bei 2,69 Mrd. US-Dollar lag und 2015 bereits 21,3 Mrd. Dollar ausmachen soll. [Foto: cc-by-sa 3.0 Google and Android's developpers]

Sonntag, 11. Juli 2010

WM beschert ARD Quotenrekord

Während Fußball-Deutschland den Blues hat, bescherte das Halbfinale zwischen Deutschland und Spanien zumindest der ARD einen schönen Abend: mit einem Marktanteil von 83,2 % und 31 Millionen Zuschauern verbuchte der Sender die höchste jemals gemessene Einschaltquote - dabei waren die vielen Hunderttausend Besucher der bundesweiten Public Viewings und privaten und öffentlichen WM Partys noch gar nicht eingerechnet!

Zum Vergleich: "nur" 14,69 Millionen Zuschauer fieberten mit Lena beim diesjährigen Grand Prix mit, was einem Marktanteil von 49,1 Prozent entsprach. Die März Ausgabe von Wetten Dass, einer der letzten Sendungen, die Enkel, Eltern und Großeltern noch gemeinsam verfolgen, verbuchte gerade einmal 7,8 Millionen Zuschauer (Marktanteil 25,3 Prozent).

Den bisherigen Einschaltquotenrekord hielt das WM- Halbfinale Deutschland gegen Italien 2006 mit 29,66 Millionen Zuschauern. Das verlor die deutsche Elf damals allerdings auch - viele Zuschauer, wenig Erfolg, mag man als deutscher Fan des Ballsports nörgeln. Dennoch bleibt festzuhalten, dass im Fußball eine fragmentierte, postmoderne Gesellschaft wie die der Bundesrepublik ein verbindendes Moment entdeckt hat - und das mag vielleicht ein wenig über die zerplatzten Titelträume hinwegtrösten.
[Bild: (c) FIFA]

Donnerstag, 8. Juli 2010

Mehrwertsteuerpläne: Verleger-Lobby schlägt Alarm

Der Bundesrechnungshof prüft derzeit die Aufhebung des ermäßigten Steuersatzes auf Zeitschriften mit Beilagen, die für sich genommen mit voller Mehrwertsteuer verkauft werden müssten. Ein ähnliches Vorhaben war 2002 schon einmal gescheitert.

Für Magazine mit mehr oder minder nützlichen Gimmicks wie CDs, Schminksets und Kleinspielzeug gilt bislang in der Regel der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent.

Da solche Zusatzartikel besonders bei Printprodukten für Heranwachsende beliebt sind, schlug der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) umgehend Alarm und vermeldete: "Bundesrechnungshof will Kinderzeitschriften verteuern".

Der Verband rückt in seiner Gegenargumentation Schulbücher in den Vordergrund. Zudem würden Kinder durch die Dreingaben "an das Lesen herangeführt". Die Mehrkosten bei Kindermagazinen würden zudem zu einer Kaufzurückhaltung führen, Steuermehreinnahmen seien dadurch nicht zu erwarten, orakeln der Lobbyisten weiter.

VDZ-Geschäftsführer Christoph Fiedler hält den ermäßigten Steuersatz aufgrund seines wertneutralen Charakters für unverzichtbar. Er muss nach seiner Auffasung auch auf Digitalprodukte ausgedehnt und möglichst noch weiter gesenkt werden.

Die Argumentation des VDZ ist sicher fragwürdig. Werden Kinder durch Gimmicks zum Lesen angeregt? Ist der erhöhte Steuersatz bei Schulbüchern überhaupt im Gespräch?

Die Forderungen des VDZ erscheinen im Hinblick auf andere Zweige der Kulturindustrie, die den ermäßigten Steuersatz nicht genießen, sehr überzogen, der Titel ist reißerisch. Die Instrumentalisierung von Kindern für die Wirtschaftsinteressen der Verlage hinterläßt zudem einen faden Beigeschmack.

Insgesamt dürfte die Pressemitteilung der Verlegerorganisation eher als Paradebeispiel dafür, wie man Lobby-Arbeit eben nicht machen sollte, im Gedächtnis bleiben.
[Foto: "Yps" - Urvater der Gimmick-Magazine | cc-by-sa 3.0 Richard Jebe]

Mittwoch, 7. Juli 2010

Musikalienhandel im Plus

Mit aktuellen Zahlen macht die Society of Music Merchants (SOMM) e.V. in einer Pressemitteilung bei pressetext auf erfreuliche Entwicklungen im Handel mit Instrumenten aufmerksam.

Im Wonnemonat Mai zog demnach der Umsatz aus dem Verkauf von Beschallungsanlagen und -modulen gegenüber 2009 um satte 27,3% an. Auch bei Mikrofonen und Kopfhörern gab es ein deutliches Plus von 25,3%. In den Bereichen DJ-Equipment (-5,2) und Recording (-9,3%) war der Umsatz allerdings rückläufig.

Unter den "klassischen" Musikalien waren vor allem Tasten- (+18,8%) und Blasinstrumente (+14,2%) beliebt. Bei Schlagzeugen (+2,3%) und Saiteninstrumenten (0,0%) beliefen sich die Mai-Einnahmen etwa auf Vorjahresniveau.

Auch kumuliert ergibt sich für die ersten fünf Monate dieses Jahres ein Umsatzplus von 6,5% für die Musikalienbranche verglichen mit 2009. Besonders Musik-Software (+38,7%), DJ-Equipment (+23,6%) und Beschallungsanlagen (+17,4%) lassen die Kassen klingeln. Auch die Segmente Mikros & Kopfhörer (+14,4%), Saiten- (+6,8) und Tasteninstrumente (+6,4%) sowie Kabel (+6,6%) konnten zulegen.

Etwa gleichbleibend fielen die Einnahmen aus dem Verkauf von Recording Hardware (+2,3%) und Schlagzeugen (+0,3%) aus. Lediglich bei Blasinstrumenten gab es ein nicht näher beziffertes Umsatzminus.
[Foto: cc-by-sa 3.0 Gryffindor]

Youtube ruft weltweites Filmprojekt aus

Endlich einmal steht die Internetplattform Youtube nicht mit negativen Schlagzeilen wie den juristischen Scharmützeln der letzten Zeit im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Diesmal ist es stattdessen ein einmaliges, weltweites Filmprojekt, mit dem die Google-Tochter auf sich aufmerksam macht.

Unter künstlerischer Leitung von Star-Regisseur Ridley Scott soll der Film "Das Leben in einem Tag" das Leben an sich am 24. Juli 2010 dokumentieren. Hierfür ruft die Videowebsite die User auf, reale und möglichst eindrückliche Szenen ihres Lebens an diesem Tag - eine Hochzeit, ein fröhliches Beisammensein, ein spielendes Kind usw - auf Video festzuhalten und zwischen dem 24. und 31. Juli upzuloaden.

Ridley Scott, zuletzt mit Robin Hood im Kino, wird aus den Videoschnipseln eine Art dokumentarischer Collage schaffen, die als Beitrag beim nächstjährigen Sundance-Festival gezeigt werden soll. 20 Teilnehmer werden dann zu der Veranstaltung eingeladen, die Urheber der verwendeten Beiträge sollen als Co-Regisseure im Abspann genannt werden. Weitere Informationen gibt es auf dem "Live in a Day" Channel bei Youtube.
[Foto: YouTube.com]

Lena lernt schnell

Das chronische Aufmersamkeitsdefizitsyndrom, welches einen Prominenten plagt, sobald er mal nicht Thema in der ansonsten so verpönten Presse ist, hat sich Grandprix Gewinnerin Lena schnell zu Eigen gemacht.

Gerade noch der unbekümmerte Backfisch, der mit natürlichem Charme und frischfrecher Art Europas Herzen erobert, ist sie ein paar Wochen später bereits auf dem besten Wege, ihren Platz unter den Stars und Sternchen etwas verbissener zu verteidigen.

So gab die frisch gebackene Abiturientin vor Kurzem gegenüber einer Wiener Zeitung noch zu Protokoll, dass ihr die Fußball WM überhaupt nicht wichtig und allgemein überschätzt sei.

Nun, da Jogis Lausejungs nicht nur Europa, sondern die ganze Welt verzaubern und die Satellite-Sängerin fürs erste aus den Schlagzeilen verdrängen, entdeckt Frollein Lena plötzlich gegenüber einem Fernsehteam ihre Liebe zum runden Leder und beteuert, wie sehr sie mit Schweini und Co mitfiebert. Und dass sie unbedingt die Spaßmusikanten von "Uwu Lena" kennenlernen möchte, die sie mit der WM Version von Satellite, "Schland, oh Schland", soeben in den Charts überholt haben. So schnell kann´s gehen...

Polycarbonatpreis steigt

Was agent media bereits im April berichtete, verdichtet sich immer mehr zu einer nahenden Preiserhöhungsrunde: allein die steigenden Polycarbonatkosten könnten nach Informationen von agent media auf eine CD runtergerechnet zu einem Aufschlag von 1 Eurocent führen.

Hinzu kommen steigende Kosten auch bei anderen Rohstoffen und der derzeit schwache Euro, so dass einige Anbieter ihren Kunden bereits Aufpreise für die kommenden Monate ankündigen.

Noch scheinen allerorts die Mehrkosten allerdings kompensiert werden zu können bzw. die eingelagerten Mengen der benötigten Rohstoffe noch hinreichend, um aktuelle Produktionen zu bisherigen Konditionen fertigen zu können.

Wer für die nächste Zeit eine CD-/ DVD Produkion oder Blu-ray Vervielfältigung plant, sollte damit angesichts des beschriebenen Szenarios allerdings nicht mehr allzu lange warten.
[Foto: cc-by-sa Luis Fernández García]

Gütesiegel für Musik-Auszeichnungen

Neue, fälschungssichere Siegel dokumentieren künftig Gold oder Platin-Status von Musik-Singles und Alben. Das jüngst vorgestellte Echtheitszertifikat des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) zeichnet sich durch eine schwer zu imitierende Hologrammfläche aus. BVMI-Geschäftsführer Stefan Michalk sieht dadurch "die hohe Bedeutung der Auszeichnung auch in Zukunft gewährleistet."

Der BVMI hat auch bei den Richtlinien für das Erreichen von Gold- und Platinstatus bei Singles und Alben sowie der Awards in den Sparten Comedy, Audio Book, Kids, Music Video und Jazz im Sinne einfacherer Regelungen nachgebessert.

Wie seit 2003 üblich bedarf es für ein Gold-Album 100.000 verkaufter physischer oder Digitaler Exemplare, der Platin-Status ist bei 200.000 erreicht. Für Singles liegen die magischen Absatz-Grenzen bei 150.000 für Gold und 300.000 für Platin.

Wer von der Echtheit einer Auszeichnung nicht überzeugt ist, kann seit Kurzem auch in der Gold/Platin-Datenbank des BVMI nach Titeln und Künstlern stöbern. Bei unseren Tests funktionierte das Webformular noch nicht einwandfrei. Die Suche nach Lena Meyer-Landrut beispielsweise ergab keine Resultate. Auf Nachfrage von agent media teilte uns der Bundesverband mit, dass dieser Dienst bald um eine komfortable Vorschlagsfunktion ergänzt und derzeit weiter getestet wird. [Foto: (c) BVMI]

Sonntag, 4. Juli 2010

HTML 5 und CSS 3 im Überblick

Internetriese Google hat mit der Seite Html5Rocks.com ein englischsprachiges Kompendium über die Funktionalitäten des neuen Webstandards HTML 5 veröffentlicht. Neben dem technisch-trockenen Tutorial gibt es eine interaktive Slideshow und auch eine Spielwiese zu bestaunen, auf der Entwickler selbst mit den neuen Möglichkeiten der browserseitig arbeitenden Programmiersprache JavaScript hantieren können.

Wer sich der englischen Sprache weniger mächtig fühlt oder mehr Wert auf einen schnellen Überblick der Browserkompatibilität neuer HTML 5-Konstrukte legt, für den dürfte das Tutorium der FH Offenburg einen Blick wert sein, welches nebenbei noch neue Designmöglichkeiten in CSS 3 sowie Flash 5 behandelt.

Das vom w3-Konsortium verabschiedete HTML 5 vereinfacht die Realisierung mittlerweile gängiger Webtechniken wie die Einbindung von Videos oder Manipulationen wie Verschiebung oder Hilighting einzelner Elemente einer Website für Webdesigner. [Foto: google.de]

Donnerstag, 1. Juli 2010

Prince veröffentlicht Album als Zeitschriftenbeilage

Prince, the artist formely known as "Symbol", veröffentlicht sein 20. Album "20TEN" in Deutschland exklusiv als Beilage zur August-Ausgabe des "Rolling Stone" Musikmagazins.

Der für seine spleenigen Kapriolen berüchtigte Popzwerg wählt damit nach 2007, als er das Album "Planet Earth" in England als Beilage zur Zeitung "Mail on Sunday" herausbrachte, abermals einen für einen Weltstar gleichsam kuriosen wie originellen Vertriebsweg zur Verbreitung seines neuen Materials.

US-amerikanische Fans gehen laut Bericht der BILD-Zeitung dagegen vorerst leer aus, eine Veröffentlichung in den Staaten sei demnach vorerst nicht geplant.

Wer sichergehen möchte, ein Exemplar des Rolling Stone samt Prince-CD zu ergattern, sollte das Magazin frühzeitig vorbestellen - die Scheibe des Groovegnoms gibt es nur, solange der Vorrat reicht.
[Bild: Album 20ten | (c) rollingstone.de]

Hulu bekommt Bezahl-Abo

Der nur in den USA verfügbare und bislang kostenlose Video On Demand-Service hulu bietet künftig auch ein monatlich 9,99 Dollar teures Abo an. Auf hulu.com sind vorwiegend amerikanische Serien und Shows zu sehen. Auch einige Filme sind auf dem Portal vertreten.

Der Bezahl-Modus bietet komplette Serien-Staffeln, auch von TV-Klassikern. Im kostenlosen Modell sind dagegen nur die aktuellsten fünf Teile laufender TV-Shows verfügbar. Zudem wird nur im Abo hochaufgelöstes HD-Material gestreamt.

Auf einigen Flat-TVs und Blu-ray-Playern von Samsung sowie auf Apples iPhone 4 und iPad Touch der dritten Generation (ab OS 4) kann man das Abo ebenfalls beziehen. Auch auf dem iPad läuft der VOD-Bezahldienst.

Die Walt Disney Company ist an hulu seit 2009 beteiligt. Das traditionsreiche Medienunternehmen hat nach dem Deal aus seinem Interesse an wirtschaftlichen Erträgen des Videoportals keinen Hehl gemacht und auf ein Paid Content-Modell hingearbeitet.

[Foto: Kostenpflichtiges Abo für hulu; (c) hulu.com]